Der Grübler

Der Denker von Rodin, Gipsguss im Gasometer. Diese Statue hieß ursprünglich "der Dichter", darstellend den Dichter Dante, sitzend an der Pforte zur Hölle, sinnierend über das Schicksal der Menschen.
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Ein Mann sitzt grübelnd auf einer Bank im Park des Altenheims.

Da fragt ein Bekannter: „Jupp, du bist sonst doch so ohne Sorgen. Worüber grübelst du?“.

„Ach“, sagt er, „als ich Kind war rief meine Mutter mir immer nach: „Jupp! wo gehst du hin!“. Als ich dann in den Kindergarten kam, rief die Kindergärtnerin: „Jupp! wo gehst du hin!“. In der Schule immer das Gleiche.

Und als ich dann heiratete rief meine Frau abends: „Josef! Wo gehst du denn hin!“.

Und hier im Altenheim höre ich stets: „Herr Janßen! Wo gehen Sie denn hin!“.

„Ist das denn ein Grund zum Grübeln?“.

Da klang ein tiefer Seufzer. „Hier sitze ich, und frage mich selber: Jupp, wo gehst du hin“.

Der Denker von Rodin, Gipsguss im Gasometer. Diese Statue hieß ursprünglich "der Dichter", darstellend den Dichter Dante, sitzend an der Pforte zur Hölle, sinnierend über das Schicksal der Menschen.
Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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