Der aufgebahrte Maler Peter Job gezeichnet durch seinen Freund, den Maler Jacques van Mourik

Novemberlicht ist mir zu kalt, Gardinen zieh ich zu
Der Todeskerze Flamme bebt, gestört in ihrer Ruh
Das milde Licht beruhigt sich, der Zeichenstift ist leis
Vereint in einem hellen Schein, nur heut noch Ich und Du

Ich stelle mir vor wie der Maler van Mourik (1879-1971) vor sich hin spricht als er das Zimmer betritt worin sein Freund und Nachbar Peter Job, der Maler der Bäume und Wälder, aufgebahrt liegt.
Diese kleine Skizze mit einem Rötelstift gezeichnet habe ich schon mal gezeigt. Auch war sie, mit einem anderen Gedicht versehen, Teil einer Ausstellung im Rathaus im niederländischen Mook. Die Kuratorin fand damals das Thema der Skizze nicht besonders anziehend, hat aber meinen Beitrag zur Ausstellung doch angenommen. Gipsabdrucke von Köpfen berühmter Toten sind in einigen Museen zu finden. Dass auch Aufgebahrte gemalt wurden ist weniger bekannt. Der Maler Jacques van Mourik, zur Zeit dieses Werkes 78 Jahre alt, zeichnet in Plasmolen am 27. November 1957 seinen an diesem Tag verstorbenen Freund, der 5 Jahre jünger war als er.
In 1910 hatte van Mourik sich in dem Weiler Plasmolen, nur zwei Kilometer von der Grenze zu Deutschland, niedergelassen und schon bald zogen andere Künstler nach, wegen der Landschaft und sicherlich auch wegen der Gesellschaft. Der Maler Leo Niehorster, gehörend zur ersten Generation der Plasmolen-Gruppe, wurde Kunstkritiker bei einer Nimwegener Zeitung und wusste auf diesem Weg die breite Öffentlichkeit für die dortigen Maler zu interessieren.
Frühere Beiträge A und B.

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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