Das Freilassen von Tieren als buddhistische Praxis

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„Der Friede“ heißt diese große Bronzeplastik von Hans Reicher im Skulpturenpark vom Museum Schloss Moyland. Die Idee des Friedens verbunden mit dem Loslassen eines Vogels, ist irgendwie rätselhaft. Man will dies vermutlich zurückführen auf die biblische Erzählung über das Ende der Sintflut, die angedeutet wurde durch eine Taube die Noah ausgesandt hatte und die mit einem frischen Olivenzweig zurückkehrte. Dieses Ereignis bedeutet jedoch „Hoffnung“, und nicht „Frieden“. Ein echtes Zeichen aber ist der Regenbogen, den der Schöpfergott in die Wolken stellte als Zeichen für den erneuten Frieden zwischen Gott und Mensch.
Will man die gezeigte Handlung wirklich mit einer Art Frieden verbinden, dann suche man eher die Praxis des alten Buddhismus auf. In Zeiten großer Not, wie andauernde Dürre, besann man sich in dieser Religion auf den Kreislauf von Ursache und Folge von Handlungen, die sowohl die belebte als die unbelebte Welt umfasst.
Um einer solchen lebensbedrohlichen Dürre entgegenzuwirken, als deren Ursache das Töten von Tieren betrachtet wurde, untersagte die Obrigkeit den Fleischgenuss und es wurden Tiere verschont, die bestimmt waren geschlachtet zu werden. Dazu kaufte man sie los, ließ sie frei und erwirkte so eine Unterbrechung des grimmigen Kreislaufes. Auch eine Verminderung der Strafen für Verbrecher, auch die von Kapitalverbrechern, und eine Amnestie für kleinere Verbrechen wurde des Öfteren verkündigt. Man hoffte auf diese Art einer Befriedung aller Lebewesen näher gekommen zu sein.
Dieses Freilassen steht also im Widerspruch zur Praxis des Alten Testaments, worin das Schlachtopfer im Tempel zur Sühne der Sünden das einzige Mittel war.

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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