Bizenyaki, roh wie Reibeisen, dunkel wie die Erde

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Wer zum ersten Mal ein bizenyaki-Gefäß in der Hand hat, denkt an einen Scherz. Für so etwas gibt man Geld aus?
Die Oberfläche wie Sandpapier, die Form merkwürdig, bestenfalls misslungene Töpferware, vielleicht eine Vase für eine einzelne Blume, wenn das Gefäß denn wasserdicht ist.
Das "Gebrannte (yaki) aus Bizen", einer Provinz in Japan, wird nach einem sehr alten Verfahren hergestellt. Es wird in breiten Kreisen sehr geschätzt, kein Gefäß ist einem andern gleich in Pigmentierung und Textur. Das Bild zeigt ein Sakegefäß mit einem kleinen Becher. Das besondere Gefühl etwas sehr Altes in der Hand zu haben, wie aus der Urzeit, ist ein Gefühl, für das die allermeisten westlichen Menschen kein Gespür haben.
Mag der moderne Japaner so ein Gefäß auch nicht gebrauchen wollen, es darf ja nicht in die Spülmaschine, dem Hersteller oder der Zunft gegenüber weiß er gebührenden Respekt entgegenzubringen. Er weiß das solche Objekte Geschichte erzählen, mag er sie auch selber nicht verstehen, er ehrt den der sich damit befasst.

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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