Aparición. Alma Quintana und Lutz Baumann, Gastspiel in ArToll am 20. Juni 2015
Die Mexikanische Tänzerin Alma Quintana gab bei ihrem kurzen Gastspiel am 20. Juni 2015 im Kunstlabor ArToll den Zuschauern Einblick in ihre Gedanken und Erfahrungen die sie im Laufe der Jahre gewonnen hat. Es waren Variationen auf das Thema Treibholz. Das Holz, das an Knochen erinnert, war an den Stränden des Atlantik gefunden worden. Auf kleinen Podesten war es in den Räumen von ArToll ausgestellt. Der bildende Künstler Lutz Baumann hatte diese Holzteile grafisch dargestellt, teilweise naturalistisch, teilweise verfremdet. Ein Film zeigte wie die Holzstücke auf einem Tuch liegen und durch Alma bewegt wurden. Das Tuch wurde durch ihre Hände gerafft, so dass Stücke sich bewegen, drehen und sich näher kommen. Bei einem Tanz ließ die Tänzerin sich begleiten durch Vera Matenaer, die ein Piano wohl die trockensten Töne sprechen ließ, die einem solchen Instrument zu entlocken sind. Trommelnd auf die Holzkonstruktion im Innern, stumpfe Geräusche durch Tastendrücken ohne Klang hervorzubringen, schließlich doch einzelne Tasten anschlagend. Ich stelle es mir so vor: nach einer langen bewegten Reise durch das Meer werden in einer Brandung Äste noch einmal heftig bewegt, um schließlich wer weiß wie lange zu bleichen und knochenähnlich zu werden. Denkend an jene Holzkochen im Film die sich regen durch ihre Hände, drückt der sich windenden Körper der Tänzerin ein nimmerermüdendes, beeindruckendes Sichwehren gegen Erstarrung aus. Wer will, denke auch noch an Ezechiel [37:7] der über das Feld der Totengebeine weissagt, dass sie wieder leben werden, und dann rauschte es und die Gebeine kamen wieder zusammen.
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Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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