ԈОТОВА ЖЕНА Lots Frau, Anna Achmatowa
Die russische Dichterin Anna Achmatowa (spr. Achmátowa) erlebte nicht nur die Grauen der Revolution und die des ersten und zweiten Weltkrieges, wurde aber auch noch gestraft durch Publikationsverbote, wodurch sie mehr als 30 Jahre lang nicht zu ihrem geliebten Volk sprechen durfte. Mit ihren Mitmenschen teilte sie alle denkbaren Schmerzen, mit Müttern die Angst um inhaftierte Kindern. Sie schrieb Verse über biblische Frauengestalten, in die Gestalt der Frau von Lot, fühlt sie sich liebevoll hinein. Nach der Flucht aus dem Sündenpfuhl die vernichtet werden soll und nach dem Verbot zurückzuschauen, hört die Frau ihr Herz sprechen: „…Schau noch einmal zurück
Auf Sodom, die Stadt mit den Türmen und Zinnen,
Wo Kind du, wo Mädchen, wo Jungfrau du warst,
Aufs Haus, so vertraut einst, jetzt öde, darinnen
Dem Mann, dem geliebten, du Kinder gebarst!“
Der Befehl nicht zurückzuschauen ist deutlich, aber sie hört auf ihr Herzen, schaut und wird zur Salzsäule. Dann sagt Achmatowa denen die über solches Verhalten den Kopf schütteln:
Ich fühl' es ihr nach - ihr, die hingab das Leben / Für einen, für nur einen einzigen Blick."
Die Dichterin spricht gegen die Potentaten aller Zeiten, die so gerne alles vom Alten verfluchen und ausradieren wollen und keinen Blick auf das Alte erlauben. Sie versuchen auch immer das Hören auf das eigene Herz zu strafen. Rezitiert...
Autor:Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau |
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