Lourdes muß man erlebt haben
29. März 2012
Leichter Regen zieht auf. Kein Wetter, um eine große Reise zu machen. Doch Michael Brüne ist guter Dinge. Mit acht erwachsenen Behinderten aus den Häusern St. Josef Büren und St. Franziskus Salzkotten ist er an diesem Morgen nach Paderborn gestartet. Mit dabei sind auch vier seiner Kinder. Alte Hasen durch die Bank, wenn es um das Thema Lourdes geht. Oft schon waren sie dort. Kein Wunder also, dass Brüne wieder mit dabei ist bei der 32. Familienwallfahrt der Malteser in den südfranzösischen Wallfahrtsort. Das bisschen Regen stört ihn nicht. In Lourdes soll die Sonne scheinen, heißt es auf dem vollbesetzten Bahnsteig in Paderborn. Voller Vorfreude steigen Brüne und die anderen über 250 Pilger am offiziellen Startpunkt in den noch recht leeren Zug ein. Über Lippstadt, Soest und Dortmund wird es den Tag über gut gefüllt in den Abteilen.
Mit an Bord des langen Zuges sind 540 Pilger, der prominenteste von ihnen ist Paderborns Weihbischof Manfred Grothe. Er geleitet die Fahrt in diesem Jahr, feierte mit den Pilgern am Anreisetag auch bereits die erste große gemeinsame Messe. Im Trierer Dom war das, dort hatte der Zug seine erste längere Station. Im Nachmittag ging es vom Bahnhof durch die Stadt in die Bischofskirche. Während die Pilger dort der Begrüßung von Triers Bischof Stephan Ackermann lauschten, gab es an anderer Stelle auch eine gute Andacht: Vorne hinter der Lok des Sonderzuges war Bettina von Trott zu Solz mit ihrem Team des Malteser Krankendienstes damit beschäftigt, die 50 Kranken und Behinderten in den beiden Spezialwaggons zu betreuen. Auf dem Trierer Hauptbahnhof wurde in der Verschnaufpause mit den Kranken und Behinderten Eucharistie gefeiert. Um ihnen den Weg in den Dom zu ersparen, hatte sich der Malteser Lourdes Krankendienst darum gekümmert. Nach dem Gottesdienst erhielten dann alle Pilger eine warme Suppe auf dem Bahnsteig, dann ging es kurz vor 17 Uhr mit dem Zug weiter Richtung Südfrankreich.
„Lourdes muß man einfach mal erlebt haben“, sagt einer der jungen Firmbewerber, die in diesem Jahr mit dabei sind. Bereits zum dritten Mal organisieren die Pfarreien im Umland von Delbrück die Mitfahrt bei der Pilgertour. Insgesamt 67 junge Menschen aus Delbrück und Boke, Anreppen und Ostenland sind in diesem Jahr dabei. Für Michael und Laura war es dabei ein aufregender Start in den Tag. Die beiden 15-jährigen waren gestern morgen vor dem Paderborner Hauptbahnhof mit dabei, als es mit dem Sonderzug losging. Begleitet von ihren Gemeindereferentinnen Maren Gödde aus Delbrück sowie Waltraud Meermeyer und Ute Herrmann Brockhaus machten sie sich auf. Was erst noch für kleine Witzeleien auf dem Bahnsteig sorgte, wurde im Abteil schnell ernsthaft. Mit einem eigenen Programm bereiteten sich die insgesamt 130 jugendlichen im Zug auf das „Abenteuer Lourdes“ vor. Mit selbstgebastelten Rosenkränzen näherten sie sich dem Thema Marienverehrung an. Für manche eine ganz neue Erfahrung.
Sieben Tage wird die Pilgerfahrt dauern, am Freitag morgen sind noch einmal 160 Pilger mit einem Airbus A 320 vom Flughafen paderborn-Lippstadt gestartet. Unter ihnen auch Paderborns Landrat Manfred Müller, der sich bei der Familienwallfahrt der Malteser ehrenamtlich engagiert. In Lourdes wird die Gruppe aus dem Erzbistum Paderborn über Palmsonntag hinweg mehrere Gottesdienste an der Grotte feiern, an der vor über 150 Jahren dem Bauernmädchen Bernadette Soubirous die Muttergottes erschienen ist. 15 Jugendliche aus der Pilgergruppe werden dabei in der Rosenkranzbasilika bei der großen internationalen Messe die Szenen der Passion nachstellen. Nachzuverfolgen ist das übrigens sowohl im französischen Fernsehen, als auch im Lourdes Videoportal, beides über das Internet zu sehen unter: http://de.lourdes-france.org/ oder unter http://5oy.r.mailjet.com/tvO50ogg/sx6z5/1fABAM/fr.lourdes-france.org/tv-lourdes/
Autor:Raimund Neuhaus aus Balve |
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