Bürger gegen Kalkabbau
Initiative will das Hönnetal schützen
BALVE. Der Naturhistorische Verein Hönnetal hat in weniger als einem Monat rund 270 neue Mitglieder für die private Facebook-Gruppe "Kalkabbau - Landschaftszerstörung im Hönnetal beenden!" gewonnen. Menschen also, die sich ernsthaft die Frage stellen: Muss dieser Raubbau an der Kulturlandschaft des Hönnetals immer weiter gehen? Darf die nordrhein-westfälische Landesregierung aus wirtschaftlichen Gründen ein Millionen Jahre altes Denkmal der Erd- und Menschheitsentwicklung in wenigen Jahrzehnten willkürlich zerstören? Eine einzigartige Landschaftsformation im Herzen von NRW.
Die Stimmung ist eindeutig: Manche in der Gruppe wollen sich "einfach nur informieren". Aber weit mehr als 50 Prozent haben nach der Beobachtung der Organisatoren das Ziel, die Natur zu schützen und den weiteren Kalkabbau im Hönnetal zu stoppen und dauerhaft zu beenden. "Weil er perspektivlos ist und nur Zerstörung hinterlässt, weil das Versprechen auf Renaturierung eine Mogelpackung ist, weil die Zementindustrie den Klimawandel dramatisch voran treibt, weil das Hönnetal eine bessere Zukunft verdient und viele andere Gründe mehr", fasst Adalbert Allhoff-Cramer, Geschäftsführer des Naturhistorischen Vereins Hönnetal zusammen.
Er fordert: "Die Planungen des Regionalrates für den Kalkabbau müssen gestoppt werden. Die Kulturlandschaft des Hönnetals darf nicht als Steinbruch-Landschaft enden, Rohstoffbedarf hin oder her. Windräder können abgebaut, Industriebrachen renaturiert werden. Selbst Atomendlager haben Halbwertzeiten. Die Landschaftszerstörung des Hönnetals aber bleibt - ewig!"
Die Facebook-Gruppe zum Kalkabbau wurde mit Beginn der Bürgerbeteiligung am 28. Januar neu eingerichtet. Die Bürgerbeteiligung läuft noch bis zum 30. Juni 2021. Der NHV bereitet eine fachliche Stellungnahme vor. Adalbert Allhoff-Cramer betont: "Wir bitten alle engagierten Bürger und Freunde des Hönnetals, ihre Meinung ebenfalls deutlich zu sagen und gegebenenfalls eine eigene persönlich begründete Stellungnahme beim Regionalrat einzureichen."
Autor:Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.