Lang, lang ist's her: Auch Balve hatte mal ein Freibad...

Der Blickplunkt Balve erinnerte in seiner Ausgabe Nr. 4 / 2012 an das ehemalige Freibad der Balver im Borketal. Im Archiv der katholischen St. Blasius-Pfarrei Balve sichte ich derzeit etliche Ausgaben der Hönne-Zeitung. Sie erschien vor einigen Jahrzehnten allwöchentlich im Raume Balve / Neuenrade.

Und dabei fiel mir auch die Ausgabe vom 8. Januar 1971 in die Hände. Dort berichtete die "HZ" - leider ohne Angabe des Verfassers bzw. Hinweis auf die Quelle - ausführlich über das ehemalige Freibad an der Brücke im Borketal an der Kreisstraße nach Mellen.

Was ich dort lesen konnte, bestätigt weitgehend die Darstellungen im ausführlichen Bericht des Blickpunkt Balve. Darüber hinaus finden sich u. a. auch noch konkrete Hinweise auf die bauliche Anlage und die Maße des früheren Freibades im Borketal.

Deshalb hier dieser Bericht der Hönne-Zeitung im Wortlaut:

Freibad im Borketal

„In den 1930er Jahren erstellte die Stadt Balve unter Mithilfe der damals massenhaft vorhandenen Arbeitslosen im Borketal an der Landstraße nach Mellen ein zweckmäßig eingerichtetes Freibad, das seitdem von der Bevölkerung und der Jugend bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges in Anspruch genommen wurde.

Die solide Anlage war der Wald- und Wiesenlandschaft gut angepaßt. Das Wasserbecken hatte eine Tiefe von etwa 2 bis 3 Metern, war ungefähr 20 Meter breit und 30 bis 35 Meter lang. Nach der Landstraßenseite hin befand sich ein Aufenthaltshäuschen mit 10 Aus- und Ankleidekabinen. Umsäumt wurde das Ganze von einem sauberen Gehweg mit zahlreichen Ruhebänken.

Leider besaß das Freibad einen großen Nachteil. Infolge seiner schattigen Tal- und Waldlage konnte das kalte Flußwasser der Borke im Schwimmbecken nur ungenügend erwärmt werden.

Im Laufe des 2. Weltkrieges wurde die Badeanstalt bald vernachlässigt, und auch von zerstörungssüchtigen Vandalen mehrmals heimgesucht und demoliert. Dazu zeigte das Wasserbecken alsbald allerhand Schäden. Es verschlammte vor und nach, so daß es unbrauchbar wurde.

Neuestens hat der Grundeigentümer die ganze ehemalige Anlage eingeebnet und mit Erlenhölzern beforstet, so daß von dem einstigen Freibad nichts mehr erhalten blieb und nur noch alte Fotos und Ansichtskarten daran erinnern.“

(Pfarrarchiv St. Blasius Balve III A.2.a) Pfarr- u. Ortsgeschichte)

Autor:

Rudolf Rath aus Balve

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