Eine abgekämpfte Concierge stellt den Schrubber in die Ecke, zieht Ihren Kittel aus und möchte in den wohlverdienten Feierabend. Doch da sitzen immer noch Leute im Saal! Vor Stunden hat sie Ihnen gesagt, dass sie gehen können, Madame Piaf wird heute hier nicht singen. Worauf warten die also noch? Sie wird abgelenkt durch Klavierklänge und plötzlich kommen Erinnerungen hoch: an die ganzen Geschichten, die sie als stille Zuschauerin hier im Theater miterlebt hat, an verlorene Seelen, zwielichtige Gestalten, verzweifelnd Liebende, an Menschen, die sie gekannt und solche, die sie nur beobachtet hat. Ja, sie hat eine Menge zu erzählen: sie hat Menschen lieben und sterben sehen! Und plötzlich sind alle mittendrin in dem Panoptikum der Lebensgeschichten, die die Piaf doch so gerne in ihren Chansons erzählt hat.
Liebevoll erzählt die Sängerin und Schauspielerin Noémi Schröder auf deutsch und französisch diese Geschichten. Bekannte Chansons der Piaf wechseln sich dabei ab mit unbekannteren.
In dem Pianisten Markus Wentz hat sie einen einfühlsamen, technisch mit allen Wassern gewaschenen Partner gefunden, der auf seinem Instrument Bilder malt, Situationen entstehen lässt, Atmosphären kreiert, sodass man plötzlich mitten in Paris ist, im Kirmesrummel, im Rotlichtmilieu, da- ein Akkordeonist! Seine musikalische Bandbreite und sein Einfallsreichtum sind schier unerschöpflich: so lässt er elegant ein bischen Gypsy Swing hier, ein bischen Bossa Nova dort, ein bischen Flamenco und Blues, ein paar Jazzakkorde einfließen und entführt den Zuhörer fast unmerklich in andere Welten.
Karten sind für je €18,00 im Restaurant Haus Herbede, an der Abendkasse oder unter info@markingtime.de erhältlich.
Autor:E. Mark Murphy aus Essen-Süd |
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