Zoff bei den Linken: Ratsfraktion löst sich auf
Nach „schwerwiegenden Problemen im zwischenmenschlichen Bereich“ hat sich die Castroper Ratsfraktion der Partei „Die Linke“ aufgelöst. Welche Konsequenzen diese Entscheidung für die Zusammensetzung des Rates und der Ausschüsse haben wird, soll in einer interfraktionellen Runde geklärt werden, die Bürgermeister Johannes Beisenherz im Vorfeld einer Sondersitzung des Rates am 21. März einberufen will.
Wie Ratsmitglied Angelika Aimene-Wiegold auf Stadtanzeiger-Anfrage mitteilt, hätten sich „fünf der insgesamt acht sachkundigen Bürger“ der Partei bereits Anfang Februar an Bürgermeister Johannes Beisenherz gewandt und ihn um die Entbindung von ihren Verpflichtungen gebeten. „Sie konnten es nicht mehr ertragen, mit Herrn Boxhammer zusammenzuarbeiten“, wird Aimene-Wiegold deutlich.
Sie selbst sei von Anfang an darüber informiert gewesen und habe ebenfalls das Gespräch mit Beisenherz gesucht. Am Mittwoch (13. Februar) habe man dann gemeinsam die Modalitäten der Fraktionsauflösung besprochen.
„Der Bürgermeister hat mir in diesem Gespräch zugesichert, dass wir auch weiterhin ein Antragsrecht haben werden“, erklärt Aimene-Wiegold. Genaueres zu ihrem und Boxhammers Stimmrecht (beide werden zukünftig als Einzelmitglieder dem Rat angehören) solle noch geklärt werden.
Es sei ein unterschiedliches Verständnis von „Verpflichtungen gegenüber der Partei“ gewesen, das das Zerwürfnis bedingt habe, erklärt wiederum Ingo Boxhammer. Er wolle sich dazu jedoch nicht näher äußern. Politische Gründe gebe es nicht. „Wer die Interna kennt, der weiß, worum es geht. Ich kann nur sagen, dass ich den Fraktionsvorsitz im Oktober nicht für mein Selbstwertgefühl übernommen habe, sondern die Interessen der Partei im Auge hatte“, so Boxhammer. Die Kritik an seiner Person könne er deshalb nicht nachvollziehen.
Zudem seien es „vier von neun sachkundigen Bürgern“ gewesen, die sich an den Bürgermeister gewandt hätten, stellte er klar.
Hintergrund:
Das Fraktionsbüro der „Linken“ im Rathaus wird es nicht mehr geben.
Ein Mitarbeiter werde, laut Aimene-Wiegold, seine Tätigkeit verlieren / „Wir haben keinen Fraktionsmitarbeiter“, sagt Ingo Boxhammer.
Es werden keine sachkundigen Bürger mehr für die „Linken“ in den Ausschüssen sitzen.
Autor:Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel |
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