Unser Aufruf! Karneval oder SGW? Fußballer gucken in die Röhre

Auf das Gros der 09-Fans wird die Mannschaft am 2. März beim Auswärtsspiel in Verl  verzichten müssen. FOTO: Peter Mohr
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  • Auf das Gros der 09-Fans wird die Mannschaft am 2. März beim Auswärtsspiel in Verl verzichten müssen. FOTO: Peter Mohr
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Die Verlegung des Regionalligaspiels der SG Wattenscheid 09 beim SC Verl auf den Karnevalssonntag hat heftige Reaktionen ausgelöst. Von Kopfschütteln bis Empörung reichte die emotionale Bandbreite – sowohl in Wattenscheid als auch bei den Gastgebern in Ostwestfalen (wir berichteten bereits).

Leidtragende der Entscheidung der ZIS (Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze) werden nach aktuellem Stand der Dinge die Fußballer der SG Wattenscheid 09 sein, die in Ostwestfalen auf das Gros ihrer Fans verzichten werden müssen. Wie in den sozialen Netzwerken bekundet, werden selbst viele eingefleischte SGW-Anhänger am Karnevalssonntag den traditionellen Umzug in der Hellwegstadt vorziehen.


Hier einige Kommentare, die uns erreicht haben und die Stimmungslage treffend wiedergeben.

Andreas Stumpf: „Der Karneval und die SGW 09 sind die letzten großen Identifikationsobjekte, die unserer Stadt nach 38 Jahren Fremdbestimmung geblieben sind. Diese derartig gegeneinander auszuspielen zeugt weder von emotionalem Fingerspitzengefühl noch von erkennbarem Interesse, eine Entscheidung im Sinne der Beteiligten zu treffen.“

Mike Dröge: „Da wird die Wattenscheider Tradition (sowohl der Fußball, als auch der Karneval) mit Füßen getreten! Rücksichtslose Haltung der ZIS! Unfassbar!“

Markus Arens: „Es ist absolut unverständlich, warum ein Spiel ausgerechnet auf diesen traditionsreichen Sonntag verlegt wird. In Verl wäre der Anhang unserer treuen 09-Anhänger ohnehin schon sehr gering ausgefallen. Da fragt man sich, warum dieses Spiel aus „Sicherheitsgründen“ verlegt werden musste. Als Wattenscheider ist man da zwischen Fußball- und Kulturtradition hin- und hergerissen, wegen der scheinbaren Willkür einiger Funktionäre, die mal über ihre Schreibtische hinausschauen sollten.“

Philipp Rentsch: Fußball ohne Fans darf es nicht geben. Wetten, dass auch das Stadtderby gegen die U23 des VfL Bochum wieder so liegt, dass sich Wattenscheider wie Bochumer über die Ansetzung ärgern, weil die Partie parallel zum Zweitligaspiel der VfL-Profis läuft? Es wäre bezeichnend für die Terminierungen in dieser Saison.
Bei einer vermeintlich harmlosen Partie wie Verl gegen Wattenscheid Sicherheitsbedenken als Verlegungsgrund anzuführen, erscheint unverhältnismäßig. Gerade deshalb, weil die ZIS - verantwortlich für die Verlegung - mit ihren Erhebungsmethoden bereits mehrfach in die Kritik geraten ist.
Aus Sicht von Fans und Vereinen ist es ein berechtigter Grund, dagegen zu protestieren, dass der Besuch attraktiver Regionalliga-Partien verhindert wird. Schließlich ist der „Fall Verl“ nur einer von vielen, der die Anhänger der Traditions-Klubs aus Essen, Uerdingen, Aachen und Co. erzürnt. Denn es darf einfach nicht sein, dass Fußballspiele so gelegt werden, dass möglichst niemand hingehen kann.

Und SGW-Cheftrainer André Pawlak meinte: „Wir als Mannschaft wären auch sehr gerne beim Umzug dabei gewesen. Hatten schon drüber gesprochen. Einfach schade!“

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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