Bis der Arzt kommt...
Im Rahmen der „Wuppertaler Herzwochen“ wurden jetzt 18 der insgesamt 22 Mitarbeiter des Restaurants „Haus Stemberg“ in Velbert in der Anwendung von Frühdefibrillatoren („Schockboxen“) geschult.
Verbunden war die Schulung durch Dr. Astrid Gesang (Klinikum Niederberg) und Rettungsassistent Michael Poppe mit der Übergabe eines entsprechenden Gerätes sowie eines gut gefüllten Notfallkoffers für die Gastronomie-Räume in der Kuhlendahler Straße.
Mit lebhaften Erfahrungsberichten gespickt, gestalteten die beiden Referenten die Schulung höchst interessant. „Wichtig ist, dass Sie überhaupt etwas tun. Damit ist dem Patienten in jedem Fall geholfen“, erklärt Poppe. „Wenn die Druckmassage oder Beatmung nicht notwendig sind, dann zeigt Ihnen das die Person da am Boden schon. Ansonsten gilt: Drücken bis der Arzt kommt.“ Eine gute Hilfe bietet aber auch der Frühdefibrillator, der ein EKG des Patienten aufnimmt und anhand gespeicherter Daten feststellt, ob ein Elektroschock sinnvoll ist oder nicht. Dabei sagt das Gerät seinem Bediener zu jeder Zeit, was zu tun ist.
Heutzutage gehört die frühzeitige Defibrillation zu den Basismaßnahmen der Wiederbelebung – sofern ein entsprechendes Gerät vorhanden ist. Öffentliche Gebäude verfügen inzwischen flächendeckend über Frühdefibrillatoren, die auch als „Schockboxen“ bekannt sind. Sie können von geschulten Laien neben Herzdruckmassage und Atemspende als lebensrettende Sofortmaßnahme eingesetzt werden.
Herzinfarkte gehören immer noch zu den meisten Todesursachen. Alle drei bis vier Minuten verstirbt in Deutschland ein Mensch an den Folgen eines Herzinfarktes, das entspricht weit über 100.000 Todesfällen pro Jahr. Rund 70 Prozent der Infarkte passieren im häuslichen Umfeld. Die Ursachen sind vielfältig und es kann im Prinzip jeden in jedem Alter und überall treffen. Die Überlebenschancen steigen um das drei- bis vierfache, wenn umgehend mit Maßnahmen der Wiederbelebung geholfen wird. „Leider helfen immer noch sehr wenige Menschen bei einem beobachteten Zusammenbruch“, sagt Dr. Astrid Gesang, Notärztin und Geschäftsführerin am Klinikum Niederberg. „Auch darum unterstützen wir dort, wo Menschen sich in lebensrettenden Sofortmaßnahmen schulen lassen wollen.“
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