Roman

Beiträge zum Thema Roman

Kultur

Wenn die Landschaft Trauer trägt

Esther Kinskys für den Leipziger Buchpreis nominierter Roman „Hain“ „Jeden Morgen wache ich in einer Fremde auf“, heißt es in Esther Kinskys viertem Roman „Hain“, und das ist nicht nur geografisch gemeint. Eine Frau begibt sich an drei unterschiedlichen Orten in Italien auf Spurensuche. Als „Geländeroman“ hat die 61-jährige Autorin und Übersetzerin ihr Werk bezeichnet. Man könnte es auch Landschaftsroman nennen, doch Gelände klingt wilder, ungezügelter – und so ähnlich geriert sich auch der...

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  • 02.03.18
Kultur

Zwischen Gretel Adorno und Doktor Faustus

Andreas Maiers Roman „Die Universität“ Andreas Maier hat die nächste literarische Etappe seiner großen autobiografischen Lebensrundfahrt bewältigt. Der Roman „Die Universität“ ist der sechste von elf geplanten Bänden des autobiografischen Mammutprojektes mit dem Arbeitstitel „Umgehungsstraße“. Über Kindheit, Jugend und Pubertät in der hessischen Wetterau – ein Landstrich zwischen Gießen und Frankfurt – haben die Vorgängerwerke „Das Zimmer“ (2010), „Das Haus“ (2011), „Die Straße“ (2013), „Der...

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  • 21.02.18
Kultur

Gefangen zwischen Konsum und Terror

Zum Tod des spanischen Schriftstellers Juan Goytisolo „Wir leben gefangen zwischen Konsum und Terror“, hatte Juan Goytisolo anlässlich der Veröffentlichung seines Romans „El exiliado de aquí y de allá“ (2008) erklärt, in dem er heftige Kritik an den politsch-gesellschaftlichen Entwicklungen im zeitgenössischen Spanien übte. Das Schreiben wurde Juan Goytisolo beinahe in die Wiege gelegt. Er erinnerte sich bis ins hohe Alter noch gern an die Leseabende mit seiner Mutter Julia Gay und deren...

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  • 05.06.17
Kultur

Vergessen wird belohnt

Christoph Heins Roman „Trutz“ „Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können“, schrieb Jean Paul einst in seinem ersten Roman „Die Loge“. Um Erinnerungen und Vergessen geht es auch wieder einmal im neuen Roman von Christoph Hein. „Nach 1989 gab es eine ungeheure Dämonisierung der DDR, jetzt eine rosarote Verklärung. Das würde ich mit Humor und Gelassenheit nehmen. Wer wirklich etwas über die DDR erfahren will, der muss Bücher lesen, die in dieser Zeit...

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  • 10.04.17
  • 1
Kultur

Zwischen Hoffen und Bangen

Zum 70. Geburtstag des Schriftstellers Urs Faes (am 13.2.) erschien bewegendes Fahrtenbuch "Wer war er geworden? Einer, der sich zusah, wie er sich ängstlich durch die Straßen bewegte, langsam, als suche er etwas, das ihm abhanden gekommen war?" Das "normale" Leben, die Leichtigkeit des Alltags ist Urs Faes durch eine Krebserkrankung abhanden gekommen. In seinem neuen Fahrtenbuch "Halt auf Verlangen" gewährt der Schweizer Autor einen tiefen Einblick in das Seelenleben eines Krebspatienten....

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  • 08.02.17
  • 2
Kultur

Neugier und Klatschsucht

Mario Vargas Llosas Roman „Die Enthüllung“ Um Klatsch und Tratsch, um die Macht der Boulevard-Presse, um Kor­ruption und Machtkämpfe geht es im neuen Roman des Literatunobel­preisträgers Mario Vargas Llosa. Schon oft hat der inzwischen 80-jäh­rige Peruaner seine Romane in einem emotionsgeladenen Spannungs­feld zwischen Politik und Erotik, zwischen Sex and Crime angesie­delt. Für seine „Kartographie von Machtstrukturen und seine scharf gezeichneten Bilder individuellen Widerstands“, hatte ihm...

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  • 18.10.16
Kultur

Ohne Anfang, ohne Ende

Andreas Maiers Roman „Der Kreis“ „Ich erzähle keine Geschichte. Ich erzähle eher so etwas wie eine persönliche Ideengeschichte, die Ideengeschichte eines Menschenlebens“, erklärte Andreas Maier kürzlich in einem Interview nach Erscheinen seines neuen Romans „Der Kreis“. Es ist der fünfte von insgesamt elf geplanten Bänden eines stark autobiografischen Mammut-Epos'. Nun erzählt der 49-jährige Andreas Maier wie der „Problem-Andreas“ aus der Wetterau (ein Landstrich in Mittelhessen) in Kinder- und...

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  • 10.08.16
  • 1
Kultur

Selbstfindung in Cadaqués

Milena Busquets' großartiger Debütroman „Auch das wird vergehen“ "Mein Platz auf der Welt war in deinem Blick, und der schien mir so unstrittig und beständig, dass ich mir nie die Mühe machte, herauszufinden, wie er beschaffen war", resümiert die Ich-Erzählerin Blanca das Verhältnis zu ihrer gerade verstorbenen Mutter. Mit der Beerdigung beginnt die spanische Autorin Milena Busquets ihren Romanerstling, der in in ihrer Heimat lange Zeit ganz vorne in den Bestsellerlisten rangierte. Keine Frage...

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  • 10.05.16
Kultur

Eine Figur für das Museum

Christoph Heins Roman „Glückskind mit Vater“ Christoph Heins Romanfiguren verbindet eine liebenswürdige Dickköpfigkeit. Von der Ärztin Claudia aus „Der fremde Freund“ (1982) bis hin zum Kulturwissenschaftler Rüdiger Stolzenburg in „Weiskerns Nachlass“ (2011) waren sie alle ein wenig eigenwillig, manchmal störrisch und introvertiert und bisweilen sogar etwas rebellisch. Nun präsentiert uns der 71-jährige Christoph Hein, der von 1998 bis 2000 dem gesamtdeutschen PEN-Club vorstand und uns mit...

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  • 15.03.16
  • 1
Kultur

Die seelenlose Alma

Isabel Allendes Roman „Der japanische Liebhaber“ Die inzwischen 73-jährige Erfolgsautorin Isabel Allende ("Das Geisterhaus") hat es in den letzten drei Jahrzehnten immer wieder geschafft, weltweit ein millionenstarkes Publikum stets aufs Neue in den Bann zu ziehen – zumeist mit starken, historischen Frauenfiguren oder an der eigenen bewegten Vita angelehnten Familiengeschichten. An diesem bewährten künstlerischen Strickmuster hat Allende auch in ihrem neuen Roman „Der japanische Liebhaber“...

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  • 25.09.15
  • 1
Kultur

Ripper aus dem Geisterhaus

Isabel Allendes neuer Roman „Amandas Suche“ Manchmal ist es mehr Fluch als Segen, wenn einem Schriftsteller mit dem Debütwerk gleich ein ganz großer Wurf gelingt. Günter Grass hatte damit etliche Jahre zu kämpfen, weil er stets an der "Blechtrommel" gemessen wurde. Nicht anders erging es Isabel Allende, die mit ihrem Erstling "Das Geisterhaus" (1982) auch gleich einen Weltbestseller landete, mit dem die Nachfolgewerke stets verglichen wurden. Doch die in Peru als Tochter eines chilenischen...

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  • 08.08.14
Kultur

Zwischen Drachenblut und Weiskerns Nachlass

Zum 70. Geburtstag des Schriftstellers Christoph Hein am 8. April* „Nach 1989 gab es eine ungeheure Dämonisierung der DDR, jetzt eine rosarote Verklärung. Das würde ich mit Humor und Gelassenheit nehmen. Wer wirklich etwas über die DDR erfahren will, der muss Bücher lesen, die in dieser Zeit geschrieben wurden“, erklärte der Schriftsteller Christoph Hein in einem Interview und empfahl in diesem Zusammenhang die Lektüre seines eigenen Romans „Horns Ende“ (1985). Christoph Hein hatte es schon in...

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  • 03.04.14
Kultur

Buch der Woche: Der kurze Sommer des tragischen Abschieds

Urs Faes’ Roman „Sommer in Brandenburg“ „Die Stimme, etwas laut für eine Zeit, in der sie gelernt hatten, leise und unauffällig zu sein, kein Aufsehen zu erregen, zu tun, als wären sie nicht da.“ Mit diesem Satz evoziert der Aargauer Autor Urs Faes gleich auf der ersten Seite seines neuen Romans die beklemmende, von Angst geprägte Atmosphäre des Sommers 1938, in der sich zwei jüdische Jugendliche auf einem Landgut in Brandenburg kennen- und lieben lernen und dann auf tragische Weise wieder...

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  • 14.03.14
Kultur

Buch der Woche: Fremd in der Heimat

"Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich wieder aus.“ Diese Verse von Wilhelm Müller, die in Franz Schuberts „Winterreise“ eingeflossen sind, beschreiben treffend die inneren Befindlichkeiten des jungen Protagonisten in Andreas Maiers neuem Roman „Die Straße“. Dieser pubertierende Jüngling lebt seltsam zurückgezogen und pflegt fast nur Kontakte zu anderen „Außenseitern“. Der neue Roman ist nach „Das Zimmer“ (2010) und „Das Haus“ (2011) nun der dritte Teil von Andreas Maiers hoch...

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  • 11.11.13
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Rien ne va plus

Rainald Goetz: Johann Holtrop. Roman. Suhrkamp Verlag, Berlin 2012, 343 Seiten, 19,90 Euro Rainald Goetz war immer so ein klein wenig das „enfant terrible“ der deutschen Literaturszene. Das Image hat er selbst mitgroßer Ausdauer gepflegt. So blieb das Bild des sich auf der Klagenfurter Literaturbühne vor laufenden TV-Kameras mit einer Rasierklinge selbst in die Stirn schneidenden jungen Mannes dauerpräsent. Doch plötzlich hat sich der inzwischen 58-jährige Autor sogar mit dem einst verhassten...

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  • 21.09.12
Kultur

BUCH DER WOCHE: Rettung auf einer kleinen Insel

Isabel Allende: Mayas Tagebuch. Roman. Aus dem Spanischen von Svenja Becker. Suhrkamp Verlag, Berlin 2012, 445 Seiten, 24,95 Euro „Ich wollte den Roman als Detektivgeschichte anlegen“, erklärte Isabel Allende, die am Donnerstag ihren 70. Geburtstag feierte, über ihren neuen Roman „Mayas Tagebuch“. Um es gleich vorwegzunehmen: Es ist alles andere als eine Detektivgeschichte, und dennoch unterscheidet es sich gewaltig von den letzten Allende-Büchern, die zumeist um historische Figuren kreisten....

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  • 03.08.12
Kultur

Buchtipp der Woche: Beeindruckendes Debütwerk

Nina Bußmann: Große Ferien. Roman. Suhrkamp Verlag, Berlin 2012, 200 Seiten, 18,90 Euro „Es war zu leicht, falsch verstanden zu werden, es war unmöglich, richtig verstanden zu werden,“ klagt die Hauptfigur in Nina Bußmanns Romanerstling „Große Ferien“. Die 32-jährige Autorin, die im letzten Jahr für einen Auszug aus ihrem Debütwerk mit dem 3-SAT-Preis ausgezeichnet worden war, hat einen gescheiterten Lehrer in den Mittelpunkt der Handlung gerückt. Der Protagonist Schramm, ein vornamenloser,...

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  • 11.05.12
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Desdemona auf der Toilette

Ralf Rothmann: Shakespeares Hühner. Erzählungen. Suhrkamp Verlag, Berlin 2012, 212 Seiten, 19,95 Euro Der im Ruhrgebiet aufgewachsene und seit vielen Jahren in Berlin lebende Autor klopft die Zwischenräume im Kleine-Leute-Milieu nach den wirklich existenziellen Dingen des Lebens ab. Ralf Rothmanns Texte kreisen dabei um Liebe und Tod, um gescheiterte Aufbrüche und bittere Enttäuschungen. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem Figuren, die sich nicht auf der Sonnenseite des Lebens tummeln und...

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  • 27.04.12
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Leben in Zeitlupe

Mario Vargas Llosa: Der Traum des Kelten. Roman. Aus dem Spanischen von Angelica Ammar. Suhrkamp Verlag, Berlin 2011, 450 Seiten, 24,90 Euro „Ich versuche, meine Schreibroutine beizubehalten, aber es ist nicht einfach. Menschen belagern mein Haus. Ich fühle mich bedrängt, bedroht, verfolgt.“ So beschrieb der peruanische Schriftsteller Mario Vargas Llosa (75) die Schattenseiten, die mit der Verleihung des Nobelpreises im letzten Herbst verbunden waren. Am Anfang war es nur ein Zitat aus...

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  • 23.09.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Das Leben als Hobby

Christoph Hein: Weiskerns Nachlass. Roman. Suhrkamp Verlag, Berlin 2011, 319 Seiten, 24,90 Euro „Er riss seine Stunden herunter, er arbeitete mit uralten, vor Jahren erstellten Manuskripten, er lebte von der Wiederholung und scheute sich auch nicht, wie ein Stadttheaterbuffo die erfolgreichsten Stücke seines Repertoires immer wieder anzusetzen.“ So charakterisiert Christoph Hein den monotonen Arbeitsalltag seines Protagonisten Rüdiger Stolzenburg, der an der Leipziger Universität als Dozent für...

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  • 16.09.11
  • 1
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