Roman

Beiträge zum Thema Roman

Kultur

Buch der Woche: Ein Schauspieler ohne Zuschauer

Milan Kunderas Roman „Das Fest der Bedeutungslosigkeit“ „Man muss sie lieben, die Bedeutungslosigkeit, man muss lernen, sie zu lieben“, verkündet Ramon, eine der Hauptfiguren in Milan Kunderas neuem Roman „Das Fest der Bedeutungslosigkeit“ – das erste größere Erzählwerk des 1929 in Brünn geborenen und seit den 1970er Jahren in Frankreich lebenden Autors seit 2001. Damals hatte sich Kundera in „Die Unwissenheit“ noch mit seinem eigenen Schwellendasein zwischen den Kulturen beschäftigt, hatte...

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  • 24.02.15
Kultur

Dekorationsstück der Politik

Literaturnobelpreisträger Gao Xingjian wird am 4. Januar* 75 Jahre alt „Für mich ist Literatur niemals angenehm. Ein Buch verdient, gelesen zu werden, wenn es an eine Essenz rührt, ohne Umschweife. Was ich geschrieben habe, ist ohne Umschweife. Ich bin draufgängerisch. Und das nicht nur ein Stück weit, wie es für manche Leser zuträglich ist“, hatte der erste chinesische Nobelpreisträger Gao Xingjian seine als schwer zugänglich bezeichneten Romane hartnäckig verteidigt. In China sind seine Werke...

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  • 27.12.14
Kultur

Buch der Woche: Von der Kröte aus der Kirche gelockt

Joyce Carol Oates’ misslungener Roman „Die Verfluchten“ "Ich habe all diese hässlichen Wörter einfach hingeschrieben und bin dabei allmählich in Fahrt gekommen. Ein stiller Schreibrausch hat mich erfasst", ließ die amerikanische Schriftstellerin Joyce Carol Oates eine Figur in ihrem Roman "Zombie" (dt. 2000) erklären. Ein Resümee, das auch auf die Autorin zutrifft, die von der Literatur besessen ist und die von sich selbst sagt: "Wenn ich nicht schreibe, dann lese ich." Unendlich viel hat die...

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  • 01.12.14
Kultur

Buch der Woche: Episoden eines geträumten Lebens

„Gräser der Nacht“ - der neue Roman von Nobelpreisträger Patrick Modiano „Es handelt sich um Episoden eines geträumten, zeitlosen Lebens, die ich Seite um Seite dem trüben Alltagsleben entreiße“, heißt es im gerade in deutscher Übersetzung erschienenen Roman des frisch gekürten Nobelpreisträgers Patrick Modiano. Das klingt beinahe wie ein programmatisches Selbstbekenntnis für das gesamte Oeuvre des 69-jährigen Schriftstellers, der unlängst eingeräumt hatte, „immer ein und dasselbe Buch“ zu...

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  • 10.11.14
Kultur

Buch der Woche: Hilla in der großen bösen Welt

Ulla Hahns dritter autobiografischer Roman „Spiel der Zeit“ „Bitte nie vergessen: Ich habe einen Roman und keine Autobiografie geschrieben. Jeder weiß, wie Erinnerung funktioniert und wie trügerisch sie sein kann“, hatte Ulla Hahn kürzlich in einem Interview nach Erscheinen ihres dritten, stark autobiografischen Romans „Spiel der Zeit“ erklärt. Mit diesem opulenten Erzählwerk knüpft die einst von Marcel Reich-Ranicki als Lyrikerin geförderte Autorin beinahe nahtlos an die umfangreichen...

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  • 23.10.14
  • 1
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Kultur

Ripper aus dem Geisterhaus

Isabel Allendes neuer Roman „Amandas Suche“ Manchmal ist es mehr Fluch als Segen, wenn einem Schriftsteller mit dem Debütwerk gleich ein ganz großer Wurf gelingt. Günter Grass hatte damit etliche Jahre zu kämpfen, weil er stets an der "Blechtrommel" gemessen wurde. Nicht anders erging es Isabel Allende, die mit ihrem Erstling "Das Geisterhaus" (1982) auch gleich einen Weltbestseller landete, mit dem die Nachfolgewerke stets verglichen wurden. Doch die in Peru als Tochter eines chilenischen...

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  • 08.08.14
Kultur

Buch der Woche: Der kurze Sommer des tragischen Abschieds

Urs Faes’ Roman „Sommer in Brandenburg“ „Die Stimme, etwas laut für eine Zeit, in der sie gelernt hatten, leise und unauffällig zu sein, kein Aufsehen zu erregen, zu tun, als wären sie nicht da.“ Mit diesem Satz evoziert der Aargauer Autor Urs Faes gleich auf der ersten Seite seines neuen Romans die beklemmende, von Angst geprägte Atmosphäre des Sommers 1938, in der sich zwei jüdische Jugendliche auf einem Landgut in Brandenburg kennen- und lieben lernen und dann auf tragische Weise wieder...

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  • 14.03.14
Kultur

Buch der Woche: Heimatloser Koreakämpfer

„Heimkehr“ – neuer Roman von Nobelpreisträgerin Toni Morrison Nach ihrer 2006 getätigten Aussage, dass sie ihr Meisterwerk noch nicht geschrieben habe, weckt jeder neue Roman der Nobelpreisträgerin Toni Morrison zusätzlich große Erwartungen. „Sklavenhandel und Sklaverei sind Themen, an die sich niemand erinnern will. Weder die Schwarzen noch die Weißen. Ich meine, es herrscht eine nationale Amnesie“, erklärte Toni Morrison im Zusammenhang mit ihrem 1989 erschienenen Erfolgsroman „Menschenkind“,...

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  • 11.03.14
Kultur

Die dunklen Seiten der Liebe

Margriet de Moors Roman “Mélodie d’amour“ „Während der Regen in Kübeln vom Himmel herabstürzt, sitzt dort ein Mann in Hemdsärmeln und malt sich aus, wie er mit seiner Frau auf einer anderen Bank sitzt, an einem anderen Ort, und nicht im Regen, sondern in der Sonne. Es wird die ganze Nacht über weiterregnen. Den Mann stört es nicht." Alles klingt so simpel, so unspektakulär und bieder, und doch eröffnet uns die 72-jährige Niederländerin Margriet de Moor, die in der Vergangenheit auch hierzulande...

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  • 06.03.14
Kultur

Buch der Woche: Die Putzfrau und die Snobs

„Das Blutbuchenfest“ - neuer Roman von Georg-Büchner-Preisträger Martin Mosebach Martin Mosebach gehört nicht zu den schrillen Stimmen im deutschsprachigen Literaturbetrieb. Der 62-jährige Frankfurter pflegt einen altbackenen, detailverliebten Erzählstil und kokettiert überdies gern mit dem ihm verliehenen Attribut des „Erzkonservativen“. Als ihm 2007 etwas überraschend der Georg-Büchner-Preis verliehen wurde, rühmte die Jury: „Die Auszeichnung gilt einem Schriftsteller, der stilistische Pracht...

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  • 07.02.14
Kultur

Buch der Woche: Ein unmoralisches Angebot

Ingrid Nolls neuer Roman „Hab und Gier“ „Als die Kinder aus dem Haus waren, fing ich erst vorsichtig und tastend und dann immer energischer an, mich in eine Schriftstellerin zu verwandeln“, erinnert sich die Erfolgsautorin Ingrid Noll an ihre Anfänge. Sie hatte die Fünfzig bereits überschritten, als sie mit ihrem 1991 erschienenen Debütroman „Der Hahn ist tot“ sofort die Bestsellerlisten stürmte. Ein neuer unkonventioneller Stern am deutschen Krimi-Himmel war aufgegangen. Auch die nachfolgenden...

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  • 30.01.14
Kultur

Von Schmerz zu Schmerz

Neuer Roman zum 65. Geburtstag des Schriftstellers Haruki Murakami am 12. Januar In den letzten Jahren wurde der japanische Schriftsteller Haruki Murakami regelmäßig als heißer Kandidat auf den Literatur-Nobelpreis gehandelt. Im deutschen Sprachraum erfreut er sich schon seit dem Sommer 2000 großer Popularität. Damals war es im „Literarischen Quartett“ des ZDF über Murakamis Roman „Gefährliche Geliebte“ zum öffentlichen Zerwürfnis zwischen dem im September verstorbenen Marcel Reich-Ranicki und...

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  • 09.01.14
Kultur

Schuld bleibt immer

Monika Marons Roman „Zwischenspiel“ "Natürlich kann ich nicht sagen, mein Leben fängt erst 1990 an, aber es ordnet sich um einen anderen Mittelpunkt, und die Fragen stellen sich anders", bekannte Monika Maron, die in der DDR aufgewachsene Stieftochter eines einflussreichen DDR-Politikers, die vor dem Mauerfall in den Westen übergesiedelt war und im Rückblick auf ihr eigenes Leben von einer "gemischten Biografie" spricht. Ihre besten Werke gelangen Monika Maron, die zuletzt mit dem Deutschen...

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  • 27.12.13
Kultur

Buch der Woche: Fremd in der Heimat

"Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich wieder aus.“ Diese Verse von Wilhelm Müller, die in Franz Schuberts „Winterreise“ eingeflossen sind, beschreiben treffend die inneren Befindlichkeiten des jungen Protagonisten in Andreas Maiers neuem Roman „Die Straße“. Dieser pubertierende Jüngling lebt seltsam zurückgezogen und pflegt fast nur Kontakte zu anderen „Außenseitern“. Der neue Roman ist nach „Das Zimmer“ (2010) und „Das Haus“ (2011) nun der dritte Teil von Andreas Maiers hoch...

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  • 11.11.13
Ratgeber

BÜCHERKOMPASS: Münsterland ist abgebrannt (Rezension)

EIn Opfer des eigenen Erfolges: Mit der Wilsberg-Reihe ist der Essener Schriftsteller Jürgen Kehrer einem breiten Publikum bekannt geworden. Inzwischen ist aus dem literarischen Vorbild entstandene Fernsehserie aber so populär, dass sie die Romane in den Schatten stellt. Mit "Münsterland ist abgebrannt" versucht Kehrer jetzt einen neuen Krimihelden zu etablieren. Hat Bastian Matt das Zeug dazu, neben Wilsberg zu bestehen? Die Figur des schrulligen Antiquars und Privatdetektivs Georg Wilsberg...

  • Haltern
  • 26.09.13
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Kultur

Buch der Woche: Mit der Urne im Kofferraum

Terézia Moras Roman „Das Ungeheuer“ - auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises „Im Alter von 46 Jahren erwischte Darius Kopp doch noch die Einsamkeit." Jenen Kopp haben wir bereits in Terézia Moras Vorgängerroman „Der einzige Mann auf dem Kontinent“ (2009) kennen gelernt - als blind-naiven Gefolgsmann der digitalen Revolution, der zwar nicht besonders kreativ, aber dafür umso besessener am New-Economy-Boom partizipieren wollte und am Ende mit leeren Händen da stand. „Kopp war außerstande,...

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  • 13.09.13
Kultur

Buch der Woche: Die ganze Welt ist eine Bühne

„Tatsächlich habe ich mir in der Klinik das seriöseste Leiden überhaupt zugezogen: Liebe.“ Hinter diesem Bekenntnis des Protagonisten Augustus Baum verbirgt sich eine tragische Konstellation. Der Starregisseur hat bei seiner Arbeit an einer Tschechow-Inszenierung einen Schlaganfall erlitten und verliebt sich später im Hospital in die blutjunge Nachtschwester Ute-Marie. Bei Martin Walser muss man auf einiges gefasst sein, vor allem seit er das über Jahrzehnte eingefahrene literarische Gleis mit...

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  • 28.08.13
Kultur

Buch der Woche: Eschenbach auf der Vogelweide

„Ich bin überzeugt, dass wir in unserer Seele einen besonderen Teil haben, der einem anderen vorbehalten ist. Dort sehen wir die Idee unserer anderen Hälfte, wir, die Unvollkommenen, suchen nach dem Vollkommenen im anderen“, erklärt – leicht altbacken klingend - der männliche Protagonist in Uwe Timms neuem Roman. Wenn diese Figur dann auch noch Eschenbach heißt und ein Eremitendasein auf der „Vogelweide“ führt, fühlen wir uns vollends entrückt aus der Gegenwart. Der Minnesänger, der Parzival...

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  • 23.08.13
Kultur

Buch der Woche: Seelen-Drama mit feinen Zwischentönen

„Ich weiß, wovon ich schreibe. Manche der Szenen habe ich genau so erlebt und heute noch vor Augen,“ erklärt Andrea Sawatzki über ihr Romandebüt. Die Schauspielerin, die einem breiten Publikum als Kommissarin Charlotte Sänger aus dem Frankfurter „Tatort“ bekannt ist, stellt jedoch auch klar, dass das Buch auf keinen Fall autobiografisch sei und alle Figuren fiktiver Natur sind. Als junges Mädchen hat Sawatzki schmerzliche Erfahrungen im Umgang mit Alzheimer gesammelt, ihren dementen Vater...

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  • 21.08.13
Kultur

Buch der Woche: Der Zauberkünstler und die Liebe

„Was wir Liebe nennen, ist anfangs nur ein Durcheinander“, heißt es durchaus programmatisch im vierten Roman von Jo Lendle, der am 1. Januar als Nachfolger von Michael Krüger die Leitung des renommierten Carl Hanser Verlags übernimmt. Im Mittelpunkt der Handlung steht der leidlich erfolgreiche Zauberkünstler Lambert, der sich nach der Beerdigung seines Vaters auf den Weg zu einem Magier- und Zauberertreffen in Kanada macht. Schon die Anreise (mit einer nicht geplanten Zwischenlandung in Dublin)...

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  • 19.08.13
Kultur

BUCH DER WOCHE: Suche nach dem eigenen Ich

Der österreichische Schriftsteller Norbert Gstrein hatte zuletzt vor drei Jahren mit seiner nur mäßig verschleierten, gegen Suhrkamp-Chefin Ulla Berkéwicz gerichteten Roman-Persiflage „Die ganze Wahrheit“ für reichlich Aufsehen gesorgt. Nun hat sich der 52-jährige Autor wieder auf seine wahren Stärken besonnen und ein gleichermaßen rätselhaftes wie reizvolles Erzählwerk vorgelegt. Im Mittelpunkt des neuen Romans stehen der Lehrer Anton und sein einstiger Schüler Daniel, denen wir auf...

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  • 07.08.13
Kultur
Reinhard Junge vor seiner alten "Penne" an der Lohackerstraße. FOTO: Peter Mohr
2 Bilder

Bei Rente Mord!!

Krimis gehören zu Reinhard Junge wie der Förderturm der Zeche Holland zu Wattenscheid. Viele Jahre schrieb er parallel zu seinem Job als Lehrer am Hellweg-Gymnasium. Nun hat er sein erstes Werk als „Rentner“ vorgelegt – den Roman „Achsenbruch“, mit viel Lokalkolorit, Witz, offenen und verstecken Anspielungen. 32 Jahre hat Junge am Hellweg-Gymnasium unterrichtet, hat Generationen von Schülern Deutsch, Latein und Russisch beigebracht und „nebenbei“ seit Mitte der 80er Jahre erfolgreiche...

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  • 30.07.13
Kultur

Buch der Woche: Doppelter Diebstahl

„Sechzig Jahre lang hält sie das Bild versteckt, und jetzt wird es ihr gestohlen. Welche Ironie des Schicksals.“ Die Rede ist von der beinahe 100-jährigen Multi-Millonärin Dalia Gutbauer und einem wertvollen Dahliengemälde. Zum dritten Mal schickt der Schweizer Bestsellerautor Martin Suter, der im Februar seinen 65. Geburtstag feierte, in einem Roman seinen Privatdetektiv Johann Friedrich von Allmen auf Ermittlungstour. Der Protagonist trägt viele bekannte Charakteristika von Suter-Figuren:...

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  • 02.07.13
Kultur

Buch der Woche: Der vierfache Kristof

Der 46-jährige katalanische Autor Jordi Punti erzählt in seinem neuen Roman die aufregende Lebensgeschichte des Umzugshelfers Gabriel Delacruz. Ein Mann mit vielen charakterlichen Facetten - ein treuer Freund, aber auch ein lasterhafter Frauenheld und Falschspieler. Mit seinen Arbeitskollegen Bundo und Petroli bildet er ein fest verschweißtes Freundestrio. Sein großes Laster sind die Frauen und das Kartenspiel. Er lügt und betrügt, wie es schlimmer kaum sein könnte. In jedes Sakko hat er...

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  • 24.06.13
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