Rezension

Beiträge zum Thema Rezension

Kultur

Schöpfer des Kommissar Maigret

Zum 25. Todestag des Schriftstellers Georges Simenon am 4. September Georges Simenon war ein Mann der Superlative: Fast 200 Ro­mane und mehr als 50 Erzählungen hat er unter seinem Namen geschrieben und noch ein­mal rund 200 Romane unter 18 ver­schiedenen Pseud­o­nymen. Seine Werke wurden in 200 Spra­chen übersetzt, er­reichten weltweit eine Auflage von über 500 Mil­lio­nen Ex­emplaren und wurden 55mal ver­filmt. Zudem wech­selte er 33mal seinen Wohnsitz. Der „Großmeister“ des Krimi­nalro­mans...

  • Wattenscheid
  • 02.09.14
Kultur

Buch der Woche: Selbstzweifel des tapferen Ritters

Bernhard Schlinks neuer Roman „Die Frau auf der Treppe“ erscheint am 27. August Gleich auf den ersten Seiten wird man auf faszinierende Weise in die Handlung geradezu hinein gerissen. „Können Sie das? Einen Vertrag machen, dass ich das Bild wiederkriege und er Irene?“ Mit dieser Frage wird der Ich-Erzähler, ein Rechtsanwalt, konfrontiert. Sein Gegenüber ist ein aufstrebender Maler, dem einmal die deutlich jüngere Frau eines erfolgreichen Unternehmers unbekleidet auf einer Treppe als Modell...

  • Wattenscheid
  • 25.08.14
Kultur

Buch der Woche: Ich bin eine ganz andere

Judith Hermanns erster Roman „Aller Liebe Anfang“ Vor 16 Jahren hatte sie mit ihren Debüterzählungen „Sommerhaus, später“ gleich einen grandiosen Erfolg gefeiert. Mehr als 300 000mal war das Buch verkauft worden, und der Name Judith Hermann wurde stets in einem Atemzug mit dem Phänomen „Fräuleinwunder“ genannt. Als „Stimme ihrer Generation“ wurde die Berlinerin gefeiert und ihren Texten ein „unwiderstehlicher Sog“ attestiert. Judith Hermann hat sich dem damals entstandenen Medienhype um ihre...

  • Wattenscheid
  • 14.08.14
Kultur

Ripper aus dem Geisterhaus

Isabel Allendes neuer Roman „Amandas Suche“ Manchmal ist es mehr Fluch als Segen, wenn einem Schriftsteller mit dem Debütwerk gleich ein ganz großer Wurf gelingt. Günter Grass hatte damit etliche Jahre zu kämpfen, weil er stets an der "Blechtrommel" gemessen wurde. Nicht anders erging es Isabel Allende, die mit ihrem Erstling "Das Geisterhaus" (1982) auch gleich einen Weltbestseller landete, mit dem die Nachfolgewerke stets verglichen wurden. Doch die in Peru als Tochter eines chilenischen...

  • Wattenscheid
  • 08.08.14
Kultur

Buch der Woche: Das Leben als Elegie

„Bei Regen im Saal“ – der neue Roman von Georg-Büchner-Preisträger Wilhelm Genazino "Wenn ich mich genug geschämt habe, werde ich befreit sterben dürfen", lautete eines der quälenden Selbstzeugnisse der Genazinofigur Gerhard Warlich aus dem Roman „Das Glück in glücksfernen Zeiten“ (2010). Wir erinnern uns: Der promovierte Philosoph arbeitete mehr als ein Jahrzehnt in einer Wäscherei und landete (mit sich selbst im Einklang) am Ende in der Psychiatrie. Dieses Schicksal bleibt dem neuen...

  • Wattenscheid
  • 01.08.14
Kultur

Geistreiche Realsatire

Marlene Streeruwitz’ Roman „Nachkommen“ Wie schon in ihrem letzten Roman „Die Schmerzmacherin“ (2011), in dem die Protagonistin eine Ausbildung in einer privaten Sicherheitsfir­ma absolvierte, hat die inzwischen 64-jährige österreichische Autorin Marlene Streeruwitz wieder eine junge Frau in den Mittelpunkt des Romans gerückt. Anders als jene Amy Schreiber aus dem Vorgänger­roman darf man hinter der neuen Hauptfigur, der jungen Schriftstelle­rin (Cor)Nelia Fehn eine Streeruwitzsche...

  • Wattenscheid
  • 29.07.14
Ratgeber
Foto: rowohlt

Layla Shah: Die Welt ist kälter ohne Dich, Rezension

Layla Shah: Die Welt ist kälter ohne Dich . Kurze Inhaltsangabe : "Mach dir keine Sorgen", sagt Christoph zu seiner Frau Layla, bevor er in den Operationssaal geschoben wird. Zwölf Stunden dauert der Eingriff, dann zerbricht den Chirurgen Christophs Herz buchstäblich unter den Händen. Von einem Tag auf den anderen gerät Laylas Welt aus den Fugen: Nicht nur ist sie auf einmal allein in einem fremden Land, zu der Trauer um den Verlust ihres Geliebten kommen auch finanzielle Nöte, unzählige...

  • Bochum
  • 22.07.14
  • 1
Kultur

Rettung durch Schreiben

Hanns-Josef Ortheils Erinnerungsbuch „Die Berlinreise“ "Das Kind weiß, dass es sich durch das Schreiben retten und am Leben erhalten kann", hieß es im 2010 erschienenen Vorgängerwerk "Die Moselreise". Hinter dem Kind verbirgt sich niemand anderes als der heute 63-jährige Autor Hanns-Josef Ortheil, der uns nun von einer zweiten Vater-Sohn-Reise erzählt, die diesmal ins Berlin des Jahres 1964 führt. Ortheil, einer der fleißigsten und stilistisch versiertesten deutschsprachigen Gegenwartsautoren...

  • Wattenscheid
  • 18.07.14
Kultur

Spagat zwischen Recht, Moral und Spannung

zum 70. Geburtstag des Erfolgsschriftstellers Bernhard Schlink am 6. Juli "Ich war zu alt, als dass die neue Rolle mein Leben entscheidend hätte verändern können. Ich hatte meinen Ort in der Welt bereits gefunden", bekannte Bernhard Schlink vor fünf Jahren in einem FAZ-Interview über sein "zweites Leben" als Schriftsteller. Er war immerhin schon Mitte vierzig, als er seinen ersten Roman vorlegte, war bis zu seinem 65. Lebensjahr nicht einmal Berufsschriftsteller, und doch hat er mit "Der...

  • Wattenscheid
  • 03.07.14
Sport
Foto: Klartext-Verlag

Heiko Buschmann , Wir Kinder der Bundesliga, Rezension

Es gibt x Bücher zum 50. Geburtstag der Bundesliga, die in diesem Jahr erschienen sind. Motto , als die Liga laufen lernte , ist toll wiedergegeben . Es beschreibt die schönste Nebensache der Welt . Zahlreiche , z.T. farbige Fotos . "Wir Kinder der Bundesliga: 50 Jahre Fußball Erster Klasse an Rhein und Ruhr" ist eine dieser tollen Veröffentlichungen, die in Kooperation mit Revier Sport und der WAZ entstanden ist. Ich finde , ein gelungenes Werk . Habe schon einige Bücher über die Liga gelesen...

  • Bochum
  • 27.06.14
  • 1
Kultur

Buch der Woche: Schuld und Sühne in der Provinz

Reinhard Kaiser-Mühleckers Roman "Schwarzer Flieder" Er ist gerade einmal 32 Jahre alt, hat nun bereits seinen fünften Roman vorgelegt und ist längst über den Status des Geheimtipps hinaus gewachsen. Die Rede ist von Reinhard Kaiser-Mühlecker, der in der oberösterreichischen Provinz aufgewachsen ist und der sich seit seinem 2008 mit dem Jürgen-Ponto-Literaturpreis ausgezeichneten unkonventionellen Debütroman "Der lange Gang über die Stationen" kontinuierlich - und völlig abseits des...

  • Wattenscheid
  • 18.06.14
Ratgeber
Foto: Klett-Cotta

William Gibson: Misstrauen Sie dem unverwechselbaren Geschmack

William Gibson: Misstrauen Sie dem unverwechselbaren Geschmack Hin und wieder sollten wir uns besinnen und etwas lesen, was vor einigen Jahren über die Zukunft geschrieben wurde. Ich denke so an das Buch : 1984 schrieb George Orwell seinen Staatsroman 1984. Wer kann sich nicht daran erinnern , an den großen Bruder , der alles mitbekommt ! An der Spitze dieses totalitären Staats-Systems steht ein fiktiver Führer, der »Große Bruder«. Mit seiner Anti-Utopie 1984 zeichnet George Orwell mit...

  • Bochum
  • 17.06.14
  • 1
Ratgeber
Foto: Gmeiner

Peter Schmidt: Einsteins Gehirn, Rezension

Peter Schmidt: Einsteins Gehirn Als verwöhnter " alter " Krimileser, muß ich leider feststellen - eine dicke , herbe Enttäuschung. Weder wurde hier wirklich ein Verbrechen begangen, noch ging es um eine Auflösung. Da sind ja die alten Edgar Wallace Krimis ja spannender . Geschweige denn von John Grisham oder Ken Follet , uva. Autoren Hier hat wohl der Autor sein Wissen spannungsfrei und humorlos, dafür konfus ohne einen roten Faden zu Papier gebracht. Gewöhnungsbedürftig . Nach ca. 150 Seiten...

  • Bochum
  • 05.06.14
  • 2
Kultur

Buch der Woche: Erhellende Irritation

Dorothee Elmigers zweiter Roman „Schlafgänger“ „Es ist nicht so, dass ich mich hinsetze und sage: So, jetzt schreibe ich etwas extrem Kompliziertes. Diese Form ergab sich für mich zwingend aus dem Material“, hatte die 29-jährige Schweizer Schriftstellerin Dorothee Elmiger kürzlich über ihren zweiten Roman erklärt. Bereits in ihrem vor vier Jahren mit dem „Aspekte-Literaturpreis“ ausgezeichneten Debüt hatte sie viel Mut bewiesen und sich inhaltlich und formal geradezu quer zum literarischen...

  • Wattenscheid
  • 27.05.14
LK-Gemeinschaft
Foto: Sportwelt-Verlag

ES läuft - Sei stark, Schweinehund, Rezension

ES läuft - Sei stark, Schweinehund! Zehn Laufexperimente , die aus dem inneren Schweinehund einen Psychiatriefall machen. Ein lustiges Buch über den Kampf zwischen dem inneren Schweinehund und seinem Herrchen ! Den jeder sicher mal selbst erlebt hat . Finde ich einfach gut . Man möchte es gar nicht mehr aus der Hand legen . Ein klasse Lesetipp für alle, die den Sport nicht ganz so verbissen sehen . Hier hat endlich mal der innere Schweinehund das Sagen . Wobei er , Marvin Running : Verfasser...

  • Bochum
  • 25.05.14
Kultur

Anwalt der Schwachen

Zwei neue Bücher zum 60. Geburtstag des Schriftstellers Erich Hackl (am 26. Mai) "Mein Freund, die Zeiten der Vergangenheit sind uns ein Buch mit sieben Siegeln", heißt es in Goethes "Faust". In diesem Sinn versucht Erich Hackl an den Siegeln zu kratzen und dunkle Flecken in der Geschichte auszuleuchten. Er hat sich nie um den literarischen Zeitgeist gekümmert, ist beharrlich seinen eigenen Weg gegangen und bevorzugt in seinem Werk traditionelle Erzählstrukturen. Der Autor, der am 26. Mai 1954...

  • Wattenscheid
  • 22.05.14
Kultur

Buch der Woche: Tödliche Unterschriften

Per Leos faszinierender Debütroman “Flut und Boden“ “Er hat Unterschriften geleistet, die unmittelbar tödlich waren. Das ist entsetzlich, aber es ist nicht das Handwerk eines Metzgers. Er hat an keinen Gemetzeln und keinen unmittelbaren Morden teilgenommen, das macht es aber nicht besser“, erklärte der Schriftsteller Per Leo kürzlich in einem Interview über seinen Großvater Friedrich, einst Abteilungsleiter im Rasse- und Siedlungshauptamt der SS. Das Handlungsschema wirkt literarisch durchaus...

  • Wattenscheid
  • 19.05.14
Kultur

Das kollektive Gedächtnis auffrischen

Zum 80. Geburtstag des Georg-Büchner-Preisträgers Adolf Muschg am 13. Mai* "Ich hatte das Glück beruflich immer das tun zu dürfen, was ich ohnehin gern täte", erklärte Adolf Muschg 2007 in einem Interview. Nach seiner Emeritierung am 1. Oktober 1999 begann für ihn eine äußerst produktive dichterische Phase. Der Schriftsteller hatte endgültig den Universitätsprofessor verdrängt, die Kunst im Alltag über die Wissenschaft gesiegt. Der Roman "Sutters Glück" (2001), die Erzählung "Das gefangene...

  • Wattenscheid
  • 10.05.14
  • 1
Kultur

Buch der Woche: Der rettende Schuss

Javier Cercas’ Roman „Outlaws“ Spätestens mit seinem Roman „Anatomie eines Augenblicks“, den die wichtigste spanische Tageszeitung „El Pais“ 2009 zum Buch des Jahres kürte, hat der 52-jährige Javier Cercas auch außerhalb Spaniens den Durchbruch geschafft. Als „grandios“ hatte der bekannte argentinische Autor Albert Manguel diesen, auch mit dem Premio Nacional de Narrativa ausgezeichneten Roman gerühmt, der um den gescheiterten Militärputsch des Jahres 1981 kreist. In der unmittelbaren...

  • Wattenscheid
  • 08.05.14
Kultur

Schlagzeilen mache ich nicht

Zum 75. Geburtstag von Georg-Büchner-Preisträger Volker Braun am 7. Mai* „Ich kann sagen, was ich will, Schlagzeilen mache ich nicht“, notierte Volker Braun in seinem nun erschienenen opulenten poetischen Tagebuch aus den Jahren zwischen 1990 und 2008. In diesen „Werktagen“ offenbart sich eine bisher kaum beachtete Facette in Brauns Arbeiten: der feinsinnige Humor und seine Neigung zur subtilen Selbstironie. Volker Braun hat stets die leisen Töne bevorzugt, das klassenkämpferische verbale...

  • Wattenscheid
  • 30.04.14
Politik
Drei vollkommen unterschiedliche politische Sachbücher.

BÜCHERKOMPASS: Verschwendung, Lektionen, Bürgerprotest

Auch in unserer Bücherecke geht es diese Woche um Politik: In knapp vier Wochen, am 25. Mai, sind in NRW Kommunalwahlen, der Wahlkampf läuft auf vollen Touren - was böte sich da mehr an, als sich zu dieser Gelegenheit ein wenig näher mit der Politik zu beschäftigen, indem man zum Beispiel ein paar Bücher zu unterschiedlichen politischen Themen liest? Unsere Themenseite zur Kommunalwahl 2014 in NRW ist voller interessanter Beiträge. Unsere Online-Gemeinde debattiert eifrig und nimmt teil an...

  • Essen-Süd
  • 30.04.14
  • 9
  • 2
Kultur
Dieses Buch gibt es nicht nur auf Ruhrdeutsch, Rheinisch und Westfälisch, sondern neun weiteren Dialekten. | Foto: Klartext-Verlag

BÜCHERKOMPASS: ein Buch in drei Regionalsprachen

Für nicht wenige Menschen sind regionale Dialekte und lokale Mundarten immer noch ein besonderer Teil ihrer Heimat. Wer durch NRW reist, hört hier nicht nur Kiezdeutsch ("laber, Alter!") oder Handysprech ("lol"), sondern merkt relativ bald, dass die Menschen von Region zu Region durchaus in unterschiedlichen Varianten sprechen. Dieser Tatsache wollen wir mit unserer aktuellen Buchverlosung gerecht werden. Mundart ist tot? Lang lebe die Mundart! Das Buch "Kleeorg und Kleeopatra. Eine Geschichte...

  • Essen-Süd
  • 23.04.14
  • 8
  • 4
Kultur

Zur Buchpremiere die Nationalhymne

Zum Tod des Nobelpreisträgers Gabriel Garcia Márquez „Ich habe einfach aufgehört zu schreiben. Das Jahr 2005 war das erste in meinem Leben, in dem ich nicht eine Zeile zu Papier gebracht habe“, bekannte der kolumbianische Autor in einem Interview mit der chilenischen Tages „La Tercera“. Seine Agentin Carmen Balcells hatte damals schon erkannt: „Ich glaube, García Márquez wird nie mehr schreiben.“ So lebte „Gabo“, wie er von seinen Fans liebevoll genannt wurde, seit seiner Krebserkrankung...

  • Wattenscheid
  • 18.04.14
  • 2
Kultur

Buch der Woche: Der Kater und die Kissenschlacht

"Killmousky" - der neue Roman von Büchner-Preisträgerin Sibylle Lewitscharoff Eine Katze als Titelfigur, und die Georg-Büchner-Preisträgerin Sibylle Lewitscharoff als Krimiautorin - wie passt das zusammen? Man kann es für ein literarisches Verwirrspiel halten, was uns die Autorin, die in der Osterwoche ihren 60. Geburtstag gefeiert hat, zwischen den Buchdeckeln präsentiert. Lewitscharoff, die zuletzt mit ihren provozierenden Äußerungen zur künstlichen Befruchtung für öffentliches Aufsehen...

  • Wattenscheid
  • 17.04.14
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