Rezension

Beiträge zum Thema Rezension

Kultur
Foto: Verlag Henselowsky Boschmann

Pferdestricker und der tolle Bomberg (BÜCHERKOMPASS-Rezension)

Zwischen Lippe und Ruhr fließt die Emscher. Sie wurde lange Zeit als Abwasserkanal zweckentfremdet, nun wird sie aber renaturiert. Zu allen drei Flüssen die das Ruhrgebiet und seine Umgebung bestimmen hat Dirk Sondermann je einen dicken Band mit Sagen der Region veröffentlicht. Dabei ist er von Süden nach Norden vorgegangen, d. h. die Ruhrsagen sind zuerst und die Lippesagen zuletzt erschienen. Über die Lippesagen schrieb ich bereits. Nun also die Emscher. Das Buch ist ähnlich aufgemacht, die...

  • Dinslaken
  • 31.05.15
  • 7
  • 3
Kultur

Die Freunde lächeln sehen

Zum Tod des Schriftstellers Hans Bender "Was ich unternahm, wie ich lebte, wohin ich reiste, mit wem ich zusammenkam, war bestimmt von meiner Liebe zur Literatur", notierte der umtriebige Schriftsteller Hans Bender völlig zutreffend in seinem vor zehn Jahren erschienenen Band "Wie die Linien meiner Hand". Bender, der am 1. Juli 1919 in Mühlhausen im Kraichgau geboren wurde, verkörperte ein lebendiges Stück deutsche Nachkriegsliteratur. Seine Bedeutung war ungleich größer als es die Summe seiner...

  • Wattenscheid
  • 28.05.15
Kultur

Schutzhütte für den Geist

Vor 100 Jahren (am 10. Juni) wurde Literatur-Nobelpreisträger Saul Bellow geboren Saul Bellow war bis ins hohe Alter ein ungeheuer aktiver Mensch. Als über 80-jähriger wurde er noch einmal Vater, und im Jahr 2000 sorgte er mit seinem Roman „Ravelstein“ in den USA noch einmal für einen Sturm der Entrüstung. Hinter der „Ravelstein“-Figur verbirgt sich nämlich Allan Bloom, ein 1992 an Aids gestorbener philosophischer Bestsellerautor, mit dem Bellow einige Jahre an der Universität von Chicago...

  • Wattenscheid
  • 28.05.15
Kultur

Buch der Woche: Nicht heulen, schreiben

Doris Dörries neuer Roman „Diebe und Vampire“ Doris Dörrie, die am Dienstag (26. Mai) ihren 60. Geburtstag gefeiert hat, ist eines der raren, überaus erfolgreichen künstlerischen Multi-Talente. Filme, Drehbücher, Regiearbeiten an bedeutenden Bühnen, Erzählungen und Romane - alles ihr Metier. Die gebürtige Hannoveranerin, die mit ihrer leicht schrägen Film-Komödie "Männer" (mit Uwe Ochsenknecht und Heiner Lauterbach in den Hauptrollen) 1985 den großen Durchbruch geschafft hatte, legt nun nach...

  • Wattenscheid
  • 26.05.15
Kultur

BÜCHERKOMPASS Rezension: Wat ne Gegend! von Sigi Domke

Wat ne Gegend iss dat Ruhrgebiet hier bloß? Nä, hätte ich wirklich nich gedacht,dat dat in meiner Heimat hier so gefährlich iss.Gut dat ich jetzt richtig Bescheid weiss, nachdem ich dat Buch gelesen hab. Ich habe selten so herzhaft gelacht bei einem Buch.Das Problem war, dass das Lesen erheblich länger dauerte als üblich bei mir,da ich ständig jemanden aus meiner Familie suchen musste,um ihm Textpassagen vorzulesen,über die ich mich kurz vorher kringelig gelacht hatte.Erst das Entkringeln...

  • Bottrop
  • 22.05.15
  • 4
  • 4
Kultur

Bücherkompass-Rezension: Gert Eckel "Sie nennt es weggehen"

Der 73-jährige Berliner Architekt Gert Eckel hat in seinem Leben schon harte Schicksalsschläge hinter sich. Im Jahre 2012 verlor er seine erst 46 Jahre junge Partnerin, Hanna. Obwohl er ein Vierteljahrhundert älter als sie war, musste Hanna vor ihm gehen. Sie hatte Krebs. In seiner ersten autobiographischen Erzählung Sie nennt es weggehen. Tagebuch eines selbstbestimmten Sterbens offenbart uns Gert Eckel tiefe Einblicke in das Leben seiner verstorbenen Partnerin und auch das Seinige. Das...

  • Essen-West
  • 17.05.15
  • 2
Kultur

Buchtipp: Immer von vorn anfangen

Silvio Blatters Roman „Wir zählen unsere Tage nicht“ Der 69-jährige Silvio Blatter gehört zu den wichtigsten Stimmen der schweizer Gegenwartsliteratur. Mit seiner „Freiamt“-Trilogie (bestehend aus den Romanen „Zunehmendes Heimweh“, „Kein schöner Land“ und „Das sanfte Gesetz“), in der er das Leben in seinem heimatlichen Kanton Aargau detailliert beschrieb, wurde er weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. In seinem neuen Erzählwerk entwirft Blatter ein Portrait über zwei Generationen. Isa und...

  • Wattenscheid
  • 13.05.15
Kultur

Buch der Woche: Auf dem Weg ins Glück

Jan Brandts „Tod in Turin“ „Das viele Geld hat mich satt und träge werden lassen“, heißt es in Jan Brandts stark autobiografischen Band „Tod in Turin“. Vor vier Jahren hatte der heute 41-jährige, aus dem ostfriesischen Leer stammende Autor mit seinem gigantischen 900-Seiten-Debütroman „Gegen die Welt“ direkt den Sprung in die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft. Es war ein gewaltiger Roman, der den Nerv des Zeitgeistes zu Beginn der 2010er Jahre außergewöhnlich präzise traf, ein Epos...

  • Wattenscheid
  • 11.05.15
Kultur

Der Balkanizer. Danko Rabrenović. BÜCHERKOMPASS. Eine Rezension.

In der Hörbuchfassung des „Balkanizers“ erzählt Radiomoderator, Musiker und Autor Danko Rabrenović mit tiefgründigem Humor von seinen ersten Begegnungen mit den Deutschen. Naiv und neugierig deckt er dabei typisch deutschen Besonderheiten auf und zeichnet gleichzeitig ein Bild vom Leben auf dem Balkan. Danko Rabrenović berichtet von seinen ersten Konfrontationen mit der deutschen Bürokratie, von Unterschieden zwischen in Deutschland und im ehemaligen Jugoslawien lebenden Landsleuten, von den...

  • Kamen
  • 04.05.15
Politik
Foto: Kiepenheuer & Witsch

Flüssige Demokratie (BÜCHERKOMPASS-Rezension)

Erfahrungsbericht einer Piratin auf Zeit Vor zwei Jahren las und rezensierte ich hier das Buch von Marina Weisband über ihre Sicht der Piratenpartei. Da ich gerne wissen wollte wie es mit den Piraten weiterging habe ich mich nun auch für dies Buch gemeldet. Das hat nicht ganz geklappt, denn Astrid Geisler schreibt über das Jahr 2012, und um das gleiche Jahr ging es bei Weisband. Es war das Jahr in dem die Piraten groß heraus kamen und von Wahlerfolg zu Wahlerfolg eilten. In jenem Jahr trat Frau...

  • Rheinberg
  • 03.05.15
  • 5
  • 2
Kultur

Buch der Woche: Anfang und Ende

Barbara Honigmanns „Chronik meiner Straße“ „Wenn wir sagen, dass wir in der Rue Edel wohnen, antwortet man uns meistens, ach ja, da haben wir am Anfang auch gewohnt.“ So lautet der erste, beinahe programmatisch anmutende Satz in Barbara Honigmanns autobiografischer Skizze über jene Straße im Osten Straßburgs, in der sie seit ihrer Übersiedlung aus Ost-Berlin im Jahr 1984 lebt. Wieder einmal schreibt die 66-jährige Autorin, die einst als Dramaturgin und Regisseurin an so renommierten Theatern...

  • Wattenscheid
  • 28.04.15
  • 1
Kultur

Bücherkompass, Rezension, Niere gegen Geld

Das Buch mit dem Titel " Niere gegen Geld " , bzw. die Geschichte des Autors Willi Germund, wird aktuell kontrovers diskutiert. Ich erhielt das Buch vom LK zur Rezension und möchte hier meinen persönlichen Anmerkungen beitragen. Der Untertitel des Buches lautet: " Wie weit würden Sie gehen um ihr Leben zu retten? ", und genau diese Frage stellt sich der Leser des Buches mehrfach. Zunächst ein paar Worte zum Autor Willi Germund. Jahrgang 1954, freier Journalist, schreibt für Frankfurter...

  • Dortmund-Ost
  • 23.04.15
  • 2
  • 3
Kultur

Wenn die Mitte im Osten liegt

Essayband über Berlin zum 75. Geburtstag von Peter Schneider (am 21. April*) erschienen „So war es denn ein Schock für uns, als wir nach dem Mauerfall entdeckten, dass die neuen Wegweiser namens ,Mitte’ unmissverständlich nach Osten zeigten“, heißt es in Peter Schneiders in sechs Teile gegliederten Essayband „An der Schönheit kann's nicht liegen.“ Der Wahl-Berliner präsentiert darin eine äußerst lesenswerte Mischung aus latenter Liebeserklärung und kritischer Abrechnung mit der...

  • Wattenscheid
  • 17.04.15
  • 1
Ratgeber
Ulrich Delrois berichtet von seinen Erlebnissen und Erfahrungen als Hells Angel. | Foto: Econ-Verlag

Bad Boy Uli – „Wir sehen uns in der Hölle“ Rezension von Gabriele Redlinger

Das Buch „Wir sehen uns in der Hölle“ von Ulrich Detrois im Econ-Verlag erschienen, hinterlässt beim Leser einen merkwürdigen Eindruck. Es ist bereits das zweite Buch von Ulrich Detrois, der mit diesem Buch Innenansichten in den bekanntesten und auch gefürchteten Rockerclub Hells Angels bietet. Der Autor war Mitglied in der Führungsriege des Rockerclubs Hells Angels. Einerseits will der Autor glauben machen, er sei geläutert von der Gewalt – gleichzeitig ist er aus dem Club nach eigenen Angaben...

  • Arnsberg
  • 15.04.15
  • 4
  • 5
Kultur

Die Häutungen des Blechtrommlers

Zum Tod des Literatur-Nobelpreisträgers Günter Grass Günter Grass war nicht nur einer der bedeutendsten deutschsprachigen Gegenwartsschriftsteller. Er war auch über mehr als sechs Jahrzehnte künstlerischer Tätigkeit stets ein streitbarer und umstrittener Zeitgenosse. Noch vor ziemlich genau drei Jahren hatte Grass mit seinem israel-kritischen Gedicht „Was gesagt werden muss“ wieder ganz stark polarisiert. Als „notwendige Torheit“ hatte er später diesen formal hoffnungslos verunglückten und auch...

  • Wattenscheid
  • 13.04.15
  • 8
  • 4
Ratgeber

Bücherkompass, Rezension, Misha Anouk - Goodbye Jehova

Bücherkompass, Rezension . Goodbye, Jehova, TB Misha Anouk Hier meine Anmerkungen zum, vom LK erhaltenen , Buch Vorab der kurze Hinweis, dass ich mich bemüht habe lediglich das Buch zu rezensieren, ohne die Zeugen Jehovas bzw. ihre Praktiken, zu bewerten. Komplett wertfrei gelang die Rezension trotzdem nicht, dazu waren die Fakten teilweise dann doch zu erschreckend.... Misha Anouk wird 1981 in eine Familie hineingeboren, die seit zwei Generationen überzeugte Zeugen Jehovas sind. Er wird, wie...

  • Dortmund-Ost
  • 07.04.15
  • 21
  • 8
Kultur
Am Tricktisch entsteht live auf der Theaterbühne mit Kamera, Modell und Beamer ein Live-Film: "Die Möglichkeit einer Insel". | Foto: Birgit Hupfeld
3 Bilder

Theater der Zukunft: Die Möglichkeit einer Insel

Großartiges Theater: Diesmal hat sich das Dortmunder Schauspiel Michel Houellebecqs berühmten Roman "Die Möglichkeit einer Insel" vorgenommen und bringt ihn live gespielt, animiert, geschnitten und vertont auf die Bühne. Vier Schauspieler nahmen das Premierepublikum mit ans Ende der Welt. Wir schreiben das Jahr 4014, in dem der geklonte Neomensch Daniel 24 mit seinem Hund Fox, einer bedingungslosen Liebesmaschine, im fünften Jahrtausend vor sich hin vegetiert. Und als er stirbt, einfach vom...

  • Dortmund-City
  • 06.04.15
Kultur

Bücherkompass,Buchrezension : Emschersagen

Rezension zum vom LK erhaltenen Buch : Emschersagen , gebundenes Buch , 340 Seiten, G. Dirk Sondermann Dirk Sondermann, Herausgeber dieses Buches und Gründer ders Instituts für Erzählforschung im Ruhrgebiet, hat 149 Sagen aus dem Einzugsgebiet der Emscher in diesem Buch zusammengetragen. Die Emscher selber spielt dabei in den wenigsten kurzen Geschichten eine Rolle, vielmehr geht es um die, damals wie heute am Fluss liegenden Orte und/oder Städte. Der Leser findet also Erzählungen über...

  • Dortmund-Ost
  • 31.03.15
  • 59
  • 7
Kultur
5 Bilder

Stilles Wasser dicke Lippe (BÜCHERKOMPASS-Rezension)

Schon oft blickte ich auf die Lippemündung bei Wesel, vor und nach ihrer Renaturierung. Das Buch um das es hier geht verrät was das dort ankommende Wasser alles gesehen und erlebt hat. Die Lippe durchquert den gesamten Norden von NRW und ist unscheinbarer als z. B. die Ruhr, obwohl sie ein größeres Gebiet entwässert. Solche Details erfährt man nebenbei, hauptsächlich gehts in dem gewichtigen Band um Sagen und Legenden entlang des Laufs der Lippe. Ungewöhnlich ist die umgekehrte Reihenfolge in...

  • Wesel
  • 27.03.15
  • 4
Kultur

Bücherkompass Rezension: "Die Frau auf der Treppe " von Bernhard Schlink

Die Frau auf der Treppe ist ein verlorengeglaubtes Bild, das plötzlich in Australien in einer Galerie aushängt.Dort sieht es zufällig der Ich-Erzähler,ein erfolgreicher Anwalt und versucht daraufhin diese Frau aufzuspüren. Dieser Anwalt hatte sich vor vielen Jahren um eine Einigung in einem Streit zwischen dem Maler und dem eigentlichen Besitzer und Ehemann der abgebildeten Frau zunächst bemüht,sich dann aber selber in die Frau verliebt wie die zwei anderen Männer auch. Daraufhin begann er die...

  • Bottrop
  • 27.03.15
  • 2
Kultur

Drei Löcher im Hintern

Albert Sanchez Piñols Roman „Der Untergang Barcelonas“ Der 11. September ist in Katalonien nicht erst seit 2001 ein Gedenktag. Fast dreihundert Jahre vor den fürchterlichen Anschlägen in den USA erlebten die Katalanen ihr 9/11, nämlich den Untergang Barcelonas als Folge des blutigen spanischen Erbfolgekriegs im Jahr 1714. Diesem katalanischen „Drama“ widmet sich der ausgebildete Anthropologe Albert Sanchez Piñol in seinem neuen Roman, an dem er sieben Jahre gearbeitet hat und der 2013 das...

  • Wattenscheid
  • 24.03.15
Kultur

Buch der Woche: Wenn der Name Programm ist

Hans-Joachim Schädlichs Roman „Narrenleben“ „Bring mich einmal pro Tag zum Lachen oder zweimal zum Lächeln“, fordert in Hans-Joachim Schädlichs Kurzroman „Narrenleben“ der sächsische Regent August der Starke von einem seiner Untertanen. Dieser Narr ist einer der Protagonisten, stammt aus der Steiermark und hört auf den Namen Joseph Fröhlich. Nomen est omen. Wir befinden uns im 18. Jahrhundert und begleiten den Taschenspieler und Possenreiser (heute würde man ihn wahrscheinlich als „Entertainer“...

  • Wattenscheid
  • 23.03.15
Kultur

Bücherkompass Rezension: Paul Auster Bericht aus dem Inneren

In diesem Buch beschreibt Paul Auster (1947 in New York geboren) seine ersten Erinnerungen und seine Gefühle, an die er sich als Kind zurückerinnert. Wie hat das Kind Paul Auster die Welt gesehen,Vieles empfunden? Was liebte dieses Kind und vor was hatte es Angst? Wann hat sich dieser Junge zum ersten Mal selbst als Persönlichkeit gefühlt? Paul Auster gibt viele Antworten dazu und war wohl mit dem Buch auf der Suche nach seinem jungen Ich. Zu diesem jungen Ich schreibt der heutige Paul Auster...

  • Bottrop
  • 21.03.15
  • 1
Kultur

Bücherkompass, Rezension , Mama,Papa-Ich werde Fussballprofi

Rezension : Mama, Papa - Ich werd´Fussballprofi , TB Ursula Engel & Bernd Ulrich Hier meine Anmerkungen zum vom LK erhaltenen Buch. Authentisch, ehrlich, persönlich und glaubwürdig schildern die Eltern (zumeist die Mutter) des fussballbegeisterten Fritz, ihre Erfahrungen mit Vereinen und Trainern, mit anderen Eltern und berichten vom, mehrere Jahre andauernden " Leben am Spielfeldrand". Mich hatte das Buch besonders interessiert, weil (mindestens) einer meiner Söhne vergleichbare Ambitionen...

  • Dortmund-Ost
  • 19.03.15
  • 19
  • 8
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