Literatur

Beiträge zum Thema Literatur

Überregionales
Um 1938 in Ostpreußen

Pfingsten am Reihersee und der Heilige Geist

Zu Pfingsten holte mein Vater unsere beiden Faltboote aus dem Winterquartier und machte sie flott, und wenn das Wetter es erlaubte, fuhren wir – Vater, Mutter und ich – am Samstag Nachmittag auf dem Reihersee nach „Stahlbaumsruh“, wo wir zum ersten Mal im Jahr das Zelt aufschlugen. Eines Morgens um vier oder fünf wurden wir von Stimmen in der Ferne geweckt. Männerstimmen. Sie bewegten sich auf uns zu. Unser Zelt stand unten am Seeufer auf einer Wiese. Bald waren sie so nah, dass wir sie...

  • Recklinghausen
  • 20.05.18
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Kultur
Herbst 1944

7.- 8. Mai 1945: „Vorwärts, Kameraden, es geht zurück!“

7.- 8. Mai 1945: „Vorwärts, Kameraden, es geht zurück!“ Am späten Nachmittag des 7. Mai 1945 erreichten wir, Wilfried und ich, von Osten herkommend, das Ufer der Elbe fast an derselben Stelle an der wir ostwärts gefahren waren. Wir waren im März von einem Brückenkopf nördlich des Waal zwischen Arnheim und Nimwegen vertrieben worden, hatten unsere Kompanie verloren und uns einer FLAK-Einheit angeschlossen. Sie war nun nicht mehr gegen Flugzeuge, sondern gegen Panzer eingesetzt. Diese Einheit...

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  • 08.05.18
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Kultur

Zwei Legionäre in einem „Freudenhaus“

Sétif, Algerien  1950. Die Sonne ist hinter dem Berg weggetaucht, und ein kühler Wind weht herüber, vermischt sich mit der Backofenwärme, ausgestrahlt von den Hauswänden, den Steinplatten des Bürgersteigs und der Asphaltstraße. Die Gleichzeitigkeit von heiß und kalt. Später werden wir in einem Araberdorf mit glühendem Gesicht vor offenem Feuer sitzen, während uns die Nachtkälte den Rücken heraufkriecht. Wir [Reinhard und Miros] bezahlen unseren Kaffee und gehen ins Bordell. Ein altes, graues...

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  • 03.05.18
Kultur
2 Bilder

Buchtipp: Zana Ramadani: DIE VERSCHLEIERTE GEFAHR. Die Macht der muslimischen Mütter und der Toleranzwahn der Deutschen

»Der Islam gehört nicht zu Deutschland«, sagt Zana Ramadani. »Muslime gehören zu Deutschland – aber nur, wenn sie sich dieser Gesellschaft anpassen.« Doch das kann nicht gelingen, solange die überkommenen Regeln einer vormodernen Religion auf die heutige westliche Welt angewendet werden und muslimische Mütter frauenfeindliche Werte an ihre Kinder weitergeben. Als Tochter einer muslimischen Einwandererfamilie nennt Zana Ramadani Dinge beim Namen, die sich sonst kaum jemand zu sagen traut: »Die...

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  • 24.03.17
Kultur

Klinkenputzer in der Drückerkolonne

oder Als Reinhard Mohn begann, einen der mächtigsten Medienkonzerne aufzubauen 1954, als ich aus der Fremdenlegion nach Deutschland zurückgekehrt war, suchte ich einen Job. Das war dank der deutschen Presse, die uns Veteranen samt der Legion in Verruf gebracht hatte, eine fast aussichtslose Unternehmung. Man nannte uns abschätzig "Söldner", ohne daran zu denken, dass jeder Soldat Sold empfängt und kein Gehalt und dass der englische Begriff soldier lautet. Und wer als ein solcher in fremden...

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  • 09.03.17
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Überregionales

Araberinnen

Im März 1951, vor unserer Einschiffung für die Überfahrt nach Vietnam, in Oran, einer algerischen Hafenstadt, saßen ein Legionskamerad und ich auf der Strandpromenade, als zwei Araberinnen vorbeikamen, verhüllt. Sie trugen eine Burka. Sie blickten kurz zu uns herüber und kicherten. Dann blieben sie stehen, drehten sich noch einmal um, lüfteten ihren Gesichtsschleier und lächelten. Wir winkten ihnen zu. Sie liefen lachend davon.

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  • 04.09.16
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Natur + Garten
Felszeichnungen im Tal der Wunder am Bégo

VOM WEISSEN BERG ZUM TAL DER WUNDER. Eine Hochgebirgstour (1989)

In den französische Seealpen, 70 bis 80 km nördlich der Côte d`Azur, ist das Tal der Wunder: La Vallée des Merveilles am Mont Bégo, einem 2873 m hohen Berg, von dem es heißt, er sei ein heiliger. Die spärlichen Auskünfte, die wir darüber in Reiseführern fanden, besagen, dass dieses Tal, zwischen 2100 und 2500 m hoch, schwer zugänglich sei. Für eine Fußwanderung würden zwei Tage genügen, wenn man oben in einem Zelt oder in einer der beiden Schutzhütten übernachtet. Man könne sich aber auch einen...

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  • 09.09.15
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Kultur
Als Soldat im Herbst 1944

Vor 70 Jahren: Am 8. Mai 1945 sind wir durch die Elbe geschwommen...

„Vorwärts, Kameraden, es geht zurück!“ Am späten Nachmittag des 7. Mai 1945 erreichten wir, Wilfried und ich, von Osten herkommend, das Ufer der Elbe fast an derselben Stelle, an der wir ostwärts gefahren waren. Wir waren im März von einem Brückenkopf nördlich des Waal zwischen Arnheim und Nimwegen vertrieben worden, hatten unsere Kompanie verloren und uns einer FLAK-Einheit angeschlossen. Sie war nun nicht mehr gegen Flugzeuge, sondern gegen Panzer eingesetzt. Diese Einheit wurde mit ihren 8,8...

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  • 08.05.15
Politik
2 Bilder

Vor 70 Jahren: Verwundet in niederländischem Frauenkloster überlebt. Autobiografische Rekonstruktion

Ich kann nicht mehr auf harten Stühlen sitzen, muss ein dickes Kissen drunter legen, denn in meinem Sitzfleisch ist ein Eisensplitter, kaum größer als der Nagel eines kleinen Fingers − seit 70 Jahren. Er ist lange Zeit unbemerkt gewandert. Jetzt ist er knapp unter der Haut und lässt sich befühlen. Was damals am 12. Oktober 1944, zwölf Tage vor meinem 18. Geburtstag, in den Niederlanden passiert ist, darüber habe ich in einem Feldpostbrief berichtet; er wurde im Nachlass meiner Mutter gefunden:...

  • Recklinghausen
  • 21.10.14
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