Hobby-Literatur

Beiträge zum Thema Hobby-Literatur

Kultur

Gedicht: Vegetarisch

Die Freundin lebt mit Leidenschaft rein vegetarisch, das gibt Kraft. Per Hand zerkleinert sie besessen Gemüse, es wird roh gegessen. Sie meint, wenn ich vom Fleisch ablasse, verändert sich mein Teint, der blasse. Ich bin erstaunt, lass es mir munden, greif zu den Gurken, den gesunden, zerkrümel etwas Feta drüber, schau lächelnd in den Garten rüber. Ich weiß, gerät der Sommer „knackig“, wirkt unser Spiegelbild nicht „spackig“! Tanja Herbst

  • Oberhausen
  • 17.06.12
  • 7
Kultur

Gedicht Alzheimer

Leis’ ist der Ton und man merkt schon: bei manchen geht die Seele schlafen. Kein Wort dringt bis zu Herzen hin, es scheint, als ob sie eine Mauer trafen. „Ich weiß nicht, wer, noch wo ich bin“, und wenn sie uns erblicken, was wissen sie im Grund davon – sie lächeln nur - und nicken. T. Herbst

  • Oberhausen
  • 16.06.12
  • 1
Natur + Garten
Foto: Peter A / PIXELIO http://www.pixelio.de

Wann wird's mal wieder richtig Sommer? Ich bastele mir heute den perfekten Sommertag - wer puzzelt mit?

Ich wünsch mir den perfekten Sommertag, der mit einem ausgiebigen Frühstück auf der Sonnenterrasse beginnt. Ich möchte Vogelgezwitscher und sanften Wind, der durch die zartgrünen Blätter der großen Birke raschelt und mit meinen Haaren spielt. Ich möchte von der Sonne geblendet werden, während ich uns heißen Kaffee nachschenke und mir meine neue coole Sonnenbrille aufsetzen. Ich höre helles Kinderjuchzen nebenan und das laute Aufröhren der Cabrios, die durch die Straßen gescheucht werden,...

  • Kleve
  • 16.06.12
  • 8
Überregionales

Zahnabgang bei klassischer Musik

Vor Jahren schon hatte ich beim ersten ernsthaft zu ziehenden Zahn die Idee, mein Walkman könnte mir mit Musik helfen, das Ganze zu überstehen. Wegträumen wollte ich mich, während der Backenzahn oben links für immer aus meinem Mund verschwinden sollte. Ich entschied mich für Verdi's „Requiem“, rund um den gezogenen Zahn wurde geschliffen und gebohrt, um eine Brücke zu erstellen und das dauerte fast so lange wie das gesamte Requiem mit einer Dauer von fast zwei Stunden. Eine angemessene Musik...

  • Düsseldorf
  • 14.06.12
  • 1
Kultur

Gedicht: Wer bist du

Wer bist du und wo gehst du hin? Misch' deinen Schatten mit dem meinen. Dann weiß ich, wo ich geborgen bin, und kann, wenn nötig, mit dir weinen. Tanja Herbst (Pseudonym) Eigentumsrechte vorhanden! Bitte nicht erneut löschen!

  • Oberhausen
  • 13.06.12
  • 9
Überregionales

Schlauchbootlippen-Bekenntnisse

Sie saßen einander gegenüber in einem luxuriösen Straßenkaffee auf der "Kö" und parlierten über das Leben im ganzen, ihre Männer im allgemeinen und ihren Reichtum im besonderen. Uschi, eine Blondine mit schwarzgefärbtem Haar und Erika eine Schwarzhaarige mit blondgefärbtem Haar. Beide hatten Lippen wie Fahrradschläuche – Pornolippen, wie mein Freund Yf zu sagen pflegt – und ihre strammen Kugeln standen fest im Ausschnitt drin ohne zu wackeln und ohne zu wibbern. Das gaben die Implantate nicht...

  • Düsseldorf
  • 12.06.12
  • 6
Überregionales

Gedicht: Herr Köhler und Nachfolger

Er dankte ab, und Deutschland wie im Chor: Verblüffung, Überraschung, Fragen. Mir kam das alles äußerst spanisch vor, jedoch – was sollte man denn dazu sagen? Bekanntlich mangelt es an Kandidaten, doch, wenn ich offen innehaltend überlege, aus dem Verborgenen wird einer starten, repräsentieren auf dem allerbesten Wege. Wie konnte Köhler sich so separieren, dramatisch, theatralisch und ergiebig, die Worte aus dem „Vollen“, ja das „lieb’ ich, erst Kapriolen schlagen und dann grollen! Es stieg...

  • Oberhausen
  • 12.06.12
Kultur

Gedicht: Ölpest (2010)

Verklebt, vernichtet, Pelikan des Windes, dein schneeweißes Gefieder glänzt vor Öl. Die Augen, noch im Tod, wie die des Kindes, das weder recht verstehen kann, noch will. Auf öldurchmischter Welle schaukeln Fische, der Hammerhai hat es schon längst gespürt, dass sie die Rechnung tragen, die von Tische des Menschen kam, und die den Tod quittiert. Die Schildkröte versucht sich in den Panzer zurück zu zieh’n, doch ohne jede Kraft. Der Ölschlamm nimmt ihr alle Luft, ein ganzer klebriger Kloß von...

  • Oberhausen
  • 11.06.12
  • 2
Kultur

Gedicht: Ewig

Ewig funkelt das Gestirne, ewig schaut der Mensch zum Himmel. Ewig sehnt er, es entzwirne sich des wirren Seins Getümmel. Ewig sucht er eine Liebe, ewig träumt er einen Traum. Ewig zwingt er seine Triebe, ewig rennt er durch den Raum.. Ewig sucht er, zu vergessen, ewig sehnt er zu durchschau’n. Ewig plant er, karg zu essen, ewig zweifelt er an Frau’n. Ewig kehrt er Scherbenhaufen, ewig rennt er durch die Stadt. Ewig drängt es ihn zu kaufen, ewig merkt er, dass er’s hat. Ewig sucht er nach dem...

  • Oberhausen
  • 10.06.12
  • 3
Kultur

Gedicht: Die Erkenntnis

„He“, sagt der Bauer, „kleine Maid, ich will dir gerne sagen, woher die süße, warme Milch, die wohltut deinem Magen. Schau an, die Euter, daraus zapf’ ich Milli eimerweise!“ Die Äuglein blicken voll erstaunt und sie wird ganz, ganz leise. T.Herbst

  • Oberhausen
  • 09.06.12
  • 2
Kultur

Gedicht: Internet-Sucht

Da sitzen sie, die Tastenhacker, die tags- und nächtlich durch die Foren, sich Beifall suchend bei den Toren, die glauben, dieses sei das Leben, vorheben. Da sitzen sie, die Bildersucher, die Werbungs- und die Mailsverflucher und surfen, googlen oder speichern, um sich mit Wissen zu bereichern. Da sitzen sie, wenn Morgen dämmert, erschöpft, verschlafen und belämmert. Die Finger sind bereits am zittern, doch eben schnell noch etwas twittern. Da sehnen sie, derweil sie tippen und dabei rauchen...

  • Oberhausen
  • 09.06.12
  • 6
Überregionales

Hedwig und die Monsterkatze - oder: "Spricht diese Katze deutsch ?"

Hedwig liebt auf ihren Reisen durch Griechenland die Katzen in den Restaurants. Sie kommen angeschlichen, gierig auf ein Stückchen Fleisch oder Fisch und sind im großen und ganzen eher unaufdringlich. Warten neugierig ab, ob was vom Tisch fällt – wenn ja, freuen sie sich und graben ihre kleinen Vampirzähne zur Not auch ins Brot. Schmusen wollen sie nicht, diese Katzen – sie wissen eben, wo es wirklich drauf ankommt. An einem Abend in einem Gartenrestaurant gesellte sich nun zum Tisch der Hedwig...

  • Düsseldorf
  • 08.06.12
  • 4
Kultur

Gedicht: Der Traum

In meinem Traum, es war in Hessen, hat Goethe mit dem Kant gegessen. Goethe sprach vom Dichter Reinhard, als der Gernhardt in den Raum trat. "Robert, wo bist du gewesen, habe lange nichts gelesen. Gönntest dir wohl etwas Ruh', nach "Mein Körper weiß, was ich grad tu!" Robert setzt' sich zu den beiden. "Ach, ihr kennt das alte Leiden, kann nicht Schluss und Ende finden, suche alles zu ergründen!" "Nach dem vierzehnten Sonett, ging ich völlig morsch ins Bett. Will es heut' erneut versuchen....

  • Oberhausen
  • 07.06.12
  • 7
Kultur

Trauriger Geburtstag: Ein Stuhl bleibt leer.

Ihr kennt es auch: da naht Euer Geburtstag und Ihr wisst, diesmal wird ein Stuhl leer bleiben. Ein Stuhl, auf dem jahrzehntelang ein Mensch saß, mit dem Ihr in Freundschaft verbunden ward. Ihr spürt noch die Umarmung, seht das Lächeln, seht die herzlich geschenkte Gabe – und wisst, das wird nie mehr so sein, erinnernd schreitet Ihr die Jahre durch, in denen die Freundschaft Teil Eures Lebens war, manches gegenseitige Abladen des Kummers, doch auch das Teilen der Freuden - vorbei. Man verwahrt...

  • Oberhausen
  • 07.06.12
  • 12
Kultur

Gedicht: Menschen

Es gibt Menschen, die scheinen dir innerlich tot, sind voller Bosheit und völlig verroht. Sie giften und hacken, wo immer es geht, zerstören den Frieden, sobald er entsteht. Sie flicken am Zeug dir, suchen nach Schlechtem Und nennen sich selber die durchaus Gerechten. Sie drehen die Worte im Munde dir um, von morgens bis abends sind sie niemals stumm. Sie führen Debatten, da sucht man den Sinn, Gespräche gehen ohne Inhalt dahin. Anzüglichkeiten, die mögen sie leiden, wühlen am liebsten in...

  • Oberhausen
  • 06.06.12
  • 3
Kultur

Gedicht: Der späte Zecher

Die Nacht ist lau, die Nacht ist stumm, mir scheint, die Häuser kippen um. Im Garten drüben bellt ein Hund, fast nahet schon die Morgenstund’. Laterne hier, Laterne da, mir ist so schumm’rig, was geschah? Die Feier war voll Übermut, viel trinken bekommt selten gut. Es waren viele Flaschen! Ich such in meinen Taschen. Der Schlüssel scheint verloren, ich kriege rote Ohren und krieche dann – verschweigt es bitte, zu Nero in die Hundehütte. T.Herbst

  • Oberhausen
  • 04.06.12
  • 5
Kultur

Gedicht: An Günter Grass

Ach lieber Dichter Günter Grass, es macht mir leider keinen Spaß, wie sie dem Land die Schuld zuweisen, aus dem die Menschen südwärts reisen, zu sehen die Akropolis und wie es Griechenland geht mies. Welch' Schuld trifft denn die Alemannen, dass man dort praktisch wie mit Kannen, ohne zu schau’n, wohin es fließt, das Geld in alle Winde gießt? Verwaltungsapparat marode und mancher hat oft nach dem Tode noch jahrelanges Geld bezogen. Viel ist verfilzt, viel wird betrogen. Beamte sind dort oft...

  • Oberhausen
  • 03.06.12
  • 2
Kultur

Gedicht: Strandgut

Jene Wolke spiegelt sich, so wie ich es mag, im Meere. Wellen plätschern an den Strand, Buhnen kommen in die Quere. Möwen schreien laut im Hafen, Fischer ziehen Netze ein, und die Menschen, die sich trafen, sitzen noch beim Lampenschein. Sitzen lang und lamentieren über Fischfang und Gewinn, doch ich such das Spiel der Wellen, weil ich ihnen hörig bin. T. Herbst

  • Oberhausen
  • 02.06.12
  • 6
Kultur

Gedicht: Wochenende

Triebfeder der Maloche ist: Man braucht etwas zum Beißen, und lässt sich deshalb morgens früh aus seinem Bettchen reißen. Man geht gelassen frisch ans Werk, wälzt Akten, Ordner, Briefe. Sortiert und ordnet überall, obwohl man lieber schliefe! Doch, das Fanal am Horizont: Es naht das Wochenende. Man zaudert nicht, wird nun belohnt: Im Schoße ruh'n die Hände. Tanja Herbst

  • Oberhausen
  • 01.06.12
  • 3
Kultur

Gedicht: Die Zeitung

Ich schlag die Zeitung auf und mir wird schlecht, von all dem Morden, Drohen Hassen. Ich lese sie und frage: Ist es recht, dass Eltern ihre Kinder so verlassen? Ich schlag die Zeitung auf und meine Seele weint, ob all der fernen, kalten Toten. Ich denke, wie war das gemeint, steht in der Bibel nicht, das Töten sei verboten? Ich schlag die Zeitung auf und finde keinen Trost, denn selbst ein Fußballspiel schließt mit Krawallen. Und alle Menschen sind erbost, wenn in der Welt die Terrorbomben...

  • Oberhausen
  • 31.05.12
  • 6
Kultur

Gedicht: Mein Garten

Der Korkenzieher, den ich sonst so liebe, geht mir heut ganz gehörig „auf den Keks“. Zwar frag ich mich, was Attraktives bliebe, zierten nicht Pflanzen das Gelände längs des Wegs. Jeden Herbst steh ich da mit der Gartenschere und stutz die Büsche fast bis zum Erlahmen. Die Nachbarn sehen zu, ohne Erbarmen. Man gönnt mir die Maloche und die Ehre. Ich grab die Dahlien aus und spür den Rücken. Das ist ganz neu, das war noch niemals so. Das fehlte noch, ich könnte mich nicht bücken! Wo fände man...

  • Oberhausen
  • 30.05.12
  • 6
Kultur

Gedicht: Die Frau ist weg

Er sitzt still vor seinem Schreibtisch, vor ihm an dem Kandelaber brennen Kerzen, unruhig flackernd, und er grübelt „wenn“ und „aber“. Nach dem Streit, dem uferlosen, ist sie fortgerannt mit Schimpfen, seine angetraute Hälfte, dabei muss die Katz’ zum Impfen. Muss der Pudel hin zum Trimmen, muss der Wellensittich baden, muss der jüngste Sohn zum Schwimmen, zum Geburtstag ist geladen auch die kleine Tochter heute und dann kommen noch die Leute, um den Schrank zu reparieren und das rost’ge...

  • Oberhausen
  • 28.05.12
  • 6
Kultur

Gedicht: Trauer

Manchmal werd’ ich dir gegenüber sitzen, auch wenn du in anderen Räumen weilst. Werd’ deinen Namen in Hölzer ritzen, wenngleich du nicht mehr meine Gegenwart teilst. Manchmal werd ich liebend im Arme dich halten, wie oft du mich in den deinen hielt’st. Ich werde mein Dasein allein nun gestalten und mutig leben, wie du mir empfiehlst. Tanja Herbst

  • Oberhausen
  • 25.05.12
  • 4
Kultur

Gedicht: Der Aufschwung

Der Aufschwung, wie der Name sagt, der schwingt was brach, was fast verzagt, der schwingt hinauf die Aktienzahlen, schwingt auf, die Hoffnung der Westfalen. Es sacken, sacken schnell und schneller, die Arbeitslosen in den Keller, an Zahlen kaum noch zu erkennen, bald muss man es schon Mangel nennen. Ein jeder Lehrling ist willkommen, da wird auch heute schon genommen, derjenige, der oft verpennt und Rechtschreibung nicht richtig kennt. Der Rentner gar im Schrebergarten, auf den wird man mit...

  • Oberhausen
  • 24.05.12
  • 3
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