chinesische Dichtung

Beiträge zum Thema chinesische Dichtung

Kultur

Wang Wei, Hsin-i-Dorf

An Zweigenspitzen blüht Hibiskus auf In Berg und Tal des Kelches Rot zuhauf Ein einzig Haus am Fluss und niemand da Sie öffnen sich und fall‘n es hört nicht auf 木末芙蓉花 / 山中发红萼 / 涧户寂无人 / 纷纷开且落 Der Titel dieses Gedicht lautet „Hsin-i-Dorf“ *), irgendein Flecken der selber nicht einmal auftaucht, da wir zu einem alleinstehenden Haus am Fluss geführt werden. Nachdem der Hibiskus genau eingeführt wird, blühend an den Spitzen der Sträucher die so groß wie Bäume werden können, und dessen Blütenform,...

  • Bedburg-Hau
  • 16.12.18
  • 2
Kultur
Replika eines alten Weihrauchbrenners

Bai Juyi, Lied vom Hinterzimmer

Die Seidentüchlein nassgeweint ist ausgeträumt der Traum Zur tiefen Nachtzeit dringt zu ihr ein Lied vom Vorderraum So rosig ihr Gesicht, nicht alt die Gunst behielt sie nicht Zum Weihrauchbrenner hingeneigt sitzt sie bis Tageslicht Gebildet nach der Vorlage des Andrew Wong stelle ich euch heute wieder ein Gedicht von Bai Juyi vor. Der T’ang-Dichter schrieb in einer einfachen Sprache, las seine Verse einer Frau aus dem Volke vor und änderte was sie nicht verstand. Auf Reisen durch China traf er...

  • Bedburg-Hau
  • 19.08.18
  • 2
  • 4
Kultur
Käthe Kollwitz, Führer zur Kunst, Band 15. Hans W. Singer, 1908

Li Shen (772-846), Bauernschaft

鋤禾日當午 汗滴禾下土 誰知盤中飧 粒粒皆辛苦 Das Feld gehackt - zum höchsten Sonnenstand Und Tropfen Schweiß - sie fallen auf das Land Wer wirklich weiß - dass für das täglich Mahl Für jedes Korn - nur Mühe wird gekannt? Wie beim vorigen Gedicht bin ich Andrew W. F. Wong Dank geschuldet. Nach seinen Angaben, ist dieser Vierzeiler der beliebtere von beiden. Auch hier wieder passt eine Grafik von Käthe Kollwitz gut.

  • Bedburg-Hau
  • 23.03.18
  • 2
Kultur
Rot: Chinesisch; schwarz: Japanisch
2 Bilder

Die "Frühlingsnacht" von Su Shih (1036-1101)

Die Frühlingsnacht / ein Augenblick / wer wiegt dies auf mit Geld? Die Blüten voll / des reinen Dufts / der Mond die Schatten stellt Ein Flötenlied / vom Balkon her / der Klang so dünn so dünn Ein Schaukelseil / der Platz umzäunt / die Nacht sie fällt und fällt Gedichte werden im besten Fall in Gedanken nachvollzogen, ohne sie zu sprechen, geschweige denn zu rezitieren. Vor mehr als hundert Jahren hielt der Irische Dichter Yeats ein passioniertes Plädoyer für eine Sprechart die begleitet wird...

  • Bedburg-Hau
  • 11.04.16
  • 7
  • 4
Kultur

Liu Zongyuan, Fluss im Schnee [6/10]

Tausend Berge, die Vögel außer Sicht Pfade zahllos, von Menschen Spuren nicht Flaches Bötchen, mit Mantel, Schirm ein Greis Eine Angel, am Fluss wo Schnee fällt dicht Trotz einfacher Struktur birgt die Übertragung dieses Gedicht aus der Tangzeit von Liu Zongyuan (773-819) Schwierigkeiten. Überhaupt ist „Übersetzen verraten“. Oder wie es in einem Blog heißt: „Man kann falsch übersetzen. Richtig übersetzen kann man im Grunde nicht.“ Aber es ist eine gute Übung, vor allem weil die Dinge richtig...

  • Bedburg-Hau
  • 20.08.12
  • 2
Kultur

Kranich, Gedicht von Bai Juyi (772-846) [3/10]

Ein sehr beliebter Dichter der Tangzeit ist Bai Juyi, auch „Pai Chü-i“ geschrieben. Er lebte von 772 bis 846, wurde schon zu Lebzeiten viel gelesen, machte sich aber auch viele Feinde beim Hof durch seine kritische Meinung über soziale Missstände und Krieg. Es wird erzählt, dass er seine Gedichte einer Bäuerin vorlas und Zeilen änderte die sie nicht verstand. Das folgende Gedicht ist jedoch gar nicht so einfach, weil es eine tiefgehende Kulturkritik ausdrückt, die auch uns noch angeht. Kranich...

  • Bedburg-Hau
  • 02.08.12
  • 4
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