Carl Hanser Verlag

Beiträge zum Thema Carl Hanser Verlag

Kultur

Nicht lesen, sondern dechiffrieren

„Oben das Feuer, unten der Berg“ - der neue Roman von Büchner-Preisträger Reinhard Jirgl Reinhard Jirgl, Georg-Büchner-Preisträger des Jahres 2010 und damals wegen seines avantgardistischen Schreibgestus' gerühmt, hat einen gewaltigen Erzählbrocken vorgelegt. Ein Buch, das nicht gelesen, sondern dechiffriert werden muss. Wie schon in den Vorgängerwerken „Die atlantische Mauer“ (2000), „Die Unvollendeten“ (2003), „Die Stille“ (2009) und „Nichts von euch auf Erden“ (2013) stehen wieder Figuren...

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  • 30.03.16
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Kultur

Literatur und Philosophie im Gleichschritt

Zum Tod des Schriftstellers und Wissenschaftlers Umberto Eco Als er 2014 in Mainz den Gutenberg-Preis erhielt, wurde er als „begnadeter Erzähler“ gewürdigt und gleichzeitig seine "brillanten kulturtheoretischen Überlegungen" gerühmt. Am Freitagabend ist der Erfolgsschriftsteller und hochdekorierte Wissenschaftler im Alter von 84 Jahren im Kreis seiner Familie gestorben. Die Zeiten ändern sich und mit ihnen auch liebgewonnene Gewohnheiten. Der Erfolgsschriftsteller und Semiotikprofessor, der...

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  • 20.02.16
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Kultur

Buch der Woche: Tod des unbekannten Freundes

Norbert Gstreins Roman „In der freien Welt“ „Der Tod meines Freundes John in San Francisco ist mir mit wochenlanger Verspätung bekannt geworden, aber die genauen Umstände liegen immer noch im dunkeln“, lautet der Spannung verheißende Eröffnungssatz im neuen Roman von Norbert Gstrein. Der 54-jährige österreichische Schriftsteller ist bekannt dafür, dass er brisante Themen nicht scheut. Nach dem Balkankrieg („Das Handwerk des Tötens“) und einer nur mäßig verschleierten, gegen Suhrkamp-Chefin Ulla...

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  • 15.02.16
Kultur

Kompliziertes einfach machen

Zum Tod der Schriftstellerin Ruth Rehmann "Vorlieb nehmen ist eine Denkbewegung, die man lernen kann, sagt Ludwig Wittgenstein. Aber soweit bin ich noch nicht." So ließ Ruth Rehmann ihren 1999 erschienenen Roman "Fremd in Cambridge" ausklingen. Mit einem Credo, das für ihren eigenen Lebensweg durchaus charakteristisch war, denn die Autorin engagierte sich viele Jahre in der Friedensbewegung und war überdies eine leidenschaftliche Streiterin gegen die Unweltzerstörung und die Globalisierung....

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  • 03.02.16
  • 1
Kultur

Buch der Woche: Melancholischer Brückenbauer

„Diese Fremdheit in mir“ - der neue Roman des Nobelpreisträgers Orhan Pamuk „Mit großem Aufwand versuchte ich der moralischen Pflicht nachzukommen, Mevluts Menschlichkeit auf 600 Seiten auszubreiten und ihn als vielschichtigen Menschen zu zeigen – und das, ohne auf die Tränendrüse zu drücken“, bekannte der Literatur-Nobelpreisträger von 2006, Orhan Pamuk, über die Hauptfigur seines neuen Romans. Es ist alles etwas anders als in den Vorgängerwerken. Pamuk erzählt zwar nach wie vor sehr...

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  • 31.01.16
  • 1
  • 1
Kultur

Fräulein Susans Gespür für Aufrichtigkeit

Peter Hoegs Roman „Der Susan-Effekt“ Mit dem später von Bille August kongenial verfilmten und insgesamt über sechs Millionen Mal verkauften Roman "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" wurde der dänische Autor Peter Hoeg in den frühen 1990er Jahren weltberühmt. Danach hatte sich der öffentlichkeitsscheue Schriftsteller, der ohne Telefon und Fernsehgerät in einem kleinen jütländischen Dorf lebt, noch mit "Die Frau und der Affe" (1996) und seinem geheimnisvollen Roman "Das stille Mädchen" (2007)...

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  • 30.07.15
Kultur

Buch der Woche: Anfang und Ende

Barbara Honigmanns „Chronik meiner Straße“ „Wenn wir sagen, dass wir in der Rue Edel wohnen, antwortet man uns meistens, ach ja, da haben wir am Anfang auch gewohnt.“ So lautet der erste, beinahe programmatisch anmutende Satz in Barbara Honigmanns autobiografischer Skizze über jene Straße im Osten Straßburgs, in der sie seit ihrer Übersiedlung aus Ost-Berlin im Jahr 1984 lebt. Wieder einmal schreibt die 66-jährige Autorin, die einst als Dramaturgin und Regisseurin an so renommierten Theatern...

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  • 28.04.15
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Kultur

Buch der Woche: Ein Schauspieler ohne Zuschauer

Milan Kunderas Roman „Das Fest der Bedeutungslosigkeit“ „Man muss sie lieben, die Bedeutungslosigkeit, man muss lernen, sie zu lieben“, verkündet Ramon, eine der Hauptfiguren in Milan Kunderas neuem Roman „Das Fest der Bedeutungslosigkeit“ – das erste größere Erzählwerk des 1929 in Brünn geborenen und seit den 1970er Jahren in Frankreich lebenden Autors seit 2001. Damals hatte sich Kundera in „Die Unwissenheit“ noch mit seinem eigenen Schwellendasein zwischen den Kulturen beschäftigt, hatte...

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  • 24.02.15
Kultur

Verführen, amüsieren, provozieren

Zwei neue Bücher zum 70. Geburtstag von Georg-Büchner-Preisträger Botho Strauß am 2. Dezember* Der exzentrische Nonkonformist Botho Strauß, der zur Melancholie neigende erzählerische Philosoph und vehemente Zeitgeistkritiker, ist deutlich ruhiger geworden und schlägt neuerdings bisher bei ihm noch nicht erlebte versöhnliche Töne an. Vor sieben Jahren hatte Strauß in seinem Band „Die Unbeholfenen“ noch mit Vehemenz das Leben in der modernen Gesellschaft abgelehnt und über durchtrainierte...

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  • 28.11.14
Kultur

Buch der Woche: Episoden eines geträumten Lebens

„Gräser der Nacht“ - der neue Roman von Nobelpreisträger Patrick Modiano „Es handelt sich um Episoden eines geträumten, zeitlosen Lebens, die ich Seite um Seite dem trüben Alltagsleben entreiße“, heißt es im gerade in deutscher Übersetzung erschienenen Roman des frisch gekürten Nobelpreisträgers Patrick Modiano. Das klingt beinahe wie ein programmatisches Selbstbekenntnis für das gesamte Oeuvre des 69-jährigen Schriftstellers, der unlängst eingeräumt hatte, „immer ein und dasselbe Buch“ zu...

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  • 10.11.14
Kultur

Buch der Woche: Spaniens Unglück

Almudena Grandes’ Roman „Inés und die Freude" Almudena Grandes ist eine der wichtigsten Stimmen der spanischen Gegenwartsliteratur. Seit einigen Jahren arbeitet sich die 54-jährige Autorin in ihren Romanen aus alternierenden Perspektiven an ihrem großen Lebensthema ab: den spanischen Bürgerkrieg mit all seinen blutigen Facetten. Ihr ebenso ambitioniertes wie gewagtes Projekt ist ein sechsbändiges Opus magnum über dieses dunkle Kapitel der spanischen Geschichte. Zuletzt hatte sie einen...

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  • 20.10.14
Kultur

Buch der Woche: Das Leben als Elegie

„Bei Regen im Saal“ – der neue Roman von Georg-Büchner-Preisträger Wilhelm Genazino "Wenn ich mich genug geschämt habe, werde ich befreit sterben dürfen", lautete eines der quälenden Selbstzeugnisse der Genazinofigur Gerhard Warlich aus dem Roman „Das Glück in glücksfernen Zeiten“ (2010). Wir erinnern uns: Der promovierte Philosoph arbeitete mehr als ein Jahrzehnt in einer Wäscherei und landete (mit sich selbst im Einklang) am Ende in der Psychiatrie. Dieses Schicksal bleibt dem neuen...

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  • 01.08.14
Kultur

Die erträgliche Leichtigkeit des Romanciers

zum 85. Geburtstag des Schriftstellers Milan Kundera am 1. April Milan Kundera hat sich schon früh aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, seit fast dreißig Jahren gibt er nur noch schriftliche Interviews, weil er sich oft falsch zitiert fühlte. Der große Künstler, der sich so oft missverstanden fühlte, hat den Weg in eine Art „innere Emigration" gewählt. "Der Romancier ist weder Historiker noch Prophet, sondern Erforscher der Existenz", hat Kundera in seinem Essay "Die Kunst des Romans" sein...

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  • 27.03.14
Kultur

Die dunklen Seiten der Liebe

Margriet de Moors Roman “Mélodie d’amour“ „Während der Regen in Kübeln vom Himmel herabstürzt, sitzt dort ein Mann in Hemdsärmeln und malt sich aus, wie er mit seiner Frau auf einer anderen Bank sitzt, an einem anderen Ort, und nicht im Regen, sondern in der Sonne. Es wird die ganze Nacht über weiterregnen. Den Mann stört es nicht." Alles klingt so simpel, so unspektakulär und bieder, und doch eröffnet uns die 72-jährige Niederländerin Margriet de Moor, die in der Vergangenheit auch hierzulande...

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  • 06.03.14
Kultur

Die Worte verführten mich

Zum 85. Geburtstag des Schriftstellers Günter Kunert am 6. März* „Eines Tages, nach dem Krieg, lieh ich mir eine Schreibmaschine, um einen Brief zu schreiben. Da fiel mein Blick auf die große Kastanie im Hof, und ich stellte mir vor, dass die Äste bedrohlich wachsen und in die Zimmer ringsum eindringen. Plötzlich fing ich an, Zeile für Zeile untereinander zu schreiben, wie in Trance. Die Worte verführten mich! Von da an schrieb ich fast täglich“, erinnert sich Günter Kunert an seine...

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  • 03.03.14
Kultur

Buch der Woche: Die Putzfrau und die Snobs

„Das Blutbuchenfest“ - neuer Roman von Georg-Büchner-Preisträger Martin Mosebach Martin Mosebach gehört nicht zu den schrillen Stimmen im deutschsprachigen Literaturbetrieb. Der 62-jährige Frankfurter pflegt einen altbackenen, detailverliebten Erzählstil und kokettiert überdies gern mit dem ihm verliehenen Attribut des „Erzkonservativen“. Als ihm 2007 etwas überraschend der Georg-Büchner-Preis verliehen wurde, rühmte die Jury: „Die Auszeichnung gilt einem Schriftsteller, der stilistische Pracht...

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  • 07.02.14
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Der Erfinder der Liebesblödigkeit

„Ich weiß heute nicht mehr genau, warum ich, trotz meiner Intimkenntnisse, keinen Arbeiterroman schreiben wollte. Vermutlich war es nur das Verlangen nach Originalität“, befindet der Schriftsteller Wilhelm Genazino durchaus selbstkritisch in seinem neuen Band „Tarzan am Main“. Am Dienstag feierte der Georg-Büchner-Preisträger seinen 70. Geburtstag. Wilhelm Genazino passt eigentlich überhaupt nicht in den immer schnelllebigeren Literaturbetrieb - als zurückhaltender, den leisen Tönen zugewandter...

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  • 24.01.13
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