Buch der Woche

Beiträge zum Thema Buch der Woche

Kultur

Buch der Woche: Wenn der Name Programm ist

Hans-Joachim Schädlichs Roman „Narrenleben“ „Bring mich einmal pro Tag zum Lachen oder zweimal zum Lächeln“, fordert in Hans-Joachim Schädlichs Kurzroman „Narrenleben“ der sächsische Regent August der Starke von einem seiner Untertanen. Dieser Narr ist einer der Protagonisten, stammt aus der Steiermark und hört auf den Namen Joseph Fröhlich. Nomen est omen. Wir befinden uns im 18. Jahrhundert und begleiten den Taschenspieler und Possenreiser (heute würde man ihn wahrscheinlich als „Entertainer“...

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  • 23.03.15
Kultur

Buch der Woche: Heimatloser Koreakämpfer

„Heimkehr“ – neuer Roman von Nobelpreisträgerin Toni Morrison Nach ihrer 2006 getätigten Aussage, dass sie ihr Meisterwerk noch nicht geschrieben habe, weckt jeder neue Roman der Nobelpreisträgerin Toni Morrison zusätzlich große Erwartungen. „Sklavenhandel und Sklaverei sind Themen, an die sich niemand erinnern will. Weder die Schwarzen noch die Weißen. Ich meine, es herrscht eine nationale Amnesie“, erklärte Toni Morrison im Zusammenhang mit ihrem 1989 erschienenen Erfolgsroman „Menschenkind“,...

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  • 11.03.14
Kultur

Buch der Woche: Hauptstadt der Zwietracht

„Die linke Hand des Papstes“ – neuer Band von Büchnerpreisträger F.C. Delius Als "kritischen, findigen und erfinderischen Beobachter" hatte die Darmstädter Akademie Friedrich Christian Delius 2011 in ihrer Urteilsbegründung zur Georg-Büchner-Preis-Verleihung gerühmt. Kritisch, findig und erfinderisch geht es auch im neuen schmalen Bändchen des 70-jährigen Schriftstellers zu. Delius schickt darin einen früh pensionierten Archäologen, der einem Nebenjob als Fremdenführer nachgeht, als...

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  • 18.12.13
Kultur

Buch der Woche: Die ganze Welt ist eine Bühne

„Tatsächlich habe ich mir in der Klinik das seriöseste Leiden überhaupt zugezogen: Liebe.“ Hinter diesem Bekenntnis des Protagonisten Augustus Baum verbirgt sich eine tragische Konstellation. Der Starregisseur hat bei seiner Arbeit an einer Tschechow-Inszenierung einen Schlaganfall erlitten und verliebt sich später im Hospital in die blutjunge Nachtschwester Ute-Marie. Bei Martin Walser muss man auf einiges gefasst sein, vor allem seit er das über Jahrzehnte eingefahrene literarische Gleis mit...

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  • 28.08.13
Kultur

Große Literatur im Twitter-Format

„Meine Sehnsucht deuten. Verstehen, was mich so von mir trennt. Nirgends zu sein, wo ich bin. Tot gehör ich mir wieder.“ Was Martin Walser seinen Lesern in seinem neuen schmalen Bändchen vorlegt, ist alles andere als leicht verdauliche literarische Kost. Da gerät man über einzelne Sätze ins Stolpern, löst ein vierzeiliger Aphorismus stundenlanges Grübeln aus. Wie so viele seiner anderen literarischen Figuren hat der beinahe 86-jährige Autor vom Bodensee nun auch seinen Meßmer zum zweiten Mal...

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  • 28.02.13
Kultur

BUCH DER WOCHE: Dekorateure des Nichts

Martin Walser: Das dreizehnte Kapitel. Roman. Rowohlt Verlag. Reinbek 2012, 266 Seiten, 19,95 Euro „Es ist erstaunlich, ja sogar ein wenig bewundernswert, mit welch einer künstlerischen Ausdauer und kreativen Energie Martin Walser immer noch in regelmäßigen Intervallen und auf nicht absinkendem Niveau publiziert und uns dabei immer wieder zu überraschen versteht. Und das nach fast 60 Jahren Schriftstellerei in einem Alter von heute 85 Jahren. „Vor zwanzig Jahren hätte ich so ein Buch überhaupt...

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  • 07.09.12
Kultur

BUCH DER WOCHE: Keine Pläne haben

Paul Auster: Sunset Park. Roman. Aus dem Englischen von Werner Schmitz, Rowohlt Verlag, Reinbek 2012, 318 Seiten, 19.95 Euro „Zum ersten Mal seit langer Zeit atmen, ohne dass sich die Brust verkrampft.“ Dieses Gefühl der Freiheit artikuliert die Doktorandin Alice Bergstrom, nachdem sie mit drei Freunden ein heruntergekommenes Haus in Brooklyns Schmuddelbezirk „Sunset Park“ besetzt hat. Zu ihren Mitbewohnern gehören Jazzmusiker Bing Nathan, der wertlosen Plunder repariert, die künstlerisch...

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  • 10.08.12
Kultur

Buchtipp der Woche: Epochale Maßstäbe gesetzt

Péter Nádas: Parallelgeschichten. Roman. Aus dem Ungarischen von Christina Viragh. Rowohlt Verlag, Reinbek 2012, 1724 Seiten, 39,90 Euro Ohne lange Vorrede: Dieses Buch setzt neue Maßstäbe. 18 Jahre lang hat der Ungar Péter Nádas an diesem opulenten Wälzer gearbeitet, der 2005 im Original in drei Bänden erschienen war. Es ist ein großes Zeitzeugnis in 39 bewegenden Kapiteln, ein hochartifizielles deutsch-ungarisches Geschichtsbuch des 20. Jahrhunderts. Während sich in seinem hochgelobten "Buch...

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  • 20.04.12
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Wie eine ausgepresste Orange

Hans Joachim Schädlich: Sire, ich eile. Voltaire bei Friedrich II. Novelle. Rowohlt Verlag, Berlin 2012, 141 Seiten, 16,95 Euro Hans Joachim Schädlich gehört fraglos immer noch zu den unterschätzten Autoren des deutschen Sprachraums. Dabei versteht es der 76-jährige Autor geradezu meisterlich, komplexe Sachverhalte durch radikale sprachliche Reduktion auf extrem schmale Buchumfänge zu komprimieren. Diese stilistische Finesse zieht sich wie ein roter Faden durch Schädlichs Oeuvre – von...

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  • 26.01.12
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