Buch der Woche

Beiträge zum Thema Buch der Woche

Kultur

Buch der Woche: Der rettende Schuss

Javier Cercas’ Roman „Outlaws“ Spätestens mit seinem Roman „Anatomie eines Augenblicks“, den die wichtigste spanische Tageszeitung „El Pais“ 2009 zum Buch des Jahres kürte, hat der 52-jährige Javier Cercas auch außerhalb Spaniens den Durchbruch geschafft. Als „grandios“ hatte der bekannte argentinische Autor Albert Manguel diesen, auch mit dem Premio Nacional de Narrativa ausgezeichneten Roman gerühmt, der um den gescheiterten Militärputsch des Jahres 1981 kreist. In der unmittelbaren...

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  • 08.05.14
Kultur

Buch der Woche: Der kurze Sommer des tragischen Abschieds

Urs Faes’ Roman „Sommer in Brandenburg“ „Die Stimme, etwas laut für eine Zeit, in der sie gelernt hatten, leise und unauffällig zu sein, kein Aufsehen zu erregen, zu tun, als wären sie nicht da.“ Mit diesem Satz evoziert der Aargauer Autor Urs Faes gleich auf der ersten Seite seines neuen Romans die beklemmende, von Angst geprägte Atmosphäre des Sommers 1938, in der sich zwei jüdische Jugendliche auf einem Landgut in Brandenburg kennen- und lieben lernen und dann auf tragische Weise wieder...

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  • 14.03.14
Kultur

Buch der Woche: Heimatloser Koreakämpfer

„Heimkehr“ – neuer Roman von Nobelpreisträgerin Toni Morrison Nach ihrer 2006 getätigten Aussage, dass sie ihr Meisterwerk noch nicht geschrieben habe, weckt jeder neue Roman der Nobelpreisträgerin Toni Morrison zusätzlich große Erwartungen. „Sklavenhandel und Sklaverei sind Themen, an die sich niemand erinnern will. Weder die Schwarzen noch die Weißen. Ich meine, es herrscht eine nationale Amnesie“, erklärte Toni Morrison im Zusammenhang mit ihrem 1989 erschienenen Erfolgsroman „Menschenkind“,...

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  • 11.03.14
Kultur

Die dunklen Seiten der Liebe

Margriet de Moors Roman “Mélodie d’amour“ „Während der Regen in Kübeln vom Himmel herabstürzt, sitzt dort ein Mann in Hemdsärmeln und malt sich aus, wie er mit seiner Frau auf einer anderen Bank sitzt, an einem anderen Ort, und nicht im Regen, sondern in der Sonne. Es wird die ganze Nacht über weiterregnen. Den Mann stört es nicht." Alles klingt so simpel, so unspektakulär und bieder, und doch eröffnet uns die 72-jährige Niederländerin Margriet de Moor, die in der Vergangenheit auch hierzulande...

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  • 06.03.14
Kultur

Buch der Woche: Das Leben als lange Spätpubertät

Frank Goosens neuer Band „Raketenmänner“ Der Titel von Frank Goosens neuem Band, eine Mischung aus abgeschlossenen Erzählungen und Romanfragment, ist dem Song „Rocket Man“ von Elton John entlehnt, in dem es um Männer geht, die nicht das erreicht haben, was sie sich einst vorgestellt haben. Auf den Lebenswegen von Goosens „Raketenmännern“ hat es irgendwann eine Fehlzündung gegeben, und es ging von der Überholspur geradewegs auf den Standstreifen. Der 47-jährige Autor hat es einst mit seinem...

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  • 27.02.14
Kultur

Buch der Woche: Die Putzfrau und die Snobs

„Das Blutbuchenfest“ - neuer Roman von Georg-Büchner-Preisträger Martin Mosebach Martin Mosebach gehört nicht zu den schrillen Stimmen im deutschsprachigen Literaturbetrieb. Der 62-jährige Frankfurter pflegt einen altbackenen, detailverliebten Erzählstil und kokettiert überdies gern mit dem ihm verliehenen Attribut des „Erzkonservativen“. Als ihm 2007 etwas überraschend der Georg-Büchner-Preis verliehen wurde, rühmte die Jury: „Die Auszeichnung gilt einem Schriftsteller, der stilistische Pracht...

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  • 07.02.14
Kultur

Buch der Woche: Ein unmoralisches Angebot

Ingrid Nolls neuer Roman „Hab und Gier“ „Als die Kinder aus dem Haus waren, fing ich erst vorsichtig und tastend und dann immer energischer an, mich in eine Schriftstellerin zu verwandeln“, erinnert sich die Erfolgsautorin Ingrid Noll an ihre Anfänge. Sie hatte die Fünfzig bereits überschritten, als sie mit ihrem 1991 erschienenen Debütroman „Der Hahn ist tot“ sofort die Bestsellerlisten stürmte. Ein neuer unkonventioneller Stern am deutschen Krimi-Himmel war aufgegangen. Auch die nachfolgenden...

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  • 30.01.14
Kultur

Buch der Woche: Märchenhafter Frauenversteher

„Der Yama-Baum“ – neue Erzählungen von Nobelpreisträger J.M.G. Le Clézio Als dem Franzosen Jean-Marie-Gustave Le Clézio im Oktober 2008 völlig überraschend der Nobelpreis für Literatur zugesprochen wurde, rühmte ihn die Stockholmer Akademie als „Verfasser des Aufbruchs, des poetischen Abenteuers und der sinnlichen Ekstase - ein Erforscher einer Menschlichkeit außerhalb und unterhalb der herrschenden Zivilisation.“ In einer ebensolchen, leicht exotisch anmutenden Sphäre sind die neun Erzählungen...

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  • 16.01.14
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Schuld bleibt immer

Monika Marons Roman „Zwischenspiel“ "Natürlich kann ich nicht sagen, mein Leben fängt erst 1990 an, aber es ordnet sich um einen anderen Mittelpunkt, und die Fragen stellen sich anders", bekannte Monika Maron, die in der DDR aufgewachsene Stieftochter eines einflussreichen DDR-Politikers, die vor dem Mauerfall in den Westen übergesiedelt war und im Rückblick auf ihr eigenes Leben von einer "gemischten Biografie" spricht. Ihre besten Werke gelangen Monika Maron, die zuletzt mit dem Deutschen...

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  • 27.12.13
Kultur

Buch der Woche: Hauptstadt der Zwietracht

„Die linke Hand des Papstes“ – neuer Band von Büchnerpreisträger F.C. Delius Als "kritischen, findigen und erfinderischen Beobachter" hatte die Darmstädter Akademie Friedrich Christian Delius 2011 in ihrer Urteilsbegründung zur Georg-Büchner-Preis-Verleihung gerühmt. Kritisch, findig und erfinderisch geht es auch im neuen schmalen Bändchen des 70-jährigen Schriftstellers zu. Delius schickt darin einen früh pensionierten Archäologen, der einem Nebenjob als Fremdenführer nachgeht, als...

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  • 18.12.13
Kultur

Heiligenfigur und Nervensäge – der neue Roman von Nobelpreisträger J.M. Coetzee

„Vergessen braucht Zeit. Wenn du erst einmal richtig vergessen hast, wird dein Gefühl der Unsicherheit weichen und alles wird einfacher werden“, heißt es im neuen Roman des Literaturnobelpreisträgers John Maxwell Coetzee. So kurz und doch präzise lässt sich das neue Erzählwerk des seit über zehn Jahren in Australien lebenden Südafrikaners charakterisieren. Ein Mann und ein Kind kommen nach einer langen Schiffsüberfahrt in einem fremden Land an, in dem Spanisch gesprochen wird und die Uhren...

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  • 21.11.13
Kultur

Buch der Woche: Fremd in der Heimat

"Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich wieder aus.“ Diese Verse von Wilhelm Müller, die in Franz Schuberts „Winterreise“ eingeflossen sind, beschreiben treffend die inneren Befindlichkeiten des jungen Protagonisten in Andreas Maiers neuem Roman „Die Straße“. Dieser pubertierende Jüngling lebt seltsam zurückgezogen und pflegt fast nur Kontakte zu anderen „Außenseitern“. Der neue Roman ist nach „Das Zimmer“ (2010) und „Das Haus“ (2011) nun der dritte Teil von Andreas Maiers hoch...

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  • 11.11.13
Kultur

Buch der Woche: Vom elitären Stammler zum Plothuber

„Mir scheint ein großes Problem unserer Gegenwart zu sein, dass man mit so viel Sachen konfrontiert wird, mit so viel Menschen, und nicht nachkommt, wie wir es vielleicht eigentlich möchten, wirklich anteilnehmend diesen zum Teil auch Katastrophen gegenüberzustehen“, erklärte kürzlich die Schriftstellerin Brigitte Kronauer in einem Interview. Mit unendlich vielen Menschen, kleinen und großen Katastrophen, herzzerreißenden Anekdoten und vordergründig banalen Alltagsbegebenheiten konfrontiert die...

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  • 30.10.13
Kultur

Buch der Woche: Austern und Chablis

"Nach nur 18 Monaten wurde ich gefeuert, ich hatte mich blamiert und meinen Geliebten ins Unglück gestürzt, auch wenn er selbst daran wohl nicht ganz unschuldig war“, bekennt Serena Frome, die Protagonistin in Ian McEwans neuem Roman „Honig“, gleich auf der ersten Seite. Das alles spielte sich während des Kalten Krieges in den frühen 1970er Jahren ab, die IRA erschütterte mit ihren Bombenattentaten England, die Ölkrise und die Bergarbeiterstreiks verstärkten zudem die Missstimmung im Land. Und...

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  • 16.10.13
  • 1
Kultur

Buch der Woche: Der neue Roman von Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa

Für seine "Kartographie von Machtstrukturen und seine scharf gezeichneten Bilder individuellen Widerstands" - so die Begründung des Stockholmer Nobelpreiskomitees - wurde Mario Vargas Llosa vor drei Jahren die bedeutendste Auszeichnung der literarischen Welt verliehen. Um Macht, Unterdrückung, Familienehre, ausgelebte Egoismen und individuellen Widerstand, der bis an den Rand der Selbstaufgabe reicht, geht es nun auch im neuen Roman des inzwischen 77-jährigen peruanischen Autors. "Wir leben...

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  • 03.10.13
  • 4
  • 1
Kultur

Buch der Woche: Mit der Urne im Kofferraum

Terézia Moras Roman „Das Ungeheuer“ - auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises „Im Alter von 46 Jahren erwischte Darius Kopp doch noch die Einsamkeit." Jenen Kopp haben wir bereits in Terézia Moras Vorgängerroman „Der einzige Mann auf dem Kontinent“ (2009) kennen gelernt - als blind-naiven Gefolgsmann der digitalen Revolution, der zwar nicht besonders kreativ, aber dafür umso besessener am New-Economy-Boom partizipieren wollte und am Ende mit leeren Händen da stand. „Kopp war außerstande,...

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  • 13.09.13
Kultur

Buch der Woche: Die ganze Welt ist eine Bühne

„Tatsächlich habe ich mir in der Klinik das seriöseste Leiden überhaupt zugezogen: Liebe.“ Hinter diesem Bekenntnis des Protagonisten Augustus Baum verbirgt sich eine tragische Konstellation. Der Starregisseur hat bei seiner Arbeit an einer Tschechow-Inszenierung einen Schlaganfall erlitten und verliebt sich später im Hospital in die blutjunge Nachtschwester Ute-Marie. Bei Martin Walser muss man auf einiges gefasst sein, vor allem seit er das über Jahrzehnte eingefahrene literarische Gleis mit...

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  • 28.08.13
Kultur

Buch der Woche: Eschenbach auf der Vogelweide

„Ich bin überzeugt, dass wir in unserer Seele einen besonderen Teil haben, der einem anderen vorbehalten ist. Dort sehen wir die Idee unserer anderen Hälfte, wir, die Unvollkommenen, suchen nach dem Vollkommenen im anderen“, erklärt – leicht altbacken klingend - der männliche Protagonist in Uwe Timms neuem Roman. Wenn diese Figur dann auch noch Eschenbach heißt und ein Eremitendasein auf der „Vogelweide“ führt, fühlen wir uns vollends entrückt aus der Gegenwart. Der Minnesänger, der Parzival...

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  • 23.08.13
Kultur

Buch der Woche: Seelen-Drama mit feinen Zwischentönen

„Ich weiß, wovon ich schreibe. Manche der Szenen habe ich genau so erlebt und heute noch vor Augen,“ erklärt Andrea Sawatzki über ihr Romandebüt. Die Schauspielerin, die einem breiten Publikum als Kommissarin Charlotte Sänger aus dem Frankfurter „Tatort“ bekannt ist, stellt jedoch auch klar, dass das Buch auf keinen Fall autobiografisch sei und alle Figuren fiktiver Natur sind. Als junges Mädchen hat Sawatzki schmerzliche Erfahrungen im Umgang mit Alzheimer gesammelt, ihren dementen Vater...

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  • 21.08.13
Kultur

BUCH DER WOCHE: Suche nach dem eigenen Ich

Der österreichische Schriftsteller Norbert Gstrein hatte zuletzt vor drei Jahren mit seiner nur mäßig verschleierten, gegen Suhrkamp-Chefin Ulla Berkéwicz gerichteten Roman-Persiflage „Die ganze Wahrheit“ für reichlich Aufsehen gesorgt. Nun hat sich der 52-jährige Autor wieder auf seine wahren Stärken besonnen und ein gleichermaßen rätselhaftes wie reizvolles Erzählwerk vorgelegt. Im Mittelpunkt des neuen Romans stehen der Lehrer Anton und sein einstiger Schüler Daniel, denen wir auf...

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  • 07.08.13
Kultur

Buch der Woche: Neues Gesicht, neues Leben?

Der Schweizer Autor Peter Stamm, der im Januar seinen 50. Geburtstag feierte, hat sich vor einigen Wochen bitterlich darüber beklagt, dass er im Ausland (vor allem im englischsprachigen) viel größere Aufmerksamkeit findet als daheim. Das trifft zwar zu, ist aber dennoch eine Klage auf ganz hohem Niveau, denn die Bücher des in Winterthur lebenden Autors erfreuen sich auch im deutschsprachigem Literaturbetrieb seit Jahren großer Beliebtheit. Zuletzt hatte er 2009 den Roman „Sieben Jahre“ und zwei...

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  • 31.07.13
Kultur

Buch der Woche: Ein schweres Beben - Roman über das Gladbecker Geiseldrama

Die Kardinalfrage gleich vorweg: Kann man über ein bewegendes zeitgeschichtliches Ereignis wie das Geiseldrama von Gladbeck einen Roman schreiben? Der erfahrene Journalist und versierte Schriftsteller Peter Henning hat sich dieser Herausforderung jedenfalls gestellt. Seinen Vorgängerroman hatte er als „Verbeugung“ vor seinem großen Vorbild Jonathan Franzen „Leichtes Beben“ genannt. Nun hat es der 54-jährige Peter Henning selbst mit einem „schweren Beben“ (einer von Franzens Erfolgstiteln) zu...

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  • 24.07.13
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Kultur

Buch der Woche: Seelen-Drama mit feinen Zwischentönen

„Ich weiß, wovon ich schreibe. Manche der Szenen habe ich genau so erlebt und heute noch vor Augen,“ erklärt Andrea Sawatzki über ihr Romandebüt. Die Schauspielerin, die einem breiten Publikum als Kommissarin Charlotte Sänger aus dem Frankfurter „Tatort“ bekannt ist, stellt jedoch auch klar, dass das Buch auf keinen Fall autobiografisch sei und alle Figuren fiktiver Natur sind. Als junges Mädchen hat Sawatzki schmerzliche Erfahrungen im Umgang mit Alzheimer gesammelt, ihren dementen Vater...

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  • 27.03.13
  • 1
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