Bücherkompass

Beiträge zum Thema Bücherkompass

Kultur

Jenny Erpenbecks hochambitionierter Roman „Kairos“
Doppeltes Aus

Ein Staat liegt in seinen letzten Zügen, und eine Liebesbeziehung geht in die Brüche. Die Rede ist von der DDR und von einem unkonventionellen Paar, das die 54-jährige Berlinerin Jenny Erpenbeck ins Zentrum ihres neuen Roman gestellt hat. So wie die DDR einst mit großen Ansprüchen angetreten ist, so außergewöhnlich und leicht elitär ist auch die Liaison zwischen dem Schriftsteller Hans (Anfang 50) und der Bühnenbildnerin Katharina (19), deren Vita einige Parallelen zu der ihrer Schöpferin Jenny...

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  • 08.09.21
Kultur

Antje Ravik Strubels Roman „Blaue Frau“
Schreiben, um nicht umzukommen

„Man hat ohnehin schon das Problem der Scham und des Schuldgefühls, wenn einem so etwas widerfährt. Überhaupt diese Schwelle zu überwinden, davon zu erzählen. Und dann wird man noch damit konfrontiert, dass einem der Vorwurf der Lüge gemacht wird. Das ist eine sehr heikle Situation. Das fand ich wichtig, darüber zu schreiben“, erklärte die in Potsdam lebende Autorin Antje Ravik Strubel über die gedankliche Vorgeschichte ihres neuen Romans, in dem sexualisierte Gewalt eine zentrale Rolle spielt....

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  • 31.08.21
Kultur

Eva Menasses Roman „Dunkelblum“
Nicht das Ende der Geschichte

„Ich wollte keinen historischen Roman schreiben, sondern eine paradigmatische Menschheitsgeschichte, wie sie eben immer wieder passiert“, erklärte die Schriftstellerin Eva Menasse über ihren opulenten Roman „Dunkelblum“. Die 51-jährige Menasse, Halbschwester des Schriftstellers Robert Menasse und Ex-Ehefrau des Erfolgsautors Michael Kumpfmüller, hatte 2005 mit ihrem opulenten und verdientermaßen hochgelobten Debütwerk "Vienna" gleich für reichlich Furore gesorgt. Vor acht Jahren hatte sich die...

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  • 23.08.21
Kultur

Sigrid Nunez' vorzüglicher, empathischer Roman „Was fehlt dir“
Traurig und glücklich

„Wenn die Leute fragen, warum ich mich so hingezogen fühle zum Thema Sterblichkeit, dann will ich immer antworten, dass es doch eher so ist, dass die Sterblichkeit mich zu sich heranzieht“, erklärte die kürzlich 70 Jahre alt gewordene amerikanische Autorin Sigrid Nunez, die erst 2018 mit ihrem später mit dem National Book Award ausgezeichneten Roman „Der Freund“ den literarischen Durchbruch geschafft hatte. Nunez, die äußerst lesenswerte semi-fiktive Bücher über Virgina Woolf und Susan Sontag...

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  • 03.08.21
  • 1
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Kultur

Johanna Adorjáns ambitionierter Zeitgeist-Roman „Ciao“
Feuilleton und digitaler Wandel

Wenn eine bekannte Feuilletonistin in ihrem Roman über eine männliche „Edelfeder“ des Metiers schreibt, einen Blick in den inneren Zirkel einer großen Zeitung wirft und vehement verneint, dass es sich um einen Schlüsselroman handelt, dann birgt dies jede Menge Stolperfallen, und es ist äußerste Vorsicht geboten. Autorin Johanna Adorján, die gerade ihren 50. Geburtstag gefeiert hat, war 15 Jahre für das Feuilleton der FAZ tätig, ehe sie 2016 zur Süddeutschen Zeitung wechselte. Vor allem ihre...

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  • 09.07.21
Kultur

Leila Slimanis großartiger Roman „Das Land der Anderen“
Zu keiner Seite gehören

Sie wird im Oktober erst vierzig Jahre alt, hat bereits 2016 den renommierten „Prix Goncourt“ erhalten und nun schon drei bedeutende Romane vorgelegt. Die Rede ist von der in Rabat geborenen und seit vielen Jahren in Paris lebenden Leila Slimani. Ihr 2017 in deutscher Übersetzung erschienener, preisgekrönter Roman „Dann schlaf auch du“, in dem ein Kindermädchen zur Mörderin wird, wurde in Frankreich im ersten Jahr gleich 350.000-mal verkauft. In ihrem dritten Roman hat die Tochter aus...

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  • 31.05.21
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Kultur

Zum 80. Geburtstag der Schriftstellerin Monika Maron (am 3. Juni*) erschien der Essayband „Was ist eigentlich los“
Von links nach rechts

„Ich bin also verrückt, krank, leide an Transzendenzmangel und gehöre gelegentlich auch zu den Leugnern“, schreibt Monika Maron in ihrem jüngst erschienenen Essayband „Was ist eigentlich los“ über ein diffuses Gefühl, das sich bei ihr während der Zeitungslektüre oft einstellte. Harsche Medienkritik, das Ablehnen der Asylpolitik der Merkel-Regierung und eine mehr oder weniger offen formulierte Islamfeindlichkeit ziehen sich wie ein roter Faden durch die jüngeren Arbeiten des neuen Bandes. In den...

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  • 30.05.21
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Kultur

Judith Hermanns Roman „Daheim“
Die zersägte Frau

Um die Suche nach einer geografischen wie auch geistigen Heimat befinden sich die Figuren in Judith Hermanns zweitem Roman „Daheim“. Mit der inzwischen 51-jährigen Autorin sind auch ihre Protagonisten gealtert. Vor 23 Jahren hat Hermann mit ihrem literarischen Debütwerk „Sommerhaus, später“ gleich einen grandiosen Erfolg gefeiert. Der Band avancierte zum Bestseller, und der Name Judith Hermann galt fortan beinahe als Synonym für das mediale Phänomen „Fräuleinwunder“. Als „Stimme ihrer...

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  • 07.05.21
Kultur

Mareike Krügels Roman „Schwester“
Fifty ways to leave your lover

„Sie brauchte einen Moment ganz ohne Informationen und Eindrücke, sonst würde es passieren, hier und jetzt, es würde das passieren, was sie immer schon befürchtet hatte: Sie würde verrückt werden“, geht es Iulia durch den Kopf, eine der Hauptfiguren im neuen Roman der 44-jährigen, in Schleswig-Holstein lebenden Schriftstellerin Mareike Krügel, die 2017 mit ihrem Roman „Sieh mich an“ auf beachtliche Resonanz gestoßen war. Krügel hat ihren vielschichtigen Roman in jener Gegend angesiedelt, die...

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  • 29.04.21
Kultur

Juli Zehs höchst aktueller Roman „Über Menschen“
Das Zauberwort „trotzdem“

„Weitermachen. Nicht nachdenken.“ Gleich zweimal finden sich diese markigen Worte auf der ersten Seite von Juli Zehs neuem Roman, der sich ganz nah am Zeitgeist bewegt und dessen Handlung zu Beginn der Corona-Krise im Frühjahr 2020 spielt. Diese zeitliche Nähe und auch das Abarbeiten von landläufigen Klischees ist für einen Roman nicht unproblematisch, aber die routinierte Erfolgsautorin Juli Zeh, die 2002 für ihren inzwischen in 35 Sprachen übersetzten Debütroman "Adler und Engel" den...

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  • 25.03.21
Kultur

Vor 100 Jahren wurde die Schriftstellerin Patricia Highsmith geboren (am 19. Januar)
Mord als Liebesspiel

Sie war exzentrisch und menschenscheu, hedonistisch und depressiv. Sie liebte Katzen, hasste Kinder und bezeichnete Mord als eine „Art des Liebesspiels, eine Art des Besitzergreifens“. So rätselhaft wie das Leben der Schriftstellerin Patricia Highsmith war auch ihr weltweit erfolgreiches Werk. Keine andere Krimiautorin der Welt hat es zu solch großem literarischen Ansehen gebracht wie Patricia Highsmith. Ihre psychologisch fein gesponnenen Geschichten, in denen nicht selten der Täter als...

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  • 12.01.21
Kultur

Zsuzsa Bánks Roman „Sterben im Sommer“
Im Blau verschwinden

„Ich habe versucht, Bilder dafür zu finden, wie sein Himmel aussehen könnte. Ich glaube, es ist eher ein Ort, an dem es keinen Schmerz gibt“, hatte die 55-jährige Schriftstellerin Zsusza Bánk kürzlich in einem Interview über ihren verstorbenen Vater erklärt, der im Zentrum ihres neuen Romans steht. Bánk war 2002 für ihr Romandebüt „Der Schwimmer“ mit dem Aspekte-Literaturpreis des ZDF ausgezeichnet worden, und ihr neuer Roman greift Motive aus dem Erstling wieder auf. Das Schwimmen im...

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  • 03.11.20
Kultur

Annette Mingels' Roman „Dieses entsetzliche Glück“
Was ist Glück?

Äußerst komplizierte zwischenmenschliche Beziehungen sind seit Jahren das bevorzugte Sujet von Annette Mingels. Die 49-jährige Autorin, die nach vielen Jahren in der Schweiz nun seit 2018 in San Francisco lebt, knüpft erzählerisch beinahe nahtlos an ihre Vorgängerwerke „Tontauben“ (2010), "Der aufrechte Gang" (2006) und "Die Liebe der Matrosen" (2005) und deren larmoyant-melancholischen Grundton an. Entgegen der Etikettierung des Verlags haben wir es beim neuen Mingels-Buch nicht mit einem...

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  • 08.10.20
Kultur

Auf der Shortlist des Dt. Buchpreises: Dorothee Elmigers Roman „Aus der Zuckerfabrik“
Suche nach Zusammenhang

Als die nun 35-jährige Autorin Dorothee Elmiger vor ziemlich genau zehn Jahren mit dem schmalen Roman „Einladung an die Waghalsigen“ debütierte, wurde sie für ihre formale Experimentierfreudigkeit gelobt und mit dem Aspekte-Literaturpreis des ZDF ausgezeichnet. Sie hatte sich stilistisch quergestellt zum literarischen Zeitgeist und ließ in ihrem Erstling eine an Wolfgang Hilbig erinnernde apokalyptische Hintergrundmusik mitschwingen. Vier Jahre später hatte die talentierte Schweizer Autorin...

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  • 22.09.20
Kultur

Ulrike Draesners exzellenter Roman „Schwitters“
Kein Gedicht, eine Erkenntnis

„Es war ein ziemliches Abenteuer, denn ich wusste eigentlich wenig über ihn. Als ich anfing, kannte ich gerade mal seine Ursonate und ein paar Collagen“, erklärte die vielfach preisgekrönte Schriftstellerin Ulrike Draesner über ihr Verhältnis zum Schriftsteller und Collage-Künstler Kurt Schwitters (1887-1948), dem sie nun eine opulente Romanbiografie gewidmet hat. Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Autorin hatte keine faktenorientierte, detailverliebte Biografie im Sinn, sondern sie hat sich...

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  • 15.09.20
  • 1
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Kultur

Manuel Vilas' vorzüglicher Roman „Die Reise nach Ordesa“
Tief in der spanischen Seele

Gleich vorweg: Den Namen Manuel Vilas sollten wir uns merken. Der 58-jährige, aus dem Aragon stammende Autor hat viele Jahre als Lehrer gearbeitet und war bisher lediglich als Lyriker in Erscheinung getreten. Sein 2018 erschienener Romanerstling, der aus 157 lose miteinander verbundenen Kapiteln besteht, hat es in Spanien im ersten Jahr auf rund 150 000 verkaufte Exemplare gebracht. Ein gleichermaßen trauriges wie lebensfrohes Buch, das einen ganz tiefen Einblick in die spanische Seele gewährt....

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  • 27.08.20
Kultur

Monika Marons politisch brisanter Roman „Artur Lanz“
Das gallige Gelächter

"Natürlich kann ich nicht sagen, mein Leben fängt erst 1990 an, aber es ordnet sich um einen anderen Mittelpunkt, und die Fragen stellen sich anders. Ich hätte ,Pawels Briefe' nicht schreiben können, solange es die DDR noch gab", bekannte die Schriftstellerin Monika Maron, die im Rückblick auf ihr eigenes Leben von einer "gemischten Biografie" spricht. Deutsch-deutsche Grenzgänge im geografischen wie im politischen Sinn spiegelten sich nachhaltig im Werk der Kleist- und Hölderlin-Preisträgerin,...

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  • 17.08.20
Kultur

Ulrike Almut Sandigs erster Roman „Monster wie wir“ (ab 21. Juli im Buchhandel)
Erinnerung wie Knete

„Ich wollte vor allem einen Roman über den Zusammenhang von gesellschaftlich strukturierter Gewalt und sexualisierter Gewalt in Familien herstellen“, hatte Ulrike Almut Sandig wenige Tage vor Erscheinen ihres ersten Romans in einem Interview erklärt. Vier Lyrikbände, Hörspiele, ein Musikalbum und zwei Erzählungsbände liegen bereits aus der Feder der 41-jährigen, mehrfach preisgekrönten Autorin vor. Wie ihre Protagonistin Ruth ist auch Ulrike Almut Sandig als Tochter eines Pfarrers in der...

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  • 21.07.20
Kultur

Elizabeth Strouts Roman „Die langen Abende“
Grauenvoll schwierige Frau

Sie ist wieder da, die pensionierte, stets grantelnde Mathematiklehrerin Olive Kitteridge aus Elizabeth Strouts Erfolgsroman „Mit Blick aufs Meer“, für den sie 2009 den Pulitzer-Preis erhalten hat. Sie ist älter und unförmiger geworden, ihr Mann ist gestorben und irgendwie scheint es vielen Menschen im fiktiven Städtchen Crosby im US-Bundesstaat Maine nicht besonders gut zu gehen. Um Olive herum hat die 64-jährige Autorin Elizabeth Strout einen zehn Jahre umfassenden erzählerischen Bogen mit...

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  • 15.07.20
Politik

Irina Liebmanns Roman „Die Große Hamburger Straße“
Vergessen ist auch Verrat

Man sollte gleich vorweg zwei Irrtümer ausräumen. Irina Liebmanns neues Buch ist alles andere als ein konventioneller Roman, und die „Große Hamburger Straße“ ist heute eine kleine unscheinbare Nebenstraße - rund 300 Meter westlich vom Alexanderplatz beginnend, nicht einmal 1000 Meter hinter dem Brandenburger Tor im ehemaligen Ostteil Berlins gelegen. Die 1943 in Moskau geborene Irina Liebmann nimmt einen erzählerischen Faden aus dem Jahr 1994 wieder auf, als sie diesem Viertel mit ihrem...

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  • 30.06.20
Kultur

Annette Pehnts Roman „Alles was sie sehen ist neu“
Mit den Worten spielen

„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen.“ Dieses auf Matthias Claudius zurück gehende Sprichwort ließe sich äußerst treffend als Leitmotiv dem neuen Roman der seit fast 30 Jahren in Freiburg lebenden Annette Pehnt voran stellen, die kürzlich den mit 111 Flaschen Riesling und 11111 Euro dotierten Rheingau Literaturpreis erhalten hat. In ihrem siebten Roman schickt die promovierte Anglistin eine deutsche Kulturreisegruppe in ein fernes Land, das unschwer als China auszumachen ist. Im...

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  • 17.06.20
Kultur

Melitta Brezniks Abschiedschronik „Mutter“
Nur die Hand halten

„Als sie mir sagte, sie könne das Bett kaum mehr verlassen, machte ich mich ohne weiteres Zögern auf den Weg hierher“, heißt es in Melitta Brezniks schmalem Abschiedsbuch. Die Mutter hat die neunzig überschritten und ist unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt. Über die letzten sieben Lebenswochen, in denen sich Mutter und Tochter sehr nahe kamen, aber oft auch völlig fremd fühlten, berichtet die 59-jährige, in der Steiermark geborene und seit vielen Jahren in der Schweiz lebende Melitta...

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  • 04.06.20
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Kultur

Ulla Lenzes Roman „Der Empfänger“
Hübsche Frauen und der beste Jazz

„Gutes Essen, hübsche Frauen und der beste Jazz der Welt.“ So beschreibt Josef Klein, der Protagonist in Ulla Lenzes Roman „Der Empfänger“ seine Lebenswelt jenseits des Atlantiks. Als junger Mann von Anfang zwanzig war er 1925 aus Düsseldorf nach New York aufgebrochen, wo er seinen Lebensunterhalt als Drucker verdiente. Die 46-jährige, in Berlin lebende Schriftstellerin Ulla Lenze beschreibt in ihrem vierten Roman das umtriebige Leben im New York der späten 1930er Jahre sowie im völlig...

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  • 07.05.20
Kultur

Sigrid Nunez' faszinierender Roman „Der Freund“
Wenn Apollo Rilke hört

"Es stimmt, dass man nur noch verschwommen sieht, wenn man lange genug heftig geweint hat", heißt es zu Beginn des mit dem National Book Award ausgezeichneten Romans „Der Freund“ aus der Feder der bisher hierzulande noch weitestgehend unbekannten amerikanischen Autorin Sigrid Nunez. In den USA wurde das Buch ein Bestseller, obwohl es sich weitab vom schnelllebigen literarischen Mainstream bewegt. Die 68-jährige Nunez, die schon Romane über Virginia Woolf und Susan Sontag verfasste, hat ein...

  • Wattenscheid
  • 27.01.20
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