Wie schon im Vorjahr:
Rotary Club Schwerte/Ruhr putzt Stolpersteine
Der Künstler Gunter Demnig begann im Jahr 1992 damit, ein großes Flächendenkmal zu schaffen, mit dem er an die Opfer der NS-Zeit erinnern wollte. Dazu lässt er vor den Häusern, in denen die Verfolgten gelebt haben, Gedenktafeln aus Messing in den Gehweg ein. Verfolgt und oft ermordet wurden neben Juden auch Sinti und Roma, politisch Andersdenkende, religiös Verfolgte, Zeugen Jehovas, Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung, Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Hautfarbe verfolgt wurden, als „asozial“ stigmatisiert wurden oder verfolgte Menschen, wie Obdachlose oder Prostituierte, sowie Zwangsarbeiter und Deserteure waren.
Mittlerweile sind es über 75.000 Steine in mehr als 1.200 Städten und Gemeinden in Deutschland und Europa. Auch in Schwerte gibt es 58 Stolpersteine vor Häusern in der Innenstadt und weitere 20 in Ergste und in Westhofen. Die Initiative in Schwerte ging vor einigen Jahren von Christin Nickles und Claudia Becker-Haggeney aus.
Sie erinnern an die Menschen, die hier gewohnt haben, bevor sie spätestens ab 1942 deportiert und meist ermordet wurden. Einige sind ins Ausland geflohen, einige wenige haben das Konzentrationslager überlebt und wurden befreit.
Die Mitglieder des Rotary Clubs Schwerte/Ruhr haben es sich zur Aufgabe gemacht, jedes Jahr vor dem 9. November, dem Jahrestag der Gewaltexzesse 1938, mit Putzlappen, Schwamm und Reinigungspaste niederzuknien und die Steine zu putzen.
Zu jedem Stein gibt es eine Geschichte über ein Schicksal damals, vor rund 80 Jahren. Alle Steine glänzen jetzt wieder, denn 14 Schwerter Rotarier haben diese am 8.11. nach ihrem wöchentlichen Treffen wieder blankgeputzt.
Autor:Helmut Eckert aus Schwerte |
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