Team vom Foodtruck des Ruhrtal-Gymnasiums Schwerte
Jugendpreis Gemeinsinn 2023
Sie opfern ihre Freizeit, um andere mit einem Imbisswagen zu verköstigen und um damit Geld für hungrige Kinder zu verdienen. Und das nicht irgendwie, sondern mit Hintersinn und Bewusstsein. Die Schülerinnen und Schüler der Initiative „Faires Catering im FaiRTG-Foodtruck”. Der Erlös kommt zur Hälfte ihrer Schule und zur Hälfte dem Projekt Nourish Eco Village in Südafrika zugute, mit dessen Hilfe unter anderem Schulkinder ein warmes Mittagessen erhalten.
Für ihr persönliches ehrenamtliches Engagement wurden sie jetzt geehrt, und zwar mit dem diesjährigen Jugendpreis Gemeinsinn des Rotary Clubs Schwerte/Ruhr. Hanna, Carolin und Lara nahmen den Preis stellvertretend entgegen, als er ihnen im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Waldrestaurant Freischütz übergeben wurde.
Der Jugendpreis Gemeinsinn ist mit 300 Euro dotiert. Die Schwerter Rotarier würdigen mit diesem Preis, in diesem Jahr bereits zum 20. Mal, alljährlich den Einsatz Jugendlicher für das Gemeinwesen, für andere Menschen und soziales Engagement. Das Engagement kann durch Einsatz für andere Jugendliche in Schule oder Verein, für alte Menschen oder durch interessante Ideen im Stadtteil oder in gemeinnützigen Organisationen erfolgen.
„Die Gesellschaft lebt immer mehr davon, dass sich Menschen für andere einsetzen. Ein solches Engagement kann mit erheblichem Zeitaufwand und dem Verzicht auf andere Aktivitäten verbunden sein, es bereitet allerdings auch – wie die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger berichteten – Freude und Anerkennung“, betont Rotarierin Bea Klein, die seit diesem Jahr die Vergabejury leitet.
Im „faiRTG Foodtruck“ werden fair gehandelte und ökologisch produzierte Snacks und Getränke angeboten. Sie werden vor Ort durch Schülerinnen und Schüler des RTG zubereitet und bei Firmenfeiern, Straßenfesten und ähnlichen Gelegenheiten angeboten. Favorit im Programm sind die belgischen Waffeln, von denen zum Beispiel allein bei einer Firmenfeier in Arnsberg 4500 Stück verkauft wurden.
Es können alle Schülerinnen und Schüler der Schule ab der Jahrgangsstufe 7 mitmachen. Sie testen zunächst „im Stillen“ die Rezepte und üben die Zubereitung der Speisen, dann geht es in den Foodtruck. Sieben Einsätze gab es seit Indienststellung des Foodtrucks von einem Jahr, in Zukunft sollen es noch mehr werden.
Über den Begriff „fair“ haben sich die jungen Leute durchaus Gedanken gemacht. Fair soll in diesem Projekt heißen:
• „Fair zu sich selbst“: Der Konsum von biologisch produzierten Lebensmittelns ist aufgrund einer geringeren Belastung mit Pestiziden und Antibiotika sowie Zusatzstoffen erheblich gesünder für den menschlichen Organismus. Hierbei soll neben dem Konsum auch eine Sensibilisierung dafür stattfinden.
• „Fair zu Menschen in Schule und Stadt“: Da es sich um ein Schülerprojekt handelt, sind die Betriebskosten vergleichsweise gering, sodass die gefertigten Produkte zu fairen Preisen angeboten werden können. Aber auch die Kunden oder sogar auch Passanten bleiben durch dem Thema Nachhaltigkeit verschriebenen grafisch ansprechend designten Food-Truck nicht unberührt. Ziel ist somit vor allem eine Sensibilisierung für nachhaltige Produkte in der Schwerter Bevölkerung.
• „Fair zu Umwelt und Klima“: Bei der Produktion im biologischen Anbau werden durchschnittlich 25% weniger klimarelevante Emissionen im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft freigesetzt. Durch die Reduzierung von Tierprodukten ergibt sich ein geringer CO2-Fußabdruck der Produkte. Darüber hinaus werden nur Produkte aus artgerechter Tierhaltung verarbeitet. Je nach Jahreszeit werden bevorzugt lokalen Produkte verwendet, zum Beispiel aus dem Schulgarten.
• „Fair zu Menschen rund um den Globus“: Gewinne, die sich aus diesem Projekt ergeben, werden über den Kooperationspartner Filius e.V. Schwerte für das Nourish Eco Village in Südafrika eingesetzt. Schulkinder erhalten dort ein warmes Mittagessen, was nicht nur die Ernährung fördert, sondern für Kinder aus armen Familien auch ein Anreiz für den Schulbesuch ist.
Neben diesen allgemeinen Projektzielen ergibt sich ein Kompetenzzuwachs und Lerneffekt bei den im Projekt involvierten Schülerinnen und Schülern:
• Erfahrungen in der Zubereitung von Lebensmitteln und der damit in Zusammenhang stehenden rechtlichen Grundlagen (z.B. Hygiene, HACCP-Konzept, etc.)
• Betriebswirtschaftliche Grundlagen durch Einkauf von Waren, Kalkulation von Preisuntergrenzen und Mengenkalkulation
• Organisation und Ökonomisierung von Arbeitsprozessen im Team
Autor:Helmut Eckert aus Schwerte |
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