Stadt Schwerte verleiht Messgeräte mit Erfolg
Seit Mitte November können sich Schwerter Bürgerinnen und Bürger kostenfrei ein Infrarot-Thermometer und ein Baufeuchtemessgerät bei der Stadt Schwerte ausleihen. Und seitdem sind diese beiden Geräte ununterbrochen in Schwerte unterwegs. Fast 40-mal wurden sie bereits verliehen und Reservierungen liegen noch vor.
Klimaschutzmanagerin Anja Böckenbrink freut sich, dass die Aktion so gut angenommen wird. „Der Andrang ist überwältigend, die Geräte sind quer durch Schwerte unterwegs. Und solange die Außentemperatur auch tagsüber noch unter 12°C liegt, kann die Aktion weiter laufen“, berichtet sie.
Auch Eva Companie machte Gebrauch von dem Angebot und hat sich die beiden Geräte ausgeliehen. „Das Angebot ist toll. Wir versuchen beim Heizen die Energiekosten möglichst gering zu halten, aber dabei möchten wir die Bausubstanz nicht schädigen. Mit den Geräten können wir nun ganz einfach herausfinden, ob und wo es Schwachstellen bei uns gibt“, so Companie.
In der kalten Jahreszeit kann es schnell zu Problemen mit feuchten Wänden kommen. Die kalten Außentemperaturen können die Außenwände stärker auskühlen, als es gut ist. An solch kalten Außenwänden, schlecht gedämmten Fenstern, in Gebäudeecken oder an sogenannten Wärmebrücken, wie Fensterbänken und Rollladenkästen, kondensiert warme feuchte Raumluft unweigerlich aus. Feuchtigkeit in der Raumluft entsteht beim alltäglichen Leben durch Kochen, Duschen, Schwitzen oder Atmen und wird dann von der warmen Raumluft aufgenommen. Wenn diese warme und feuchte Luft nun auf kalte Oberflächen trifft, schlägt sich die Feuchtigkeit dort nieder. Langfristig können solche Feuchteschäden zu Schimmelpilzproblemen führen, die gesundheitsschädlich sind.
Eine gute Dämmung der Wände und Bauteile, eine konstante Raumtemperatur von mindestens 14° bis 17° C und regelmäßiges Stoßlüften können Abhilfe schaffen. Besonders wichtig ist es, die Raumluft regelmäßig auszutauschen. Dabei sollten alle Fenster zwei- bis dreimal am Tag gleichzeitig für fünf bis zehn Minuten komplett geöffnet werden. „Lüften mit Kippstellung der Fenster ist kontraproduktiv “, erklärt Anja Böckenbrink, „denn durch die Kippstellung wird deutlich weniger Luft ausgetauscht und die Fenster müssen viel länger geöffnet bleiben. Das wiederum führt zu noch kälteren Außenwänden und verstärkt die Kondensation an den Außenwänden. Zudem steigen bei dieser Art der Lüftung die Heizkosten schnell in die Höhe.“
Mit dem Infrarotthermometer und dem Baufeuchtemessgerät lassen sich zu kalte Stellen in der Außenwand schnell und unkompliziert identifizieren. Durch angepasstes Heiz- und Lüftungsverhalten oder kleine bauliche Maßnahmen kann möglicherweise einfach Abhilfe geschaffen werden. Liegt allerdings ein Schimmelpilzverdacht vor, ist damit nicht zu spaßen. Schimmelpilze sind stark gesundheitsgefährdend und sollten durch einen Fachmann beseitigt werden.
Die Nutzung der beiden Geräte ist ohne Vorkenntnisse und ganz unkompliziert möglich. Sie dient als erster Schritt zur Ursachensuche. Bei bereits eingetretenen Schimmelschäden ersetzt diese Prüfung in keinem Fall eine Schimmelsanierung durch ein Fachunternehmen. Schimmelsporen sind gesundheitsgefährdend und sollten nicht unterschätzt werden.
Die beiden Messgeräte können bei der Stadt Schwerte gegen eine Kaution von 50 Euro für maximal drei Tage ausgeliehen werden. Ansprechpartnerin ist Anja Böckenbrink, Tel. 02304 104609, E-Mail: anja.boeckenbrink@stadt-schwerte.de. Eine Reservierung der Geräte ist sinnvoll.
Des Weiteren ist die Energieberatung der Verbraucherzentrale in Schwerte ein guter Ansprechpartner für Fragen rund um richtiges Heizen und Lüften. Kontakt: Tel. 02304 942260 oder energieberatung@schwerte.de.
Autor:Helmut Eckert aus Schwerte |
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