Gästebegleiter der Diakonie führen durch das Schiffshebewerk Henrichenburg
"Das Projekt hat mich mutiger gemacht, ich kann jetzt freier vor Menschen sprechen. Ich hab ganz viel über das Hebewerk gelernt, und es macht Spaß dort zu arbeiten. Ich bin stolz darauf ein 'Experte' zu sein", sagt Christian Hagedorn. Er ist einer von sieben Gästebegleitern, die künftig Gruppen in "leichter Sprache" durch das LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg führen. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und die Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen beschreiten mit dem Angebot "Auf die leichte Tour" neue Wege der inklusiven Vermittlung. Wie das funktioniert, zeigt ein neuer Film, den der LWL unter http://www.lwl.org/LWL/Der_LWL/newsroom/videoarchiv ins Internet gestellt hat.
Hinter den frisch ausgebildeten Männern und Frauen aus den Recklinghäuser Werkstätten liegt eine längere Schulungsphase, die im August vergangenen Jahres begonnen hat. Ersten Annäherungen an das Thema folgten Ortsbesichtigungen im Schiffshebewerk und "Probeführungen" mit unterschiedlichen Gruppen. Dabei haben die jungen Menschen Schritt für Schritt mehr Selbstvertrauen gewonnen. "Anfangs hat es mich Überwindung gekostet, vor Menschen zu sprechen, das ist noch immer etwas aufregend, wird aber von Mal zu Mal besser", schildert Gästebegleiter Andreas Haas seine Erfahrungen. Und Karsten Rybiak ergänzt: "Ich bin froh, am Hebewerk unter 'normalen' Menschen zu arbeiten. Ich war früher mal Schiffskoch, das hilft mir bei den Führungen, besonders auf der 'Franz-Christian' schon sehr."
Das Angebot richtet sich ausdrücklich nicht nur an Menschen mit Lernschwierigkeiten. Gebucht werden können Führungen "Auf die leichte Tour" über das LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg, Tel. 02363 97070, schiffshebewerk@lwl.org, und über die Evangelische Familienbildung, Birgit Klemm, Tel. 02365 9248410, b.klemm@diakonie-kreis-re.de. Kosten: 40 Euro. Maximal zehn Teilnehmer pro Gruppe plus drei Betreuer.
Autor:Helmut Eckert aus Schwerte |
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