Versicherungen für Junge Leute / Versicherungsberatung bei der Verbraucherzentrale Schwerte
Drei Policen am Anfang / Versicherungen für junge Leute
Schule ist aus. Schulabgänger planen und probieren ihre ersten Schritt ein selbstständiges Leben: Rund um Reisen, soziales Jahr, Job,Ausbildung oder Studium steht auch die Absicherung von Alltagsrisikenmit auf der To-do-Liste.
Versicherungsgesellschaften locken die künftige,aber noch unerfahrene Kundschaft mit scheinbar maßgeschneiderten Paketen. "Doch viele Versicherungen sind oft zu teuer, bieten unsinnigen Schutz und decken wirklich riskante Lücken nicht ausreichend ab“, warnt die Verbraucherzentrale NRW. „Am Anfang sind es Haftpflicht-, Kranken- und Berufsunfähigkeitsversicherung die Berufs- und Ausbildungsstarter als Basis-Trio wirklich brauchen, um Leib und Teilhabe am Leben sinnvoll abzusichern“, erklärt die Verbraucherzentrale NRW.
Bei einem überlegten Abschluss helfen folgende Tipps:
Krankenversicherung:
Dieser Gesundheitsschutz ist verpflichtend für jeden! Während Berufsanfänger meist automatisch in einer gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert sind, genießen viele Studienanfänger noch bis zum Alter von 25 Jahren den Schutz der beitragsfreien Familienversicherung. Wer beim Studentenjob jedoch mehr als 450 Euro im Monat verdient, muss selbst in die Krankenversicherung einzahlen. Für den Job in den Semesterferien gelten aber Ausnahmen, da darf auch mal mehr verdient werden.
Angehende Erstsemester, die über ihre Eltern privat krankenversichert sind, stehen vor der Qual der Wahl, ob sie während des Studiums weiter umfassend privat versichert bleiben wollen oder nicht. Globetrotter, die den Ausbildungsstart noch hinauszögern, oder Studenten, die ein paar Semester im Ausland studieren, sollten zusätzlich eine Auslandskrankenversicherung abschließen. Denn die gesetzliche Krankenkasse zahlt nur für erforderliche Behandlungen in europäischen und einigen fernen Ländern. Die private Zusatzversicherung hingegen übernimmt die Kosten weltweit – also etwa in den USA, Asien und Australien – und dann auch für den Rücktransport.
Berufsunfähigkeitsversicherung:
Die frühzeitige Absicherung des Verlustes der eigenen Arbeitskraft über eine private Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist für Azubis und Studenten gleichermaßen wichtig. Denn eine gesetzliche Rente gibt es im Ernstfall für Berufseinsteiger im ersten Berufsjahr nur bei Arbeitsunfällen und ab dem zweiten Berufsjahr auch bei Freizeitunfällen und Krankheiten. Wer zu anderen Bedingungen berufsunfähig wird, bekommt vom Staat kein Geld und sollte daher privat vorsorgen. Eine private BU-Rente kann den eigenen Lebensunterhalt zu einem erheblichen Teil sichern. Hierzu darf der BU-Schutz jedoch nicht zu knapp bemessen sein. Ihn mit einer teuren Kapitallebensversicherung zu koppeln, ist finanziell auch nicht sinnvoll. Achtung: Junge Versicherungsnehmer sollten beim Vertragsabschluss auf eine Nachversicherungsgarantie achten, um später ohne erneute Gesundheitsprüfung die Versicherungsleistung ihrem Bedarf entsprechend erhöhen zu können.
Private Haftpflichtversicherung:
Diese Police ist ein absolutes Muss! Sie deckt Schäden ab, die man bei anderen verursacht zum Beispiel wenn die Gesundheit eines anderen durch die eigene Unachtsamkeit dauerhaft stark beeinträchtigt wird.
Bis sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben, sind Azubis und Studenten in der Regel bei ihren Eltern mitversichert und müssen keine eigenen Beiträge für die private Haftpflichtpolice zahlen. Das gilt übrigens auch für die Zeit des Bundesfreiwilligendienstes (BFD).
Den Haftpflichtschutz über den Vertrag der Eltern sollte sich der "flügge werdende Nachwuchs" jedoch von der zuständigen Versicherungsgesellschaft bestätigen lassen.
Hausratversicherung ist meist erst später ein Muss.
Hausratversicherung:
Sie deckt Einbruchdiebstahl, Brand, Blitzschlag oder Schäden durch Leitungswasser und Sturm ab. Die Höhe der Police orientiert sich am Wert des eigenen Mobiliars und Hausrats. Für die erste eigene Bude ist diese Versicherung meist noch nicht so wichtig. Auswärts wohnende Studenten können jedoch prüfen, ob sie über die Hausratversicherung der Eltern versichert sind, wenn sie bei ihnen noch gemeldet sind.
Im Schadensfall werden dann aber oft nur bis zu zehn Prozent der Versicherungssumme beziehungsweise maximal 10.000 Euro gezahlt.
Die anbieterunhabhängige, individuelle Versicherungsberatung findet am
Donnerstag den 08.02.2018, bei der Verbraucherzentrale in Schwerte,
Westwall 4, 58239 Schwerte, Tel.: 02304/942260,
Email: schwerte@verbraucherzentrale.nrw, statt.
Ein 30-minütiges Beratungsgespräch in dem sich die jungen Ratsuchende beraten lassen können, kostet 40,- Euro. Eine vorherige Terminvereinbarung ist erforderlich.
Autor:Simone Höltke (Verbraucherzentrale NRW in Schwerte) aus Schwerte |
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