Infos, Impulse und Austausch
LWL-Messe der Inklusionsunternehmen
"Inklusion entfaltet", lautet das Motto der Messe der Inklusionsunternehmen, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am 15. März zum fünften Mal veranstaltet. Die Veranstaltung findet erstmals in der Messe Dortmund statt. Ab 9 Uhr können sich Interessierte kostenlos bei Podiumsdiskussionen, in Seminaren und auf zahlreichen Messeständen über Chancen und die vielen Facetten der Inklusion von Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben informieren.
Wie müsste der allgemeine Arbeitsmarkt in Zukunft gestaltet sein, damit Menschen mit Behinderung gleichberechtigten Zugang dazu haben und Inklusion am Arbeitsplatz selbstverständlich wird? Wie ließe sich das große wirtschaftliche und soziale Potenzial, das in diesem Wandel steckt, am besten entfalten und weiter vorantreiben? Um diese Fragen und mögliche Antworten darauf dreht sich die LWL-Messe der Inklusionsunternehmen. Menschen von über 100 Inklusionsunternehmen aus Westfalen-Lippe kommen auf der Messe zusammen, stellen ihre Arbeit vor und gehen in den Austausch mit Besucher:innen und Vertreter:innen aus Politik und Wirtschaft.
Inklusionsunternehmen heißen so, weil sie viele Menschen mit Schwerbehinderung in ihren Betrieben auf festen Arbeitsplätzen beschäftigen (30 bis 50 Prozent ihrer Stellen). "Die UN-Behindertenrechtskonvention gibt einen klaren Auftrag: Menschen mit Behinderung sollen die Möglichkeit haben, ihren Lebensunterhalt selber durch eine Beschäftigung im allgemeinen und inklusiven Arbeitsmarkt zu verdienen. Dazu sind Inklusionsunternehmen und das LWL-Budget für Arbeit wichtige Bausteine", weiß Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels bieten sich hier für Unternehmen Chancen, neue Mitarbeiter:innen zu finden so Lunemann weiter. Allein in Westfalen-Lippe gibt es über 170 solcher Unternehmen oder Inklusionsabteilungen, in denen rund 2.170 Menschen mit Schwerbehinderung arbeiten. Damit liegt Westfalen bundesweit an der Spitze.
Da der Arbeitsmarkt in Deutschland insgesamt noch nicht für alle Menschen gleichberechtigt zugänglich ist, spielen Inklusionsunternehmen mit ihrem Engagement eine besonders wichtige Rolle. Sie werden deshalb mit Fördergeldern unterstützt, um zum Beispiel die Mehrkosten für die Einrichtung inklusiver Arbeitsplätze aufzufangen.
Dieses Geld kommt unter anderem aus der so genannten Ausgleichsabgabe. Diesen Betrag müssen alle Unternehmen in Deutschland zahlen, die eine bestimmte Größe haben, aber im Verhältnis dazu nicht genug oder sogar gar keine Menschen mit Behinderung in ihren Betrieben beschäftigen. Bei Unternehmen ab 20 Mitarbeiter:innen ist in Deutschland eine Quote von fünf Prozent gesetzlich vorgeschrieben. Inklusionsunternehmen übererfüllen diese bei weitem. Wie andere Unternehmen auch, müssen sie sich dennoch auf dem freien Markt behaupten und mit anderen Betrieben in Konkurrenz treten, sie wirtschaften also nicht in Schutzräumen.
Inklusionsunternehmen gibt es in vielen verschiedenen Branchen, zum Beispiel im Einzelhandel, in der Gastronomie, der Gebäudereinigung, bei Hausmeisterdiensten, in Wäschereien, in der IT-Branche oder in der industriellen Fertigung für die Automobilindustrie.
Autor:Helmut Eckert aus Schwerte |
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