LWL bietet Hilfen bei psychischen Belastungen am Arbeitsplatz an
Klinik Marsberg sucht Proband:innen

Um seelischen Belatungen am Arbeitsplatz entgegenzuwirken, arbeitet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) auch im Bereich der Prävention von psychischen Erkrankungen. Die LWL-Klinik Marsberg will mit einem Forschungsprojekt diese Angebote weiter verbessern und sucht dazu Interessierte, die als Probanden mitmachen möchten.

Nahezu jeder Berufstätige hat es bereits selbst erfahren müssen - direkt oder indirekt: Der Job kann sehr anstrengend und überlastend sein. Entstehen beispielsweise Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems oder Rückenprobleme, sind Behandlungs- und Präventionsangebote unseres Gesundheitssystems relativ gut aufgestellt. Macht sich jedoch eine erhöhte psychische Belastung bemerkbar, die zu einer psychischen Erkrankung und damit einem der Hauptgründe für eine Frühverrentung führen kann, gibt es dafür bisher nur wenige Präventionsangebote.

Die Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsumwelten wie auch das Angebot niedrigschwelliger inner- und außerbetrieblicher Hilfe für belastete Beschäftigte rückt zunehmend in den Fokus von Unternehmen. Ein Angebot dafür ist das Projekt "EAP" (Employee Assistance Program), auch Mitarbeiterberatung genannt. Das ist ein Unterstützungsprogramm für Unternehmen und ihre Beschäftigten. Es zielt darauf ab, Gesundheit, Gleichgewicht und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu fördern und die Stabilität der Menschen auch in kritischen Situationen zu gewährleisten. Das Konzept ist aktuell vor allem in Kanada und den USA etabliert und bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts bekannt. In Deutschland hingegen wird dies erst von einer geringeren Anzahl an Unternehmen genutzt.

Das Angebot beruht dabei auf einer Kurzzeitberatung, die telefonisch und anonym in Anspruch genommen werden kann. Die Kosten werden vom Arbeitgeber übernommen. Beim EAP des LWL-Psychiatrieverbundes beraten speziell geschulte Ärztinnen und Ärzte oder Psychologinnen und Psychologen. Diese Fachleute behandeln auch ansonsten täglich erfolgreich Menschen mit psychischen Störungen und sind damit besonders qualifiziert.

Die Gründe für den Unterstützungsbedarf sind sehr unterschiedlich: Konflikte am Arbeitsplatz, Beziehungs- und Familienkrisen oder persönliche Veränderungen können dabei ebenso Anliegen sein wie finanzielle Sorgen oder auch akute Notfallsituationen. Hintergrund eines solchen, auch auf private Nöte ausgerichteten Angebots ist die Erkenntnis, dass persönliche Sorgen und Belastungen Beschäftigte auch das Leistungsvermögen am Arbeitsplatz einschränken.

Proband:innen für Online-Befragung gesucht
Aus welchen weiteren Gründen Beschäftigte ein solches Angebot in Anspruch nehmen, das ermittelt derzeit die LWL-Klinik Marsberg im Rahmen einer Forschungsarbeit zur Verbesserung der bereits bestehenden EAP-Angebote des LWL. Hierzu werden für eine etwa 10 bis 15-minütige, vollständig anonyme Online-Befragung freiwillig Teilnehmende gesucht. Der Fragebogen richtet sich sowohl an Personen, die bereits ein solches Beratungsangebot genutzt haben, als auch an Menschen, die damit noch keine Erfahrungen gemacht haben. Es geht dabei auch um Fragen zur persönlichen Einstellung und zu Umständen, die dazu führen können, dass sich Menschen für eine solche Beratung oder ein solches Unterstützungsangebot entscheiden.

Die Ergebnisse sollen der Weiterentwicklung des LWL-Präventionsprogrammes dienen, sodass etwaige Hemmschwellen, ein solches Angebot in Anspruch zu nehmen, weiter abgebaut werden.

Interessierte gelangen über diese Webseite zur Umfrage: https://www.soscisurvey.de/inanspruchnahmeeap2021/.

Bei Rückfragen zum Forschungsprojekt oder für weitere Informationen steht Studienleiterin Linda Pecko gerne per E-Mail zur Verfügung: linda.pecko_1@stud.diploma.de.

Autor:

Helmut Eckert aus Schwerte

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