Hände weg von Jungtieren - Biologische Station gibt Tipps
Das Brutgeschäft der heimischen Vögel ist in vollem Gange. Die ersten Jungvögel haben auch bereits ihre Nester verlassen. Scheinbar hilflos kann man sie gelegentlich am Boden hocken oder hüpfen sehen. Die Jungen stehen aber mit Kontaktrufen mit den Altvögeln, die die Umgebung emsig nach Futter zur Aufzucht der Jungvögel absuchen, in Verbindung. Wenn man nun einen „verlassenen“ Jungvogel antrifft, ist es also vielmehr eine biologische Strategie, die mit dem jeweiligen speziellen Verhalten das Überleben einer Art sichert, erklärt die Biologische Station des Kreises Unna. Daher nimmt man einsam und hilflos wirkende Jungvögel nicht auf, sondern belässt sie an Ort und Stelle.
Nur ganz selten handelt es sich bei gefundenen Jungvögeln am Boden um verlassene, verletzte oder geschwächte Tiere, die Hilfe benötigen. Einschreiten sollte man nur, wenn man sich sicher ist, dass sich ein Vogel in Gefahr befindet, z.B. bei Zerstörung des Nestes oder Tod der Altvögel. Jungvögel die auf Straßen sitzen, oder ungeschützt vor Katzen oder starkem Regen sind, kann man in eine Hecke oder einen Baum heben.
Die Handaufzucht ist eine sehr arbeitsintensive, oftmals kaum leistbare Angelegenheit. Die der Biologischen Station angegliederte und von Hartmut Dreier aus Bergkamen-Rünthe betriebene kleine Auffangstation kann sich im vorhandenen Rahmen ausschließlich um Greifvögel und Eulen kümmern.
Auch bei anderen Wildtieren gilt: Hände weg von Jungtieren.Um Störungen zu vermeiden sollte man sich daher in der Landschaft nur auf befestigten Wegen bewegen und Hunde generell angeleint halten. Darauf sollte besonders in der Fortpflanzungszeit, also im Frühjahr und Sommer, geachtet werden. Speziell in Naturschutzgebieten gilt es dabei die gesetzlichen Bestimmungen zu beachten, damit die heimische Tier- und Pflanzenwelt nachhaltig geschützt ist.
Autor:Thomas Meißner aus Witten |
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