Es gibt Neuigkeiten von Zora Luhnau

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Am 25. August 2013 habe ich das erste Mal im Lokalkompass Schwerte über die 18jährige Zora Luhnau aus Hannover berichtet.

Gestern erhielt ich von Zora Luhnau ihren ersten Bericht:

Mittlerweile lebe ich seit einem Monat in Uganda, da ich als Freiwillige in der Church of Uganda Soroti Diocese arbeite.
Ich werde regelmäßig über meine Arbeit, die afrikanische Kultur und meine Erlebnisse berichten.

Vor genau einem Monat kam ich in Entebbe an,
Sonntag der 4. August.
Ein großes Gewusel am Flughafen, ewiges Warten am Schalter für das Visum, dann endlich raus.
Das erste Mal Uganda nicht bloß durch eine Scheibe oder auf Fotos erblicken, es endlich riechen, schmecken und fühlen.
Die nächsten Tage verbrachte ich mit den anderen 12 Uganda-Freiwilligen meiner Entsendeorganisation artefact in Kampala, der Hauptstadt Ugandas, in der wir afrikanisches Großstadtleben pur erlebten. Und zu diesem gehört auf jeden Fall ein waghalsiger und völlig chaotischer Verkehr.
Man hat das Gefühl als gäbe es überhaupt keine Verkehrsregeln. Ampeln und Schilder werden geflissentlich ignoriert und wenn gerade Stau ist wird auch der Fußweg zu einem neuen Fahrstreifen umfunktioniert.
Außerdem werden Feinstaubfilter oder ähnliches für überflüssig befunden, sodass man in Kampala 24 Stunden ein Luftgemisch aus Staub, Abgasen und Frittierfett einatmet.
Besonders nah kommt man diesem Verkehrsdschungel auf den sogenannten Boda Bodas (Motorradtaxis) die sich durch die engsten Lücken quetschen und die abenteuerlichsten Manöver fahren.
Trotzdem macht Boda Boda fahren unglaublich Spaß, vielleicht gerade weil es in Deutschland so unvorstellbar wäre.
Die wenigen Tage in Kampala waren gefüllt mit Besuchen einiger Sehenswürdigkeiten wie der Gaddafimoschee, einem Lugandakurs in der Makerere Universität und dem Kennenlernen einiger ehemaliger Freiwilligen.
Am Mittwoch den 7. August ging es dann endlich weiter nach Soroti, eine Distrikthauptstadt, mit fast 45.000 Einwohnern im Osten Ugandas.
Da ich in Kampala krank wurde, wurde die neunstündige Fahrt im staubigen Bus über Straßen, die mehr Schlaglöcher als Straßenbelag aufweisen, zu einer wahren Tortur.
Leider war Soroti bei unserer nächtlichen Ankunft in die pechschwarze afrikanische Nacht gehüllt, sodass ich mich bis zum nächsten Morgen gedulden musste.
Aber was ich am nächsten Morgen erblickte, nämlich eine beschauliche Kleinstadt mit einem fabelhaftem Markt und einem Berg mitten in der Stadt gefiel mir sofort.
Umso länger ich hier wohne, desto mehr lerne ich Soroti und seine Einwohner schätzen und bin glücklich, an diesem Fleck Ugandas gelandet zu sein.
Zurzeit ist dazu noch Regenzeit, was bedeutet alles ringsherum grünt und gedeiht. Denn Soroti gehört eigentlich zur Halbwüste und in der Trockenzeit sollen hier durchschnittlich über 40°C und wochenlang keine Wolke am Himmel zu sehen sein.
Meine Vorfreude galt aber nicht nur der Stadt, sondern auch meinem Projekt, in dem ich 12 Monate gemeinsam mit einer anderen deutschen Freiwilligen namens Paloma arbeiten sollte.
Wir wurden mehr als herzlich in der C.o.U. (Church of Uganda) im Education Department begrüßt und allen vorgestellt.
Auf dem Gelände befinden sich nämlich noch vier weitere Departments.
Unserer Arbeit wird sich vorrangig auf sieben Frauengruppen in Soroti und Umgebung konzentrieren.
Die Hauptaufgabe wird sein, sie in neuen Handarbeiten und Backrezepten zu schulen und ihre Arbeit effizienter zu gestalten, indem man beispielsweise einen Lehmofen baut, der weniger Kohle verbraucht.
All diese Tätigkeiten dienen dazu, eine Einnahmequelle für die Mütter zu schaffen und sie selbständiger und unabhängiger zu machen.
Zusätzlich zu dieser Arbeit können wir eigene Projekte mit den Kindern und Jugendlichen der Kirche oder dem ortsansässigen Gefängnis auf die Beine stellen und erledigen Officearbeit für die C.o.U. wie eine Homepage zu erstellen oder ähnliches.

Außerdem fällt noch die Instandhaltung einer Baumschule in unsere Aufgaben, zu der wir es aber bisher noch nicht geschafft haben.
Insgesamt ist unsere Arbeit sehr frei, wir können entscheiden welche Projekte am besten zu uns passen und bei welchen wir das Gefühl haben , sie zu bereichern und sinnvolle Arbeit zu leisten.
Wirklich schön war, dass insbesondere die Frauengruppen völlig begeistert waren von unseren Ideen und diese sehr interessiert annahmen.
Auch unsere ersten Backexperimente in Eigenregie kamen gut an und wurden sehr motiviert umgesetzt.
Nach solchen Tagen hat man das Gefühl, dass es die richtige Entscheidung war, hierher zu kommen, weil man nicht nur etwas von den Menschen hier lernt, sondern auch sie von meinem Dasein profitieren können und sich darüber freuen.
Auch die Arbeit im Office läuft gut und die Homepage ist schon fast fertig.
Da meine ersten Wochen von viel Arbeit durchzogen waren, welche mir aber sehr viel Freude bereitete, blieb nicht allzu viel Zeit, mein Apartment einzurichten und die Umgebung Sorotis zu erkunden, aber so langsam kommt auch das und ich fühle mich hier immer mehr zuhause.

Viele Grüße aus Uganda
Zora

Weitere Informationen und Berichte gibt es auf meinem Blog www.365xafrika.wordpress.com

Autor:

Gudrun Körber aus Schwerte

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