Bewohnerinnen und Bewohner des Johannes Mergenthaler Hauses und CDU erleben „Stadtführung als Zeitreise"

Uwe Fuhrmann mit Bewohnern Johannes-Mergenthaler-Haus und CDU Mitgliedern "Stadtführung als Zeitreise".
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Zum 5. Freiwilligentag der Börse gab es ein vielfältiges Programm und Engagement der unterschiedlichsten Gruppen. Eine dieser Aktionen war die „Stadtführung einmal anders“ mit Uwe Fuhrmann. 9 Bewohnerinnen und Bewohner des Johannes Mergenthaler Hauses wurden per Rollstuhl von den Mitgliedern der CDU und Angehörigen bei dieser außergewöhnlichen Stadtführung zum Rohrmeistereiplateau, durch die Altstadt, entlang am Hansebrunnen, hinauf zu St. Viktor und durch die Fußgängerzone zurück zum Altenheim, begleitet.

Die Wege waren zuweilen holperig und so wurde allen Rollstuhlschiebern bewusst, wie schwierig das Manövrieren eines Rollstuhls auf unebenem Gelände ist, wie unüberwindlich manche Bordsteinkanten sein können und zu welcher Stolperfalle für die Räder so mancher Straßenschaden werden kann. Ehrenamtliches Engagement heißt auch Perspektiven zu übernehmen und dazu hatten die Christdemokraten an diesem Nachmittag ausreichend Möglichkeiten, denn die Seniorinnen und Senioren, zählt man ihr Gesamtalter zusammen, kommt man auf stattliche 783 Jahre, haben viel zu erzählen und freuen sich über den besonderen Ausflug.

Eine Erinnerung wird wach, als der erfahrene Stadtführer in der Altstadt auf die Höchstmarke des Hochwassers von 3,50 Meter hinwies. Sofort kamen den zwischen 75 und 97 Jahre alten Teilnehmern die schlimmen Ereignisse vom 17. Mai 1943, als die Dämme der Möhnetalsperre nach Bombadierung brachen, ins Gedächtnis. „Meine Eltern haben hier gewohnt“, sagte eine Bewohnerin und zeigte auf ein Haus im Mühlenweg „die Fluten rissen damals alles mit, es war furchtbar“, erinnerte sie sich an den schlimmsten Hochwassertag Schwertes. Aber, es gab auch schöne Erinnerungen, die den Teilnehmern der Stadtführung kamen. „Hier bin ich konfirmiert worden“, lächelt die 90 jährige Wilhelmine Möllmann in die Runde. „Ich auch“, hört man Jürgen Paul, 1.stellvertretenden Bürgermeister und Vorsitzenden der Seniorenunion, hinter dem Rollstuhl schiebend als Echo sagen. Beide lachen. An den Bergen wurde die Fitness der Christdemokraten auf die Probe gestellt. „Den Rollstuhl hier herauf zu schieben, das schafft doch ein Ehepartner im höheren Alter gar nicht“, sagte Marco Kordt (Fraktionsvorsitzender der CDU) betreten in die Runde. Dazu passte auch, dass sich Elfriede Kotter verwundert in manchen Teilen der Stadt umschaut „Vieles kennt man in Schwerte gar nicht mehr“, zeigte sich die 80jährige erstaunt. „Man kommt halt nicht mehr so gut rum“, lachte die fröhliche Seniorin und freute sich über den schönen Ausflug an diesem Nachmittag und mit ihr alle Ausflügler, denn das Wetter meinte es bis auf ein paar Tropfen gut mit ihnen und es fanden interessante Gespräche statt. Anneliese Hohmann, die ihren Mann Heinz bei dem Ausflug begleitete, freute sich am Ende der interessanten Stadtführung. „Schön war es und es hat uns gut gefallen“, resümiert die rüstige Rentnerin. Ihr Mann, der bereits einige Jahre an Demenz erkrankt ist und der kaum noch spricht, taute während der Stadtführung immer weiter auf. Als er, wieder im Altenheim angekommen, gefragt wurde, wie es ihm gefallen habe, nickte er und ein Lächeln schien sein Gesicht für einen Moment zu erhellen. Ein Tag, der für alle in besonderer Erinnerung bleiben wird.

Autor:

Bianca Dausend aus Schwerte

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