Ausbau der Fachstelle zu sexualisierter Gewalt des Frauenforums – Land NRW fördert mehr Personal
In der Fachstelle zu sexualisierter Gewalt der Frauen- und Mädchenberatungsstelle wird seit dem 01.10.2016, vorerst befristet bis 31.12.2018, eine zusätzliche Vollzeit-Stelle vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter (MGEPA) finanziert.
„Die Ereignisse zu Silvester in Köln haben massiv aufmerksam gemacht auf die immer schon erlebte sexuelle Gewalt gegen Frauen,“ berichtet die Leiterin der Beratungsstelle, Karin Gottwald.
„Nach der bundesgesetzlichen Verschärfung des Sexualstrafrechts hat nun die Landesregierung nachgezogen und Mittel zur Beschäftigung einer weiteren Fachberaterin bereitgestellt.
Wir freuen uns, nun mit Verstärkung unsere Beratungsangebote zu sexueller Gewalt ausbauen zu können.“
Weitere Aufgabenschwerpunkte sollen ein Mehr an Präventionsangeboten und Öffentlichkeitsarbeit sein, um allen Formen sexualisierter Gewalt sowohl im öffentlichen als auch im privaten Raum verstärkt entgegenzutreten.
„Ich beschäftige mich mit der Entwicklung neuer Formen des Opferschutzes,“ erklärt die neu eingestellte Beraterin Anne Reichert.
„Derzeit suche ich den Kontakt zu Gleichstellungsstellen, zur Kreispolizeibehörde mit dem Kommissariat Vorbeugung sowie zum lokalen Veranstaltungsmanagement in den Kommunen des Kreises. U.a. möchte ich mit diesen gemeinsam Angst-Räume identifizieren und zur Weiterentwicklung von Schutzkonzepten beitragen.
Anlässlich örtlicher Großereignisse wollen wir, auch durch sog. Security Points, zusätzliche Ansprechbarkeit erreichen. Beispielsweise erarbeiten wir aktuell mit dem Unna Marketing anlässlich der Veranstaltung „Festa Italiana“ ein Schutzkonzept.“
Zusätzlich plant die Fachstelle zu besonderen Anlässen, wie z.B. Silvester und Karneval, ein spezifisches Online-Beratungsangebot.
Konkret wird die Mitarbeiterin am 29. und 30. Dezember Fragen zum Thema Eigenschutz und Zivilcourage persönlich in der Telefonberatung und in der Onlineberatung beantworten.
Auch am 2. Januar ist die Fachberaterin, z.B. im Falle von erlebten sexuellen Übergriffen, erreichbar.“
Auch das bereits langjährig bewährte Angebot präventiven Opferschutzes kann erweitert werden. Karin Gottwald: „In Kooperation mit der Kreispolizeibehörde und einem WingTsun-Trainer werden wir ein neues Angebot zur Selbstbehauptung und Selbstverteidigung erstmalig im Februar und März 2017 durchführen.
Näheres darüber ist bei uns unter Tel. 02303/82202 oder persönlich am 07. Dezember auf dem Weihnachtsmarkt in Unna zu erfahren.
Hier werden wir einen ganzen Tag lang über die Frauen- und Mädchenberatungsstelle und insbesondere zu dem Thema sexuelle Gewalt an Frauen informieren.“
Zu erwarten ist, dass die Themen und Aufgaben auch nach 2018 fortbestehen werden.
Deshalb ist sich Geschäftsführerin Birgit Unger sicher: „Wir werden die Arbeitsergebnisse festhalten sowie auswerten, um frühzeitig mit anderen Trägern unter dem Dach unseres PARITÄTischen Wohlfahrtsverbands politisch für eine dauerhafte Förderung dieser zusätzlichen Personalstelle arbeiten zu können.“
Autor:Gudrun Körber aus Schwerte |
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