Aus dem Schwerter Rathaus:
Wildnisentwicklungsgebiet im Schwerter Wald wird kartiert
Das Wildnisentwicklungsgebiet im Schwerter Wald wird kartiert. Die Biologische Station des Kreises Unna/Dortmund hat vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) einen entsprechenden Auftrag bekommen. Zurück geht das alles auf das ökologische Waldkonzept, dass der Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Umwelt im Rat der Stadt Schwerte im November 2018 auf den Weg gebracht hat.
Mit der einstimmigen Entscheidung wurde der Schwerter Wald Teil der nationalen Biodiversitätsstrategie. Schon 2017 hatte das LANUV festgestellt, dass eine Teilfläche des Schwerter Waldes als Wildnisentwicklungsgebiet geeignet ist. Hier unterbleiben forstliche Eingriffe - bis auf die Verkehrssicherungsmaßnahmen an bestehenden Wegen. Auch auf der übrigen Waldfläche wird der natürlichen Entwicklung Raum gegeben. Eine Holzentnahme findet hier im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht an Wegen und in ausgewählten Fällen für eine nachhaltige Nutzung des Rohstoffes Holz unter den Maßgaben des ökologischen Waldkonzeptes statt.
Naturnahe Wälder mit altem, großkronigen Baumbestand sind ein wertvoller Speicher von Wasser und kühlen durch Verdunstung die heißen Umgebungstemperaturen spürbar ab. Wälder sind ein natürlicher Speicher von CO2 und Erzeuger von Sauerstoff. Gleichzeitig wirken Wälder als natürlicher Filter von Luftschadstoffen. Der Schwerter Kommunalwald besteht zu über 80% aus Laubbaumarten. Dabei ist die Buche die dominierende Baumart. Bemerkenswert ist das hohe Durchschnittsalter der Bäume des Schwerter Waldes. Von den 240 Hektar Kommunalwald sind rd. 60 ha älter als 140 Jahre und 150 ha zwischen 100 und 140 Jahren. Der Schwerter Wald entspricht mit diesen Merkmalen einem Wald von großer Naturnähe und befindet sich auf dem Weg zu einem ursprünglichen Wald, dem neben seiner positiven Klimawirkung auch eine hohe Bedeutung für die Artenvielfalt zukommt.
Zur Kartierung gehört die Aufnahme und Beschreibung der Flächen, Altbäumen, der Nist- und Bruthöhlenbäume und der sonstigen Bepflanzung. Die erforderlichen Arbeiten werden in unbelaubtem Zustand des Waldes durchgeführt. Neben dieser Biotopkartierung ist es ferner geplant, auf dieses besondere Waldgebiet mit mehreren Schautafeln hinzuweisen. Alle Maßnahmen erfolgen für die Stadt Schwerte kostenfrei.
Das Naturschutzgebiet erfuhr die endgültige Widmung im November 2019 durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz. Alle wegegebundenen Erholungsaktivitäten wie Spazierengehen, Joggen, Nordic-Walking, Reiten usw. sind weiterhin ausdrücklich erwünscht und können weiter im gewohnten Umfang stattfinden.
Autor:Helmut Eckert aus Schwerte |
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