NRW: Auf den Spuren der Wölfe in NRW
Er ist zurück: der Wolf. Zumindest stattet er NRW kleinere Stippvisiten ab, bei denen er in diesem Jahr bereits sieben Mal nachgewiesen werden konnte. Dies ist Anlass genug, um unter dem Motto „Die Rückkehr des Wolfes nach NRW“ in einem von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen geförderten Projekt über das Wildtier Wolf zu informieren und so die Akzeptanz in der Bevölkerung noch vor dessen dauerhafter Rückkehr zu stärken. Kern des Projekts ist die vom NABU NRW, gemeinsam mit den NRW-Partnerzoos initiierte interaktive Wanderausstellung, die seit Ende Juli im Tierpark + Fossilium Bochum zu sehen ist, der damit bereits der fünfte Ausstellungsort auf der „NRW- Tour de Wolf“ ist.
„Hier in Nordrhein-Westfalen haben wir die einmalige Chance, die Menschen noch vor der dauerhaften Rückkehr des Beutegreifers in sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet aufzuklären, Wissenslücken zu schließen und Vorurteile abzubauen. Nur so lässt sich die Akzeptanz für den Rückkehrer Wolf weiter steigern. Daher freuen wir uns sehr, dass wir mit der durch die Partnerzoos wandernden Ausstellung zur Rückkehr des Wolfes nach NRW viele Menschen erreichen werden“, erklärt Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU NRW. Vielfach sei das Wissen um das richtige Verhalten im Umgang mit dem Wolf, wie mit anderen Wildtieren auch, verloren gegangen. Dies gelte es wieder zu verbessern. Dazu können diese Ausstellung und insbesondere die Zusammenarbeit mit den NRW-Partnerzoos einen wichtigen Beitrag leisten.
„Im Rahmen unserer Naturschutzarbeit wollen wir unseren Besuchern nicht nur exotische Lebensräume, sondern vor allem auch die heimische Tierwelt näherbringen. Dieses Ziel ist die Grundlage unserer Bestandsplanung und Gestaltung der Tieranlagen. Als Beispiele sind hier unter anderem die Erlebnisanlage ‚Nordseewelten‘ mit Seehunden und Watvögeln oder unsere Freilandterrarien mit Mauer- und Zauneidechsen, Europäischen Sumpfschildkröten sowie Ringel-, Würfel- und Äskulapnattern zu nennen. Umso mehr freut es uns, in Kooperation mit dem NABU NRW nun zusätzlich eine Ausstellung zur Wiederansiedlung des heimischen Raubtiers Wolf zeigen zu können“, so Zoodirektor Ralf Slabik.
Die Wanderausstellung, die bis zum 30. August in Bochum zu sehen ist, informiert über Biologie und Verhalten freilebender Wölfe, stellt aktuelle Ergebnisse der Freilandforschung vor und bietet vor allem durch interaktive Elemente eine spielerische Annäherung an das Thema Wolf für Jung und Alt. Besucher der Ausstellung erfahren so, woher die Wölfe nach NRW einwandern könnten, warum Wildbiologen den Kot von Wölfen so schätzen oder wie man sich bestenfalls einem Wildtier -wie dem Wolf- gegenüber verhält. Im monatlichen Wechsel tourt die Ausstellung dann durch NRW und in die nächsten Partnerzoos.
Das Projekt „Die Rückkehr des Wolfes nach NRW“ soll dazu beitragen, die Menschen vor der dauerhaften Rückkehr dieser streng geschützten Wildtiere auf deren Anwesenheit vorzubereiten und so die Akzeptanz in der Bevölkerung weiter zu stärken. „Beim Start der Wanderausstellung waren in NRW zunächst bislang vier Wolfsnachweise erbracht worden, nach nur zwei Monaten auf Tour, sind es mittlerweile sieben Nachweise in diesem Jahr. Zwar handelt es sich bei diesen so genannten Wanderwölfen nicht um territorial lebende Wölfe, doch in Zukunft ist mit weiteren bestätigten Wolfsnachweisen in NRW zu rechnen“, erklärt Diplom Biologin und Projektkoordinatorin Katharina Stenglein. Jahrzehntelang habe der Mensch ohne das Wildtier Wolf gelebt. Nun gelte es, den großen Beutegreifer wieder kennenzulernen und den respektvollen Umgang mit ihm neu zu erlernen.
Autor:Helmut Eckert aus Schwerte |
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