Rotarier putzen Stolpersteine

Krankenhausapotheker Hans-Werner Spieker, Erster Beigeordneter a.D. Hans-Georg Winkler und der Präsident der Schwerter Rotarier Egon Schrezenmaier (von links) putzen Stolpersteine der Familien Sternberg und Spiegel vor dem Haus Eintrachtstraße 5. | Foto: Richard Saure, Rotary Club Schwerte/Ruhr
  • Krankenhausapotheker Hans-Werner Spieker, Erster Beigeordneter a.D. Hans-Georg Winkler und der Präsident der Schwerter Rotarier Egon Schrezenmaier (von links) putzen Stolpersteine der Familien Sternberg und Spiegel vor dem Haus Eintrachtstraße 5.
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Der Rotary Club Schwerte/Ruhr hat als Zeichen seines Bekenntnisses zum Schutz jüdischen Lebens und zum Schutz aller rassistisch oder politisch Verfolgten auch in diesem Jahr wieder die Stolpersteine in Schwerte gereinigt.

Die Stolpersteine sind Messingplatten, die im Straßenpflaster der Schwerter Innenstadt verlegt sind und die auf die Häuser hinweisen, in denen Jüdinnen und Juden, aber auch nicht-jüdische politisch Verfolgte in der Nazi-Zeit lebten, bevor sie verhaftet und deportiert wurden oder geflüchtet sind; ihr weiteres Schicksal ist auf den Steinen vermerkt. Man kann dort lesen „Hier lebte… - ermordet 1943 in Auschwitz“ – oder „deportiert 1943 nach Theresienstadt, unbekannt.“

Der Künstler Gunter Demnig begann im Jahr 1992 damit, ein großes Flächendenkmal zu schaffen, mit dem er an die Opfer der NS-Zeit erinnern wollte. Dazu lässt er vor den Häusern, in denen die Verfolgten gelebt haben, Gedenktafeln aus Messing in den Gehweg ein. Verfolgt und oft ermordet wurden neben Juden auch Sinti und Roma, politisch Andersdenkende, religiös Verfolgte, Zeugen Jehovas, Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung, Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Hautfarbe verfolgt wurden, als „asozial“ stigmatisiert wurden oder verfolgte Menschen, wie Obdachlose oder Prostituierte, sowie Zwangsarbeiter und Deserteure waren.

Mittlerweile sind es über 75.000 Steine in mehr als 1.200 Städten und Gemeinden in Deutschland und Europa. Auch in Schwerte gibt es 58 Stolpersteine vor Häusern in der Schwerter Innenstadt und weitere 20 in Ergste und in Westhofen.

Die Schwerterin Claudia Becker-Haggeney hat die Geschichte der Menschen in der Ruhrstadt recherchiert: 1933 lebten im damaligen Schwerte 105 jüdische Einwohner. 34 Menschen wanderten aus, 7 starben eines natürlichen Todes, 53 wurden deportiert und ermordet oder sind unbekannt verschollen. Nur 11 jüdische Mitbürger aus Schwerte überlebten die Verfolgung und den 2. Weltkrieg.

Autor:

Helmut Eckert aus Schwerte

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