Ganz schön viel Maloche: LWL-Industriemuseum schickt barrierefreie Wanderausstellung in Seniorenzentren

Für Hausfrauen war das Einmachen ein enormer Arbeitsaufwand. Titelbild der Ausstellung "Ganz schön viel Maloche". | Foto: Bundesarchiv, Heinz Junge
  • Für Hausfrauen war das Einmachen ein enormer Arbeitsaufwand. Titelbild der Ausstellung "Ganz schön viel Maloche".
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Ob unter Tage, im Garten, an der Werkbank oder in der Waschküche - vor 50 Jahren bestand der Alltag für Frauen und Männer vor allem aus "ganz schön viel Maloche". So heißt denn auch eine neue Wanderausstellung aus dem LWL-Industriemuseum, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) auf Wanderschaft durch Senioreneinrichtungen in Westfalen schickt. Die erste Station ist das Altenzentrum am Schwesternpark Feierabendhäuser der Diakonie Ruhr in Witten (27.4.-10.6.2018).

Im Mittelpunkt der barrierefreien Ausstellung "Ganz schön viel Maloche! Erinnerungen an die Arbeit" stehen Themen wie Einkommen, Familie, Haushalt und Freizeit, Ängste und Arbeitslosigkeit. Die gezeigten Exponate stammen allesamt aus dem Lebens- und Arbeitsalltag älterer Menschen: Das Grubentuch erinnert an die schweißtreibende Arbeit Untertage ebenso, wie an die Textilindustrie. Auch im Haushalt wurde "malocht": Weckgläser, Waschbrett und Kartoffelkorb repräsentieren die langen und ebenso arbeitsreichen Tage der Hausfrauen.

"Wir knüpfen mit den Themen an Erfahrungen und Gefühle der Seniorinnen an und ermöglichen so einen Rückblick auf die eigene Lebensgeschichte", erklärte Cindy Kramer am Mittwoch (25.4.) bei der Vorstellung der Ausstellung in Witten. "Mit Exponaten zum Riechen und Tasten, wie duftende Seife oder grober Stoff sowie Hörstationen, sprechen wir ganz bewusst alle Sinne an", ergänzt Lisa Weißmann. Beide gehören zum Team der elf wissenschaftlichen Volontäre des LWL-Industriemuseums, die die Ausstellung gemeinsam erarbeitet haben.

"Wir freuen uns sehr, die Ausstellung bei uns im Haus zu haben, denn die Präsentation gibt jede Menge Stoff für Gespräche der Bewohner untereinander und mit den Angehörigen", so Andreas Vincke, Leiter der Feierabendhäuser. Das LWL-Industriemuseum und das Altenzentrum der Diakonie arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen: Regelmäßig besuchen Museumspädagogen mit dem Programm "Kohle weckt Erinnerung" die Einrichtung. Im Gepäck haben sie Gegenstände wie eine Grubenlampe oder auch ein Tee-Ei und sprechen mit den Bewohnern über Arbeit und Alltag. Die Wanderausstellung knüpft an dieses Erfolgsmodell an. Andreas Vincke und Manuela Söhnchen vom Sozialen Dienst der Feierabendhäuser standen dem Projektteam bei der Konzeption der Ausstellung beratend zu Seite. Mit Marianne Weritz und Prof. Otto W. Flörke haben zudem eine Bewohnerin und ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des Altenzentrums am Schwesternpark die Texte für die Hörstationen eingesprochen.

Fünf Stationen

Die Schau ist jeweils bis zu sechs Wochen in jeder Einrichtung zu sehen. So können die Senioren die Ausstellung immer wieder aufs Neue erkunden. Fünf Stationen stehen für 2018 auf dem Plan:

27.04.-10.06.2018 Altenzentrum am Schwesternpark Feierabendhäuser, Witten
(Di-So 14-17 Uhr)

17.06.-15.07.2018 Matthias-Claudius-Haus, Sprockhövel

19.07.-30.08.2018 Guter Hirte, Bocholt

06.09.-18.10.2018 Julie-Kolb-Seniorenzentrum, Marl

25.10.-29.11.2018 Seniorenzentrum "Schattige Buche", Bottrop

Eröffnung

Die Ausstellung "Ganz schön viel Maloche!" wird am Freitag (27.4.) um 15.:0 Uhr im Altenzentrum am Schwesternpark, Feierabendhäuser, Pferdebachstraße 43, in Witten eröffnet. Einrichtungsleiter Andreas Vincke begrüßt die Gäste. Museumspädagoge Börje Nolte spricht über Erfahrungen aus dem Programm "Kohle weckt Erinnerung". Eine Einführung in die Ausstellung geben Cindy Kramer und Lisa Weißmann.

Autor:

Helmut Eckert aus Schwerte

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