Eine zündende Idee: "Lebt Beuys in Schwerte weiter?"
Eine gute Aktion bedarf einer zündenden Idee und genau diese hat Emmi Beck, ehemaliges Mitglied des Landschaftsverbandes und des Kreistages. Angeregt wurde sie durch das letzte Kulturgespräch mit Silke Ettling im Calvin-Haus, indem es unter anderem um „Vergänglichkeit“ und „soziale Kompetenz“ in der Kunst ging.
Ein Thema war die Skulptur „Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ Joseph Beuys auf der documenta7 1982 in Kassel. Damals kippte Beuys 7000 Basaltstelen vor das Museum. Zu jedem Stein sollte eine Eiche gepflanzt werden. Die letzte Eiche wurde 1987 wurde auf der documenta8 – nach Joseph Beuys Tod – von seinem Sohn gepflanzt. Die Baum-Stein-Paare verschönern heute noch das Stadtbild Kassels.
Diese Aktion könnte in Schwerte aufgegriffen werden, dachte sich Emmi Beck und erinnert sich, dass vor etlichen Jahren die Stadt Schwerte in vielen Straßen der Innenstadt sogenannte Baumscheiben, also kleine, eingefasste Anpflanzungen, anlegte, die der Verschönerung und der Verkehrsberuhigung dienen sollten.
Da die Bürger Schwertes schon immer bereit waren, ehrenamtliche Tätigkeiten zu übernehmen, setzte man bei der Pflege der kleinen Flächen auf diese.
An manchen Stellen kann man sich bis heute an den von Bürgern liebevoll bepflanzten und gepflegten Baumscheiben erfreuen. Viele andere sind von Unkraut überwuchert und mit Unrat und Hundekot bedeckt oder die damals gepflanzten Büsche sind eingegangen.
Warum ging die damalige Idee, trotz des sonstigen sprichwörtlichen Engagements der Bürger nicht auf? Warum verweigern viele die Pflege bis heute? War es der falsche Zeitpunkt? Wurde die viel diskutierte Verkehrsberuhigung zum Hemmschuh?
Dass der Wille zur Verschönerung besteht, haben die bunten, poetischen Wildblumenbeete gezeigt und die jährlichen Aktionen „Schwerte putzt munter“ im Frühjahr.
Vielleicht würde eine gemeinsame Aktion der „Börse“, der Schichte und der ortsansässigen Gartenbaubetriebe eine alte, vielleicht auch vergessene, Idee neu beleben als Beweis wie viel mehr „soziale Kompetenz“ in unserer Bürgerschaft zu wecken ist.
Denn eine Aktion wie „Lebt Beuys in Schwerte weiter?“ könnte nicht nur für die Schwerterinnen und Schwerter eine Bereicherung sein, sondern trüge eine solche Aktion weit über die Stadtgrenzen Schwertes hinaus, ist sich Emmi Beck sicher.
Autor:Bianca Dausend aus Schwerte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.