Auf den Spuren der Wölfe in NRW
Er ist zurück: der Wolf. Zumindest stattet er NRW kleinere Stippvisiten ab, bei denen er in diesem Jahr bereits mehrfach nachgewiesen werden konnte. Dies ist Anlass genug, um unter dem Motto "Die Rückkehr des Wolfes nach NRW" in einem von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen geförderten Projekt über das Wildtier Wolf zu informieren und so die Akzeptanz in der Bevölkerung noch vor dessen dauerhafter Rückkehr zu stärken. Kern des Projekts ist die vom NABU NRW gemeinsam mit den NRW-Partnerzoos initiierte interaktive Wanderausstellung, die ab dem 30. Juni 2018 im AGARD-Naturschutzhaus zu sehen sein wird. Dies ist bereits der 13. Ausstellungsort auf der NRW-Tour de Wolf.
In Märchen ist der Wolf meist ein angsterregendes Wesen und auch seine Rückkehr nach NRW löst Sorgen aus. Daher ist es wichtig, dass die Ausstellung des NABU einen differenzierten Blick vermittelt. Sie ist sachlich fundiert und verharmlost nicht, aber sie zeigt auch, dass viele Klischees und Befürchtungen nicht zutreffen und sie weist Lösungswege für mögliche Konflikte auf, sagt Christiane Overkamp, Geschäftsführerin der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen.
Auch Bernhard Kamp, Geschäftsführer des NABU NRW, stimmt zu, dass das Wissen zum Umgang mit dem Wolf, wie mit anderen Wildtieren auch, vielfach verloren gegangen sei. Dies gelte es wieder zu verbessern. Hier in Nordrhein-Westfalen haben wir die einmalige Chance, die Menschen aufzuklären - noch vor der dauerhaften Rückkehr des Beutegreifers in sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet. Wir können Wissenslücken schließen und Vorurteile abbauen. Nur so lässt sich die Akzeptanz für den Rückkehrer Wolf weiter steigern, erklärt Kamp.
Eine Möglichkeit hierzu bietet die interaktive Ausstellung. Auch im städtischen Gebiet ist die Aufklärung über das Wildtier Wolf wichtig, sagt Dr. Hans-Dieter Otterbein, Geschäftsführer des AGARD Naturschutzhauses in Dortmund. "Im Ruhrgebiet wurden in den vergangenen Monaten mehrere Wölfe gemeldet. Einige Meldungen kommen aus Bochum und Dortmund. Diese sind allerdings nicht ausreichend abgesichert. Letztlich ist es aber nur noch eine Frage der Zeit, bis der Wolf in Dortmund nachgewiesen wird."
Die Wanderausstellung, die bis zum 31. Juli im Dortmunder AGARD Naturschutzhaus (Westfalenpark) zu sehen sein wird, informiert über Biologie und Verhalten freilebender Wölfe, stellt aktuelle Ergebnisse der Freilandforschung vor und bietet vor allem durch interaktive Elemente eine spielerische Annäherung an das Thema Wolf für Jung und Alt. Besucher der Ausstellung erfahren so, woher die Wölfe nach NRW einwandern könnten, warum Wildbiologen den Kot von Wölfen so schätzen oder wie man sich bestenfalls einem Wildtier - wie dem Wolf- gegenüber verhält. Im monatlichen Wechsel tourt die Ausstellung dann durch NRW und in die nächsten Partnerzoos sowie weitere Ausstellungsorte.
Im Rahmen der Ausstellung findet am Mittwoch, den 11. Juli um 18:30 Uhr ein Vortrag zur Rückkehr des Wolfes im AGARD Naturschutzhaus statt. Referentin ist die Leiterin des Wolfsprojektes Katharina Stenglein.
Autor:Helmut Eckert aus Schwerte |
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