Eine Ortsbegehung mit der Stadtverwaltung
Mehr Ruhe für Ruhrstraße

Anwohner der Ruhrstraße zusammen mit Bürgermeister Stephan Langhard und Rebekka Lüder vom Ordnungsamt beim Ortstermin in der Ruhrstraße. Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph
  • Anwohner der Ruhrstraße zusammen mit Bürgermeister Stephan Langhard und Rebekka Lüder vom Ordnungsamt beim Ortstermin in der Ruhrstraße. Foto: Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph
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Dass die Ruhrstraße zum großen Teil durch ein Gewerbegebiet führt, kann zu Formen von verkehrlichem Verhalten führen, das Anliegern und Anwohnern zu schaffen macht. Eine Gruppe von ihnen wandte sich daher im vergangenen Jahr an Schwelms Bürgermeister Stephan Langhard.

Als größte Probleme bezeichneten sie „ortsfremde“ Lkw, die die Straße allein als Parkmöglichkeit nutzen und nicht nur zusätzlichen Lärm verursachen, sondern auch Zufahrten versperren würden. Auch die in der Ruhrstraße gefahrenen Geschwindigkeiten geben häufig Anlass zur Klage.

Als günstige Parkfläche genutzt

So würden in dieser Straße immer wieder Lkw geparkt, die „nichts mit den Unternehmen vor Ort oder überhaupt in Schwelm zu tun haben“, wie ein Anwohner schilderte. Und eine Nachbarin ergänzte: „Die Fahrer informieren sich per App zum Wochenende über für sie ,günstige‘ Stellplätze“. Nicht selten würden diese Lkw den Anwohnern dann den Zugang zu den eigenen Zufahrten erschweren oder gar versperren.

Gemeinsam mit Rebekka Lüder vom Ordnungsamt (Fachbereich Bürgerservice/Feuerwehr) kam Stephan Langhard nun zu einem weiteren Ortsgespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern zusammen. Mitgebracht hatten das Stadtoberhaupt und die Verkehrsfachfrau Vorschläge zur Lösung der dringlichsten Probleme.

So trug Rebekka Lüder vor, dass in der Ruhrstraße auf dem Parkstreifen zwischen Talstraße und Metzer Straße das Parken von längstens einer Stunde künftig nur noch für Pkw gelten wird.
Im Wohnbereich der Ruhrstraße wird zwischen den Hausnummern 31 bis 41 an Wochenenden und Feiertagen für Lkw ein absolutes Halteverbot gelten. Hierzu wird es eine dreimonatige Testphase geben.

Halteverbot an Einfahrten

Darüber hinaus wird ab Hausnummer 38 beidseitig ein Halteverbot an den Einfahrten zu den Gewerbebetrieben eingerichtet.

Die Maßnahmen werden schrittweise umgesetzt und von der Stadt in der Folge engmaschig kontrolliert. „Wir wollen zunächst ein Bewusstsein dafür schaffen, dass eine neue Regelung gilt, die dann auch konsequent zur Verdrängung der parkenden Lkw führen wird“, fasste der Bürgermeister zusammen.

Ein großes Problem stellen laut Anwohnern auch die Geschwindigkeiten dar, würden sich doch nicht alle Verkehrsteilnehmer an Tempo 50 halten. „Die Straße ist gut einsehbar, was Fahrer dazu verleiten kann, aufs Gaspedal zu drücken“, wie eine Anwohnerin äußerte.

Zumal durch Lkw, die im Verlauf der Straße durch schnelles Fahren bei Fahrbahnunebenheiten auch deutlich hörbar „aufsetzen“ würden, käme es zu fortwährender Lärmbelästigung. Auch wenn der Städtetag sich aktuell mit der Forderung von Kommunen befasst, eigenständig Tempo-30-Zonen ausweisen zu wollen, so lässt, wie Bürgermeister Stephan Langhard ausführte, die Straßenverkehrsordnung einen solchen Schritt derzeit nicht zu.

Verdreckung droht

Im Laufe der intensiven und lebhaften Diskussion machten die  Anwohner weitere Anregungen oder führten aus, dass rund um parkende Lkw auch schon Ladevorgänge mitten auf der Fahrbahn beobachtet wurden. Auch das Verrichten von menschlichen Bedürfnissen in Grünflächen in Sichtweite von Anwohnern erfreut die Menschen vor Ort nicht eben.

„Ich bin auch selbst Bürger und weiß, dass Fahrzeugverkehr manche Unannehmlichkeit bereitet, die nicht alle beseitigt werden können. Wir gehen aber die schwerwiegenden Probleme an und hoffen, mit diesen ersten Schritten schon eine spürbare Erleichterung für sie durchsetzen zu können“, gab der Bürgermeister seiner Hoffnung Ausdruck, die Lage in der Ruhrstraße für die Anwohner erträglicher zu machen.

Anwohner und Stadtverwaltung verständigten sich darauf, dass die vom Ordnungsamt vorgeschlagenen Maßnahmen eingerichtet und konsequent kontrolliert werden.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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