Amplonianische Stiftungen
Förderung einst und jetzt

Erfurt im Jahr 1434: Die ersten Stipendiaten aus Rheinberg, Absolventen der Lateinschule, sind eingetroffen, um hier im „Collegium Amplonii“ ihr Studium zu beginnen. Das Collegium ist im Haus „Zur Himmelspforte“ gegenüber der Michaeliskirche untergebracht und hier finden unsere Rheinberger ideale Studienbedingungen vor, geschaffen durch den berühmten Sohn ihrer Vaterstadt, den gelehrten Büchersammler und Mediziner Amplonius de Berka. Seine Stiftung bietet den Rheinberger Studiosi in der „Himmelspforte“ Schutz und Sicherheit fernab vom Niederrhein sowie für das leibliche Wohl freie Wohnung, freie Verköstigung, freie Bedienung und eine ansehnliche Summe zur freien Verfügung für die Dauer von sieben Jahren. Im Mittelpunkt aber steht die geistige, intellektuelle Förderung der Stipendiaten durch den freien Zugang zur „Bibliotheca Amploniana“, eine der größten mittelalterlichen Bibliotheken nördlich der Alpen. Um Amplonius‘ Bibliothek herum ist seine Studienstiftung aufgebaut. Die „Amploniana“ ist der Schatz, um den sich hier alles dreht – und der letztlich der Stiftung Leben verleiht über mehrere Jahrhunderte hinweg, bis sie schließlich nach dem 2. Weltkrieg zwangsweise aufgelöst wird.
Rheinberg im Oktober 2024: All das, was Amplonius mit seiner großzügigen Stiftung ermöglichte, kann die 2013 ins Leben gerufene Nachfolgestiftung Amplonius Novus leider nicht bieten. Und dennoch versucht die Stiftung mit ihren begrenzten Mitteln, Studierende zu fördern und ihnen zu helfen, ihr akademisches Ziel zu erreichen. So ist es dem dreiköpfigen Stiftungsvorstand in diesen Tagen wieder gelungen, Fördermittel für vier Absolventen des Amplonius-Gymnasiums bereitzustellen. 100 Euro monatlich, und das ein Jahr lang, sind sicherlich kein Rundum-Sorglos-Paket, aber doch immerhin eine kleine (und gern in Anspruch genommene) Hilfe in teuren Studienzeiten, die dabei helfen kann, sich stärker auf das jeweilige Studium zu konzentrieren und nicht zu viel Zeit mit Nebenjobs zu vergeuden.
Gern würde Amplonius Novus noch mehr tun (leider mußte ein fünfter Bewerber auf das nächste Jahr vertröstet werden), aber die finanziellen Mittel, die aus Spenden bestehen, sind begrenzt. Deshalb bittet Amplonius Novus um weitere Unterstützung durch Spenden und Zustiftungen.
Um auf die Stiftung aufmerksam zu machen, wird es auch für das kommende Jahr wieder den schon traditionellen Amplonius-Kalender geben, - dieses Mal aber nicht mit Motiven aus den Büchern der „Amploniana“, sondern mit Schülerarbeiten aus dem Kunstunterricht des Amplonius-Gymnasiums.
Den Kalender kann man beim „Advent am Amplonius“ am 29. November 2024 in der Schule beim Verkaufsstand von Amplonius Novus oder am Tag der Offenen Tür am 11. Januar 2025 beim Info-Stand der Stiftung oder im Schulsekretariat für 5 Euro erwerben.

Autor:

Heinz Pannenbecker aus Rheinberg

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