Wie viel Eis schmilzt im Haus? – Mitmachen möglich
Eisblockwette in Rheinberg startet
Rheinberg. Zwei kleine Häuser mit roten Dächern stehen im Underberg-Freibad in Rheinberg und machen neugierig. Sie sind Gegenstand einer Wette: Im Rahmen von KlimaFit Ruhr des Regionalverbandes Ruhr wird am Dienstag, den 16. Juli jedes Modellhaus mit 200 kg Eis befüllt. Eine knappe Woche wird das kühle Nass der Sonne trotzen. In der Zeit läuft das Gewinnspiel: „Wir wollen wissen, wie viel Eis in jedem der beiden Häuser nach Ablauf der Frist übrig ist“, erklärt Klimaschutzmanagerin Nicole Weber F. Santos. Mitwetten erwünscht: Wer mitmachen will, findet im Freibad Teilnahmekarten oder kann eine E-Mail an klimaschutz@rheinberg mit dem Betreff „Eisblockwette“ senden.
„Mit der Eisblockwette wollen wir im Rahmen von "Energiesparhaus.Ruhr" deutlich machen, wie wichtig es ist, seine Immobilie gut zu isolieren“, betont Nicole Weber F. Santos. Eine wirksame Dämmung gerade auch in älteren Häusern verringere den Energieverbrauch und deren Kosten. „Das schont die Umwelt, den Geldbeutel und hilft beim Ausstieg aus fossiler Energieversorgung“, so die Klimaschutzmanagerin. Eine größere Unabhängigkeit in der Energieversorgung und erfolgreicher Klimaschutz gelingen nur, wenn möglichst viele ihre eigenen vier Wände energetisch sanieren: Nach aktuellem Stand verbucht Rheinberg pro Jahr Treibhausgas-Emissionen in Höhe von insgesamt etwa 443.780 Tonnen Kohlendioxid. Auf die privaten Haushalte entfällt einen Anteil von ungefähr 16% der CO2–Emissionen. Nicole Weber F. Santos: „Da bietet sich also ein enormes Einsparpotenzial.“ Ein Grund dafür: Fast zwei Drittel der Gebäude in Deutschland wurden vor 1977 errichtet – und damit vor der ersten Wärmeschutzverordnung. Erst danach gewann zum Beispiel die Dämmung von Wänden, Dach und Kellerdecken an Bedeutung. „Allein bei dem Thema gibt es unzählige Alternativen mit mehr als 100 Materialien – von Styropor über Glaswolle bis hin zu exotischen Stoffen wie Seegras, Stroh und Zellulose. Die Verbraucherzentrale NRW stellt einen Dämmstoffkoffer bereit, der die verschiedenen Materialien vorstellt.“ Durch Dämmung und zusätzliche Maßnahmen, so die Klimaschutzmanagerin, „kann man bisherige Energiekosten in dem Bereich um bis zu 80 Prozent senken“. Seit vielen Jahren unterstützt die Stadt Ratsuchende im Bereich Sanierung und Energiesparen durch die Energieberatungen durch „Dr. Haus“ oder der Verbraucherzentrale.
Tafeln, die an den Modellhäusern angebracht sind, informieren über die Möglichkeiten der energetischen Sanierung. Persönliche Tipps und Lösungsvorschläge für die zukunftsfähige Modernisierung des eigenen Zuhauses gibt der Energieberater der Verbraucherzentrale NRW am Freitag, den 19. Juli von 14 bis 18 Uhr direkt im Freibad. Zudem finden an den anderen Nachmittagen von 14 – 17 Uhr ebenfalls Informations- und Mitmach-Aktionen statt, z.B. wird am Dienstag die Wirkungsweise eines Balkon-PV erläutert, am Mittwoch können Interessierte selbst einen eigenen Solarkocher bauen, sich Freitag Tipps vom Energieberater holen und am Samstag bei einem Sanierungs-Glücksrad ihr Wissen testen. Bürgermeister Dietmar Heyde begleitet die Aktion als Wettpate und wird zur Eröffnung der Wette im Underberg Freibad am Dienstag, den 16. Juli um 14 Uhr auch eine erste Schätzung abgeben – außer Konkurrenz natürlich. Am Montag, den 22. Juli wird das Klimaschutzmanagement im Freibad das Geheimnis lüften: wieviel Eis ist noch in den Häusern? „Die Teilnehmenden, die mit ihrer Schätzung möglichst nah am Ergebnis liegen, gewinnen“, weiß Dietmar Heyde. Der Hauptgewinn ist ein Balkon-PV-Set, das die Firma Greenlution aus Alpen zur Verfügung stellt. Die Eisblockwette ist ein Projekt des Energiesparhaus.Ruhr, an dem Rheinberg seit 2019 teilnimmt. Für die Unterstützung dankt die Stadt weiterhin der Firma Coolworld Rentals aus Duisburg, die die notwendigen 400 kg Eis in einer mobilen Tiefkühlzelle einfriert sowie der Rheinberger Fleischerei Axel Brandt, die die dafür notwendigen Gefäße bereitstellt.
Autor:Nicole Weber F. Santos aus Rheinberg |
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