FREE ISRAEL and FREE PALESTINE
Wo bleiben die Demos und politischen Anstrengungen unter dem Motto "FREE ISRAEL and FREE PALESTINE"?

Foto: Pixabay

Derzeit gibt es auf den Straßen der Welt, auch auf den Straßen Deutschlands, zahlreiche Demos zum Nahostkonflikt, den der 7.Oktober zu einem lodernden Feuer entzündet hat, zumeist "Pro-Palästina-Demos", aber auch "Pro-Israel-Demos". Hinter einem "Entweder-oder" ist die Verzwergung eines angebrachten, eigentlich alternativlosen "Sowohl-als-auch" schon auffällig, ein schlechtes Omen.

Rückblick

1948: Eine Schande und eine ausgelassene historische Chance, dass der UN-Teilungsplan (Zwei-Staaten-Lösung) des bis dahin unter britischem Mandat stehenden Palästinas nicht gleichermaßen von Juden und arabischen Palästinensern genutzt bzw. umgesetzt wurde, bot er doch beiden Volksgruppen die Aussicht auf einen eigenen Staat, den sie zuvor nicht hatten.

Stattdessen brach sich unmittelbar nach der im Jahr 1948 erfolgten Gründung des Staates Israel eine jahrzehntelange Vernichtungsabsicht gegen den neuen Staat mit wechselnden aggressiven Protagonisten der muslimisch-arabischen Staatenwelt Bahn, währenddessen die arabischen Palästinenser mehr oder minder zum Spielball degradiert wurden.

Die Bedrohungen und kriegerischen Angriffe auf Israel endeten eigentlich allesamt mit einem Zurückschlagen der Aggressoren und einer Stärkung Israels, das zuweilen trotz bereitwilliger Rückgabe des Sinais und Rückzug aus dem Gazastreifen auch übers Ziel hinausschoss, wenn man etwa an die klar verurteilungswürdige, fatale Siedlungspolitik im Westjordanland denkt.

Aktuelle Perspektive

Und jetzt, nach dem 7.Oktober: Israel schlägt wieder zurück, hat sich von seiner Wut verzehren lassen, wovor der US-Präsident Joe Biden zurecht gewarnt hat. Israel ist in eine aufgestellte Falle getreten und hat dennoch Schuld auf sich geladen, denn jetzt gibt es die toten Zivilisten im Gazastreifen, darunter zahlreiche Kinder. Da hat auch die israelische Aufforderung an die Bevölkerung zum Verlassen des nördlichen Gazastreifens nicht viel geholfen, die von der Hamas auf perfide Art als Schutzschild instrumentalisiert wurde und wird.
Die Welt sieht jetzt dieses Trauerspiel, diese humanitäre Katastrophe.

Glaubt man der geschichtlichen Erfahrung, wird Israel aus dem aktuellen Krieg 2023 auch wieder gestärkt hervorgehen, und zwar wieder mal aus der Position des Angegriffenen heraus, und das mehr nolens als volens. Und die Feindseligkeit zwischen muslimischer und jüdischer Welt im Nahen Osten, in Gedanken und in Taten ausgelebt, dürfte noch tiefer gehende Wurzeln schlagen.

Alternativlose Hoffnung

Um diese düstere Prognose Lügen zu strafen, bedarf es jetzt einer geforderten Weltengemeinschaft, die Druck auf die Verwirklichung einer Zwei-Staaten-Lösung macht, Druck, der von der Politik erfolgt, aber auch von der Straße. Das Ziel kann nur lauten:

Free Israel and Free Palestine.

Vielleicht ist die 1948 vergossene Milch doch noch zu retten!
Ob die Menschen zu diesem Kraftakt fähig sind, ob auch die Straße sich vom "Entweder-oder" abwendet und dem "Sowohl-als auch" zuwendet?

Autor:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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