Weihnachten
Papst Franziskus: "Für Krieg gibt es keine Entschuldigung!"
Weihnachten, ein Fest mit der heutzutage herausgehobenen Botschaft 'Liebe und Frieden'. Dabei war die einst hervorgehobene Botschaft doch 'Erlösung von Schuld'.
Papst Franziskus wandte sich am ersten Weihnachtsfeiertag öffentlich zurecht gegen Aufrüstung. Hängen bleiben wird aber seine Aussage: "Für Krieg gibt es keine Entschuldigung!"
Eine Aussage, der man gerne zustimmt, die aber auch Fragen aufwirft, nicht nur bezüglich der Botschaft 'Erlösung von Schuld', welcher der Papst zu widersprechen scheint, sondern auch bezüglich des Umstandes, dass Krieg kein vom Himmel gefallenes Schicksal ist, sondern menschengemacht ist.
Herausragende Beispiele zur Zeit sind der Ukrainekrieg und der Gazakrieg, wobei es genügend weitere, von der Weltöffentlichkeit weniger wahrgenommene, zuweilen irgendwie "dahinplätschernde" Kriege gibt.
Zustände zu entschuldigen oder nicht zu entschuldigen - wie soll das gehen? Muss sich das nicht auf Menschen beziehen, die in Kriege involviert sind? Ich meine, wohl.
Man könnte den Papst fragen: Wem kann etwa im Ukrainekrieg oder im Gazakrieg keine Entschuldigung zugebilligt werden?
Meint er im ersten Fall in erster Linie die angreifenden Russen, oder meint er im Nachklang die sich verteidigenden Ukrainer. Meint er vielleicht beide?
Meint er im zweiten Fall in erster Linie die Hamas, oder meint er im Nachklang die sich nicht nur verteidigenden Israelis? Meint er vielleicht beide?
Die plakative Aussage vom Papst suggeriert, dass sämtlichen Kriegsparteien keine Entschuldigung zugebilligt werden kann, auch wenn er es nicht ausdrücklich sagt. Aber wie soll man seine Aussage sonst deuten?
Schöne Worte sind das, was sie vorgeben: Schöne Worte. Ob sie der Komplexität unserer Welt gerecht werden? Ich habe meine Zweifel. Wir leben schließlich nicht in Poesiealben, wir leben in einer Welt voller Menschen, die sich oftmals alles andere als wohlgesonnen gegenüberstehen.
Autor:Helmut Feldhaus aus Rheinberg |
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