Pazifismus
Ostermärsche stehen an - wie lassen sie sich einschätzen?

Foto: Pixabay

Die bevorstehenden deutschen Ostermärsche haben sich hehre Forderungen auf ihre Fahnen geschrieben, Ab- statt Aufrüstung, eine atomwaffenfreie Welt, Frieden in der Ukraine und Frieden im Nahen Osten, um die vier vorrangigen Forderungen zu nennen. Und ich muss sagen: Wer würde diese Forderungen nicht unterschreiben? Bei allen wohl unvermeidlichen und nicht zu beanstandenden Kontroversen zwischen Menschen dennoch ein friedliches militärfreies Zusammenleben der Menschen auf unserer Erde - herrlich!

Ja, wer würde die Forderungen nicht unterschreiben? Da gibt es offensichtlich Menschen, gestern wie heute, welche die Menschheitsgeschichte durchziehen, die, gemessen an ihren Taten, weit von einer ernst gemeinten Unterschrift entfernt sind, die alles andere als Menschenfreunde zu nennen sind. Wir leben in einer Welt, in der friedliche Gesinnung immer wieder auf unfriedliche, Menschen bedrohende, unterdrückende, auf Vernichtung bedachte Gesinnung trifft. Homo homini lupus, eine nicht zu leugnende Tatsache, die unser Leben auf der Erde chronisch erschwert. Und die Menschen neigen nun mal bei einem Angriff nicht dazu, auch die andere Wange hinzuhalten.

Zur Zeit bewegt und verändert besonders der Ukrainekrieg vieles. Aber was heißt hier Ukrainekrieg, das ist viel zu neutral ausgedrückt. Im Kern muss man doch von dem russischen bzw. Putinschen Versuch der Unterjochung der Menschen eines souveränen Staates sprechen, der dazu geführt hat, dass ein hoffnungsfroh stimmendes Abrüstungszeitalter in eine Zeit der Aufrüstung umgeschlagen ist, eine ungute Entwicklung. Ein wirklich fatales Reaktionsschema, das anlässlich des Putinschen Handelns aktiviert wurde. Im deutschen Dilemma-Fadenkreuz haben sich besonders die Grünen wiedergefunden, nachdem sie Regierungsverantwortung bekamen.

Und die Ostermarschierer, um auf diese zurückzukommen? Sie werden zuhauf auf die Straße gehen, um sich ihrer guten Grundeinstellung zu versichern, sich ihr zu vergewissern und sich dabei wohl und auf der richtigen Seite stehend zu fühlen. Wären sie in Regierungsverantwortung, so vermute ich, würden sie zumindest Bauchschmerzen plagen.

Ach, Politik ist wahrlich nicht einfach. Selig diejenigen, die in keiner Verantwortung stehen.

Übrigens: Ich bin für Ab- statt Aufrüstung, für eine atomwaffenfreie Welt, für Frieden in der Ukraine und für Frieden im Nahen Osten.

Wie lassen sich nun die Ostermärsche einschätzen?

Autor:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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