Geopolitische Zustände am Scheideweg
Make America great again - eine wohl hohle Phrase, die verfängt, allerdings möglicherweise mit unheilvollen Auswirkungen für die USA und Europa

Foto: Pixabay

Im November finden Weichen stellende Wahlen in den USA an. Viele erwarten fast, auch in Deutschland, vielleicht etwas voreilig, dass Donald Trump zum zweiten Mal - nach einem Biden-Intermezzo - US-Präsident wird mit seinen beiden Devisen "America first" und "Make America great again".

Völlig abgesehen vom Trumpschen Narzissmus (geschenkt), von seinem Populismus mit einfachen Antworten auf komplexe Fragen und seiner auf den Schild erhobenen vorgeblichen Vaterlandsliebe sollte man sich fragen, was die plakativen Devisen denn bedeuten im Zusammenhang mit der Trumpschen Agenda.

Make America great again! Again? Liegen die USA denn am Boden? Kaum, sie sind immer noch die Weltmacht Nr.1, ein Status, den sie sich einst teilen mussten mit der damaligen Sowjetunion, nach deren Zerfall allerdings nicht mehr. Einige Zeit waren die USA klar die unumstrittene Nr.1. Inzwischen teilen sich die USA diesen Status mit der VR China nach einer Entwicklung, deren Anbahnung man kontinuierlich beobachten konnte, die nicht vom Himmel gefallen ist.

Trump setzt allerdings auf "Make America great again", was bei der Wählerschaft offensichtlich verfängt. Seine Agenda-Antwort scheint "America first" zu lauten, eine Antwort, die isolationistische und nationalistische Elemente in sich birgt: Abschottung gegen Zuwanderung, Besinnung auf sich selbst, Ankurbelung der Wirtschaft, obwohl die gar nicht so schlecht läuft, keine Einmischung in äußere Angelegenheiten, aktuell auch Raushalten aus europäischen Problemen wie etwa dem Ukrainekrieg, womit der Krieg tatsächlich schnell erledigt wäre, Ablegen der Weltpolizistenrolle. Eine Wagenburgmentalität, die nur noch die USA selbst kennt, eine Wagenburgmentalität, weniger unter dem Aspekt, sich vor Aggressionen von außen zu schützen, als vielmehr unter dem Aspekt, ein eigenes unbehelligtes Universum zu schaffen.

Unter Trump hätten die USA doch tatsächlich die Chance, zu einer Regionalmacht zu werden. Und wir, die EU-Länder? Es sähe nicht gut aus.

Eine Lose-Lose-Situation!

Ob sich die amerikanischen Wähler ihrer weltpolitischen Verantwortung bewusst sind?

Autor:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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