Gedanken
John Maynard und mehr in einer Welt voller Widrigkeiten und Konflikte
"Und die Passagiere, buntgemengt,
Am Bugspriet stehn sie zusammengedrängt,
Am Bugspriet vorn ist noch Luft und Licht,
Am Steuer aber lagert sich's dicht,
Und ein Jammern wird laut: "Wo sind wir? wo?""
Wo sind wir, wo? Ja, so fragen sich wohl viele Menschen auf unserem Erdenrund.
Ach, der gute Theodor Fontane mit seiner Ballade "John Maynard", inspiriert durch eine tatsächliche Begebenheit, die allerdings, wenn auch nicht für den Steuermann selbst, so doch für eine Vielzahl der Passagiere anders als in der Ballade tödlich ausging, aber Dichter neigen zuweilen zu einer heroisierenden Dramatisierung, einem Aufruf an Menschen nahekommend, Unheil zu verhindern, den Karren aus dem Dreck zu ziehen oder gar eine Katastrophe zu verhindern.
Aus Kajüten vieler Schiffe unserer Welt, um im Bild zu bleiben, ob in der Ukraine, im Nahen Osten oder in anderen unbeachteten Regionen der Welt, ertönt der Ruf "Feuer!". Und viele Schiffe sind unterwegs, manche auf sicherem Kurs, manche mit Feuer in der Kajüte, manche in stürmischer See, wieder andere auf Kollisionskurs.
Die Schiffe der meisten Regionen unserer Welt sind unbeachtet. Das gilt nicht für die Schiffe namens Russland, Ukraine, USA, China, EU, Deutschland u.v.m.. Es bleibt zu hoffen, dass ihnen allen ein John Maynard vergönnt ist, der die Passagiere ihres Schiffes rettet, zugleich aber, und das weit über Fontane hinausgehend, die Seefahrt bei allen nicht zu beeinflussenden Widrigkeiten und bei allen verschiedenen Zielen zu einem friedlichen koordinierten Miteinander aller macht.
Autor:Helmut Feldhaus aus Rheinberg |
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