Könnt ihr nicht mehr differenzieren?
Antisemitisches und antiisraelisches Klima in Deutschland - in mancher Hinsicht könnte ich ko... !

Der Nahostkonflikt, durch den Terrorangriff der Hamas vom 7.Oktober und seinen Folgen wieder äußerst virulent, ist auch in der deutschen Gesellschaft unübersehbar präsent geworden.

Für mich ganz klar: Nur eine Zwei-Staaten-Lösung ist zielführend, mithin ein Existenzrecht für den bestehenden Staat Israel sowie ein Existenzrecht für einen arabischen Staat Palästina. Aber wo sind die entsprechenden prioritären und nachdrücklichen Bestrebungen? Bei der US-amerikanischen Regierung erkenne ich sie, wenn auch nicht in der US-amerikanischen Gesellschaft.

Wie sieht's in Deutschland aus? Von Regierungsseite hört man hauptsächlich von der Staatsräson Deutschlands, Israels Existenzrecht hochzuhalten und dem Staat Israel den Rücken zu stärken. Auf den Straßen, inzwischen wohl auch in den Hochschulen, denke ich nicht zuletzt an den heutigen Vorfall in der FU Berlin, macht sich eine einseitige Unterstützung der arabischen Palästinenser und der Parole "From the river to the sea" breit, vom Jordan bis zum Meer, ein Bekenntnis zur Vernichtung Israels. OMG. Und die Juden in Deutschland, mit etwa 100.000 eine Minderheit in Deutschland, sie, die sich bedroht fühlen, sehen sich genötigt, sich zu verstecken, meiden nach meinem Eindruck die Konfrontation, und das alles in historischer Tradition jüdischer Verfolgungsgeschichte, in der sie niemals aggressiv auftraten.

Wehrhaftigkeit der Juden ist ein geschichtlich junges Phänomen, verbunden mit der berechtigten zionistischen Bewegung im Zusammenhang mit der Gründung des Staates Israel. Was Israel allerdings derzeit im Gazastreifen macht, halte ich für falsch, wenn auch den historischen Erfahrungen seit 1948 geschuldet, auch nachvollziehbar und von der Hamas provoziert und beabsichtigt. Die Siedlungspolitik im Westjordanland ist noch viel falscher, ein Verrat an den hoffnungsfroh stimmenden Osloer Abkommen der Neunziger Jahre.

Israel ist kein Land der politischen Unantastbarkeit. Kritik ist angebracht und notwendig. Und diese Kritik kommt hauptsächlich aus der US-Regierung. Chapeau! Und das, zumal die USA als engster Verbündeter Israels gelten.

Die Differenzierung zwischen der aktuellen israelischen Politik, übrigens nicht nur kriegspolitisch, sondern auch innenpolitisch, und der Einstellung zu den Juden misslingt aktuell offensichtlich in skandalöser Weise. Dabei, so muss angemerkt werden, steht Israel seit seiner Gründung unter dem Vernichtungswillen arabischer Kräfte, eine bedrohliche und schwierige Situation.

Bei allem: Aggressivität kann man den Juden nicht unterstellen, sie wurden sowohl in der Diaspora als auch in ihrer Heimstatt Israel immer in nicht tolerierbarer Weise bedrängt - und hatten sich bis zur Gründung des Staates Israel niemals nachhaltig gewehrt. Ein Höhepunkt dieser Bedrängung war der auf Vernichtung gerichtete Nationalsozialismus, mit dem sich jetzt antisemitische Strömungen gemein machen, mögen sie aus dem arabischen, weitgehend überhaupt nicht palästinensischem Raum kommen oder aus Teilen der deutschen Gesellschaft, womöglich aus vermeintlich linken, aber im Kern ideologisch verirrten Gruppierungen.

Ich könnte ko... !

Autor:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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